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  1. #1
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    101 Die Angst der Eltern vor dem Nikolaus

    Eine Koalition aus ängstlichen Eltern und übervorsichtigen Pädagogen fürchtet, dass sich Kinder vor einem Besuch des Heiligen mit dem weißen Bart fürchten könnten. Und schickt damit einen alten Brauch ins Ausgedinge.

    Wer hat Angst vorm Nikolaus? Niemand, sollte man vermuten – schließlich kommt der Mann mit dem weißen Bart und dem Bischofsstab ja, um die Kinder zu beschenken. Und tatsächlich überwiegen in Kindergärten und Schulen die freudigen Blicke, wenn der Nikolaus Anfang Dezember auf Besuch vorbeikommt. Ein bisschen respektvoll, vielleicht, das schon. Aber welches Kind ist das nicht, wenn ein großer Mann in einer seltsamen Verkleidung den Raum betritt?


    Vermutlich fürchten sich mehr kleine Kinder vor dem Kasperl als vor dem Nikolaus. Denn der alte Mann mit dem weißen Bart ist einer von den Guten. Das hat man so gelernt, das steht so in den Büchern, die die Geschichte des Heiligen erzählen, der in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts als griechischer Bischof von Myra mehrere Wunder vollbracht haben soll. Und doch wird der Schutzpatron der Kinder heute behandelt, als versteckte sich hinter der gütigen Figur ein Monster, das die Kinder in Angst und Schrecken versetzt. Sogar von einem Hausverbot für den Nikolaus in Kindergärten war in den letzten Jahren zu lesen.

    Dabei scheinen es vor allem die Eltern und die Pädagogen zu sein, die sich vor dem alten Mann mit der Bischofsmütze fürchten. Jener Schlag von Eltern, die ihre Kinder am liebsten in einem Kokon durch die Weltgeschichte tragen würden, auf dass sie ja nie auf die Nase fallen. Und jene Kinderbetreuer, die im Windschatten der 68er darauf getrimmt wurden, nur ja keine Situation zuzulassen, in der ein Kind überfordert wirken könnte. Ein fataler Cocktail, wird doch damit die Illusion aufrechterhalten, dass das Leben ein Ponyhof ist.


    Winken durchs Fenster. Zwar bemühen sich die Kindergärten krampfhaft, das Wort „Verbot“ zu relativieren, doch was bleibt letztlich von einem Nikolausbesuch übrig? Bei den Kinderfreunden etwa kommt der Nikolaus nicht mehr in die Gruppen, sondern wandert nur mehr durch den Garten – die Kinder können ihm ja durch das Fenster winken. Und natürlich, wenn sie wollen, können die Kinder ihn auch besuchen, wenn er durch die Gänge geht – „erfahrungsgemäß tun sie das jedoch nicht“, wie die Kinderfreunde in einer Stellungnahme festhalten. Was für ein Wunder! Erst den Kontakt nicht zustande kommen lassen und den Kindern damit den Eindruck vermitteln, dass es sich hier um eine Gefahrenquelle handeln könnte – und dann damit argumentieren, dass die Kinder den Nikolaus gar nicht sehen wollen.

    Natürlich gibt es Dinge, die heutzutage hoffnungslos überholt sind. Das goldene Buch, in dem der Nikolaus nachschauen kann, ob man auch schön brav war, das muss wirklich nicht mehr sein. Und auch der erhobene Zeigefinger sollte längst ausgedient haben – schließlich ist der Nikolaus ja der Überbringer einer frohen Botschaft und nicht ein metaphysischer Erziehungsratgeber.

    Aber hier gilt natürlich: Der Nikolaus kann nur so gut sein wie jener Mensch, der in seine Rolle schlüpft. Und allzu oft sind das eben noch diverse Onkel, Tanten oder sonstige Amateure, die mit modernen pädagogischen Konzepten nicht wirklich vertraut sind. Genau dafür gibt es deshalb schon eigene Nikoloschulen, organisiert etwa von der Jungschar, in denen die Dos und Don'ts vermittelt werden. Das reicht von der Körpersprache – mit den Kindern auf Augenebene kommunizieren, etwa durch Hinsetzen – über praktische Dinge – vor Türstöcken bücken – bis zum richtigen Essen mit Kunstbart, wenn der Nikolaus zur Jause eingeladen wird.

