Kybeline´s Blog Frankreichs Nationalfront hat einen neuen Parteichef

[open-speech]

Le Pen tritt ab. WährendFrance 24 noch gestern von interne Machtproben sprach, scheint es heute, dass es gar keine interne Zerreissproben und Gerangel gab. Seine Nachvolgerin wurde Tochter Marine Le Pen:

In den vergangenen Jahren bemühte sich die bisherige Vize-Chefin Marine Le Pen, die Partei zu "entdämonisieren“ und so zu einer Volkspartei zu machen. Dabei setzt sie vor allem auf Wirtschafts- und Sozialthemen.

Auch warb sie für einen Austritt Frankreichs aus dem Euro-Raum. Auch zu ihrem Vater ging die Tochter teilweise auf Distanz.

Was die Einordnung der NS-Zeit angehe, unterscheide sie sich deutlich von dem Parteigründer, sagt sie. Der 82-Jährige bezeichnet die Gaskammern der Konzentrationslager des NS-Regimes nur als ein "Detail“ der Geschichte.
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Beim Thema Einwanderung haut Marine Le Pen allerdings in dieselbe Kerbe wie ihr Vater. Die französische Staatsbürgerschaft solle nicht mehr automatisch Geburtsrecht sein, findet sie. Außerdem sollen ausländische Langzeitarbeitslose das Land verlassen, auch wenn sie rechtmäßig in Frankreich sind.

Die Europaabgeordnete warnt auch vor einer "Islamisierung“ Frankreichs, wo mit gut fünf Millionen die größte muslimische Gemeinde Europas lebt. Einen Aufschrei der Empörung löste Le Pens jüngste Tochter Mitte Dezember 2010 aus, als sie die Straßengebete der Muslime mit der Nazi-Besatzung verglich. Die Staatsanwaltschaft ermittelt deshalb wegen Anstiftung zum Rassenhass.

Welt Online

Keine schlechte Marschrichtung, würde man meinen.

Und France 24 fasst es kurz zusammen:

Durch. diese Abstimmung wird der Nachfolger des umstrittenen Gründers und Galleonsfigur, Jean-Marie Le Pen, gewählt werden. Während man erwartet, dass die Übergabe eine neue Luft in das Leben der Partei bringen wird, könnte sie auch innere Trennungen enthüllen.

The vote will designate a successor to the party's controversial founder and figurehead, Jean-Marie Le Pen. While the handover is expected to breathe new life into the party, it could also expose its internal divisions.

(...)

Nach Meinung der französischen Analysten - der leichte - aber wichtige Unterschied - könnte den entscheidenden Kampf der französischen Ultrarechten aufzeigen: Die Notwendigkeit, eine neue Generation der Wähler anzusprechen, aber auch die Gründergarde der rasand alterden Männer. Eine Trennung, sagen sie, ist nicht unmöglich, aber die FN wird versuchen, sie unter allen Umständen zu vermeiden.

According to French analysts, that slight – but important difference for FN insiders – could expose the far right’s decisive internal struggle: the need to appeal to a new generation of voters but also to appease its core constituency of rapidly graying men. A split, they say, is not out of the question, but something the FN will seek to avoid at all costs.

Dieser Absatz bezieht sich auf seinen alternden Kronprinzen, dem Holocaustleugner Bruno Gollnisch (60) und seine Tochter, zwischen denen scheinbar zu wählen war.

Vielleicht sollte man auch in Deutschland diesen Absatz aufmerksam lesen, vor allem in den Reihen der Republikanern. Irgendwer hat in einem Gespräch sie als "Rentnerpartei" genannt. Und beim näheren Nachdenken ist wahrscheinlich genau das, was die Partei für die Wähler uninteressant macht: Es fählt ihr an Jugendfrische, an Dynamik. Eine Partei muß von sich irgendwie reden lassen, muß was tun. Was nennenswertes tun. Das ist unsere Zeit. Ich glaube, das ist, was die Jugend sich als erstes merkt.

Was Frankreichs Front National betrifft, wir dürfen gespannt sein. Sarkozy ist sicher ein Fuchs, der sich von so einem einfachen Generationenwechsel nicht aus seinem Amt hebeln läßt. Davon ist die FN meilenweit entfernt. Dennoch wird dieser Wechsel der Partei einige neue Wählerstimmen bringen, wage ich mal zu sagen. Meine Kristallkugel prophezeit der FN einen kräftigen Anstieg mit der neuen Führungsspitze bei den nächsten Wahlen, die nächstes Jahr stattfinden sollten.



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[Realist59]

Teilweise bekam die "Front National" bis zu 30% der Wählerstimmen, stellt in einigen Regionen sogar die Bürgermeister. Jean Marie Le Pen wurde in den Medien nicht totgeschwiegen und trotzdem ist es in all den Jahren nicht gelungen etwas zu erreichen.