Zitat Zitat von abandländer Beitrag anzeigen
Irgendwann muss dies irgendwo politisch entschieden und ermöglicht worden sein, dass dies heute gängige Praxis ist. Man darf nicht naiv sein, da werden Gefälligkeiten mit Gegengefälligkeiten aufgewogen. Wie diese Gegengefälligkeiten konkret aussehen, kann ich nicht sagen, aber irgendwo findet sich die Schwäche eines jeden - und seien wir doch ehrlich, alle anderen tuns doch auch. OK, wieso eigentlich nicht, wieso soll man denn der einzige dumme Entscheidungsträger sein, der nicht seinen eigenen Vorteil in den Vordergrund stellt, sondern das Allgemeinwohl? Dafür erhält man kein Dankeschön - die Allgemeinheit hat kein Gesicht, der nette Lobbyist, bzw. Verhandlungspartner/Geschäftsfreund aber so ein freundliches. Gefälligkeiten sind mehr Zeichen von Dankbarkeit. Und der erste Vorteil einer Repräsentativen Demokratie besteht darin, dass man nur einen zu bestechen braucht und dafür gleich hunderttausende kauft. Und der zweite Vorteil besteht darin, dass er mit seiner Tat erpressbar wird und noch viele weitere Zugeständnisse machen wird. Win-Win oder Loose-Loose? Seine Entscheidung und wohl offensichtlich.
Das ist die Folgeerscheinung eines Systems, dem jeder Gemeingedanke (Gemeinwesen, Sozialgefüge) abhanden gekommen ist als Folge der Diffamierung des Nationalgedankens, der die Grenzen des Gemeinwesens beschreibt, und dessen Individualinteressen nun die Interessen der Gemeinschaft derart überlagern, daß ein gesunder Ausgleich nicht mehr möglich ist. Die Korruption, die ja eben aus diesen kleinen Gefälligkeiten zum eigenen Vorteil besteht, ist das Zeichen einer sich auflösenden Gesellschaft.

Auch dein Verständnis für die kleine Handreichung und die etwas größere Korruption, für das gesellschaftsschädliche Verhalten, ist eigentlich schon Folge dieser gesellschaftlichen Auflösung, in der es keinen Pranger mehr für Asozialität gibt. Man relativiert die großen Schweinereien mit den kleinen Schweinereien.