    Wichtig ist aber auch die Frage, was passiert, wenn man erkannt wird? Dann sollte man das locker nehmen und darf sich ruhig outen. Und im absoluten Notfall, wenn sich tatsächlich Furcht breitmachen sollte – dann spricht auch nichts dagegen, den Bart abzunehmen. Denn noch einmal: Der Schutzpatron der Kinder soll eine Frohbotschaft überbringen und keine Furcht einflößen.

    Womit wir bei einem Punkt wären, der für Kinder wirklich problematisch sein kann: beim Krampus. Der ist von seiner Natur her böse. Und dementsprechend hat es tatsächlich wenig Sinn, ihn in Kindergärten zu lassen – es sei denn, man wäre Anhänger einer Struwwelpeter-Pädagogik. Wobei, rein von der Maskierung her ist ein Krampus gar nicht um so viel furchteinflößender als so manche Figur aus Kinderserien und Zeichentrickfilmen. Doch in direkter Konfrontation kann er trotzdem unangenehm werden.

    Wobei auch das wieder vor allem an jenen Menschen liegt, die in das jeweilige Kostüm schlüpfen. Und das scheint vor allem eine ansonsten gelangweilte Landjugend zu sein, die hier endlich eine Gelegenheit bekommt, im Schutze der Anonymität die Sau rauszulassen. Nur so ist es zu erklären, dass bei diversen Perchtenläufen immer wieder Zuseher tatsächlich bedrängt und sogar verletzt werden.

    In der Tiroler Marktgemeinde Telfs führte das zuletzt sogar dazu, dass die Figuren mittels klarer Regeln in die Schranken gewiesen werden. So dürfen die Masken nur von 3. bis 5. Dezember getragen werden – und dann auch nur zwischen 17 und 22 Uhr. Danach müssen sie abgenommen werden. Und um die Anonymität der Krampusse aufzuheben, müssen sie am Fell Kennnummern tragen, damit sie nach etwaigen Vorfällen identifiziert werden können.


    Rücksicht auf Muslime. Gerne wird bei abgesagten oder eingeschränkten Nikolausfeiern auch das Argument bemüht, dass der Brauch wegen Rücksicht auf andere Kulturen nicht durchgeführt werden soll – ein vorauseilender Gehorsam gegenüber nichtchristlichen Kindern und Mitschülern, der absolut nicht angebracht ist. Schließlich spricht auch für muslimische Kinder nichts dagegen, bei einer Nikolausfeier mitzumachen. Ja, selbst bei Weihnachtsliedern darf mitgesungen werden. Die Rücksichtnahme beschränkt sich lediglich darauf, dass Kinder mit islamischem Religionsbekenntnis bei Stellen, in denen Jesus als Gottes Sohn bezeichnet wird, eben nicht mitsingen. Das war es auch schon.

    Die Befürchtung, dass vor lauter Rücksichtnahme sämtlichen alte Bräuche untergehen, ist jedenfalls nicht notwendig. Man muss nur darauf achten, dass sich diese Bräuche einigermaßen zeitgemäß präsentieren. Aber auch, dass sie nicht einem falschen Verständnis von Rücksichtnahme geopfert werden, die ohnehin keiner will. Weder muslimische noch andersgläubige Kinder. Denn die fürchten sich vor einer Nikolausfeier am allerwenigsten. Auch dann nicht, wenn der Nikolaus höchstpersönlich in die Kindergartengruppe kommt.

    Der Nikolo
    Die Figur geht auf Nikolaus von Myra zurück, der in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts Bischof von Myra in Kleinasien (heutige Türkei) war. Er gilt als Schutzpatron der Kinder, aber auch der Seefahrer, reisenden Händler und Ministranten und als einer der populärsten katholischen Heiligen.

    Brauchtum
    Am 6. Dezember wird der Tag des Heiligen Nikolaus gefeiert – mit regional durchaus unterschiedlichen Bräuchen. Kern dabei sind kleine Geschenke für die Kinder.

    ("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.12.2010)

  2. #2
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    AW: Die Angst der Eltern vor dem Nikolaus

    Bei Wotan, was für Waschlappen dieses Volk! Wenn sie ihre Schmusereligion ert mal gegen Kopf abhacken ausgetauscht haben werden sie vielleicht erwachen!

  3. #3
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    AW: Die Angst der Eltern vor dem Nikolaus

    Statt des furchteinflößenden Nikolaus kann man ja das fröhliche schächten eines Schafes für alle einführen

  4. #4
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    AW: Die Angst der Eltern vor dem Nikolaus

    Ich werde mich nicht wundern, wenn das muslimische Opferfest Kurban-Bajram als staatliches Fest eingeführt wird.
    Wie in Moskau- zu diesem Tag schlachten die moskauer Muslime Schafe mitten in den Straßen, Parks und anderen öffentlichen Stellen.

    Hier sind die fotos

  5. #5
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    AW: Die Angst der Eltern vor dem Nikolaus

    Man kann darüber streiten, ob der Brauch mit dem Nikolaus wirklich noch zeitgemäß ist. Als Kind habe ich nicht viel davon gehalten, weil ich es als blöd empfand. Wir hatten immer dünne Schnüre gespannt und leere Dosen angehängt. Prompt ist Nikoluas uns Knecht Ruprecht jedesmal dagegen gelaufen und wir wussten : jetzt kommen die beiden Blödmänner. Die heutigen Kinder erwarten doch nur ein zusätzliches Vorweihnachtsgeschenk, damit die Zeit bis zum heiligen Abend überbrückt wird. Nikolaus ist halt Geschmackssache. Wer´s mag, OK. Ich halte nichts davon. St. Martin ist schon lächerlich genug. Jetzt schwappt auch noch diese Halloween-Welle nach Europa. Alles nur Geschäftemacherei. Ich denke mal, Ostern und Weihnachten sind genug. Müssen unsere Blagen immer häufiger beschenkt werden? Die bekommen schon reichlich genug.

  6. #6
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    AW: Die Angst der Eltern vor dem Nikolaus

    Zitat Zitat von holzpope Beitrag anzeigen
    Man kann darüber streiten, ob der Brauch mit dem Nikolaus wirklich noch zeitgemäß ist. Als Kind habe ich nicht viel davon gehalten, weil ich es als blöd empfand. Wir hatten immer dünne Schnüre gespannt und leere Dosen angehängt. Prompt ist Nikoluas uns Knecht Ruprecht jedesmal dagegen gelaufen und wir wussten : jetzt kommen die beiden Blödmänner. Die heutigen Kinder erwarten doch nur ein zusätzliches Vorweihnachtsgeschenk, damit die Zeit bis zum heiligen Abend überbrückt wird. Nikolaus ist halt Geschmackssache. Wer´s mag, OK. Ich halte nichts davon. St. Martin ist schon lächerlich genug. Jetzt schwappt auch noch diese Halloween-Welle nach Europa. Alles nur Geschäftemacherei. Ich denke mal, Ostern und Weihnachten sind genug. Müssen unsere Blagen immer häufiger beschenkt werden? Die bekommen schon reichlich genug.
    Der Brauch, den Nikolaustag zu feiern darf nicht abgeschafft werden!
    Schließlich ist das Teil unserer Kultur und unserer Geschichte. Unsere Eltern, Großeltern, Urgroßeltern haben das gefeiert und bei ihnen stand das nicht mal infrage, ob der Nikolaustag zeitgemäß ist oder nicht.

    Ja, heutzutage ists nicht mehr modern, dein Leben nach religiösen Vorstellungen zu richten. Aber wir müssen unsere vererbten, christlich geprägten Traditionen aufbewahren!

    Nicht der starke Islam, sondern das schwache Christentum macht unsere europäischen Gesellschaften zunichte.

    Jetzt redet man darüber, ob der Nikolaustag zeitgemäß ist. Und morgen wird man abstimmen, ob Weihnachten überhaupt noch angemessen ist.

  7. #7
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    AW: Die Angst der Eltern vor dem Nikolaus

    Zitat Zitat von holzpope Beitrag anzeigen
    Die heutigen Kinder erwarten doch nur ein zusätzliches Vorweihnachtsgeschenk, damit die Zeit bis zum heiligen Abend überbrückt wird.
    Da stimme ich dir zu. Der Nikolaustag ist zweckentfremdet worden. Zu meiner Kinderzeit gab es keine Geschenke. Ich weiß nicht ob es noch heute so ist, aber in Schleswig-Holstein wurde damals in Schulen der "Jul-Klapp" begangen. Da beschenkten sich die Schüler gegenseitig.

  8. #8
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    AW: Die Angst der Eltern vor dem Nikolaus

    Zitat Zitat von Realist59 Beitrag anzeigen
    Da stimme ich dir zu. Der Nikolaustag ist zweckentfremdet worden. Zu meiner Kinderzeit gab es keine Geschenke. Ich weiß nicht ob es noch heute so ist, aber in Schleswig-Holstein wurde damals in Schulen der "Jul-Klapp" begangen. Da beschenkten sich die Schüler gegenseitig.
    Ich denke mal, Jul-Klapp kommt ursprünglich aus den skandinavischen Ländern. Mir ist schleierhaft, weshalb so viele Deutsche an längst überkommenen Traditionen festhalten. Mag sein, dass insgeheim eine gewisse Angst besteht, wenn man alte Zöpfe abschafft, drängen andere, fremde nach. Siehe Halloween. Da mag was dransein, aber die Zeiten ändern sich und man muss halt nur aufpassen, aus welcher Ecke eventuell neue Traditionen hinzukommen. Solange es nicht um Beschneidungen von Mädchen und Jungen geht, kann eigentlich nichts gravierendes passieren. Auch Ramadan und Opferfest sind nicht geeignet, bei uns Fuß zu fassen. Wie wäre es mit Eierlaufen? Oder Sackhüpfen? Oder Schinkenklopfen? Ich hätte da noch einige lustige Sachen, die man als Volksbelustigung nehmen könnte. Warum immer etwas mit ernstem Hintergrund? Lustig, lustig trallala, der Eiermann ist da! Jetzt wolle mer jodele, jodele! Grüezi miteinand!

  9. #9
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    AW: Die Angst der Eltern vor dem Nikolaus

    Vielleicht ist dieser Weihnachtsmann die Quelle der Angst?

  10. #10
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    AW: Die Angst der Eltern vor dem Nikolaus

    Zitat Zitat von Vanille Beitrag anzeigen
    Der Brauch, den Nikolaustag zu feiern darf nicht abgeschafft werden!
    Schließlich ist das Teil unserer Kultur und unserer Geschichte. Unsere Eltern, Großeltern, Urgroßeltern haben das gefeiert und bei ihnen stand das nicht mal infrage, ob der Nikolaustag zeitgemäß ist oder nicht.

    Ja, heutzutage ists nicht mehr modern, dein Leben nach religiösen Vorstellungen zu richten. Aber wir müssen unsere vererbten, christlich geprägten Traditionen aufbewahren!

    Nicht der starke Islam, sondern das schwache Christentum macht unsere europäischen Gesellschaften zunichte.

    Jetzt redet man darüber, ob der Nikolaustag zeitgemäß ist. Und morgen wird man abstimmen, ob Weihnachten überhaupt noch angemessen ist.
    Ich bin Atheist und hatte nie ein Problem mit dem Nikolaus oder Weihnachtsmann und ehrlich ich find es wirklich schön und romantisch wer noch etwas Glauben damit verbinden kann!
    Sobald ich aber wieder aufwache aus dem romantischen Traum, überfällt mich eine schlimme Ahnung wenn ich die Zukunft beschreiben soll.
    Soviel Dummgutmenschen arbeiten daran, daß solche Träume nicht mehr geträumt werden dürfen, was ist denn bloß los in Deutschland und in den anderen europäischen Ländern?
    Muß es denn immer wieder zum abhacken der Köpfe von Andersgläubigen durch Abgesandte aus der Steinzeit kommen?
    Jagd doch diese Bande raus aus dem Land und ihre Förderer und Unterstützer gleich mit!
    Noch geht es wenn "Das Volk" es will !

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