Viele sind verwundert, dass Aaron Koenig nicht in den Vorstand der Partei "die Freiheit" gewählt wurde. Halb offiziell heißt es, seine Haltung, für Abtreibung zu sein, stieße auf großen Widerstand. Ob das Thema Abtreibung tatsächlich ein Schwerpunktthema einer islamkritischen Partei ist, sei dahingestellt. Daraus den Schluss zu ziehen, die Partei "die Freiheit" hätte einen Rechtsruck vollzogen, ist falsch. Vielmehr wird hier der politische Spagat sichtbar, den die Akteure nunmehr leisten müssen: es gilt, die Schnittmenge aus dem Facettenreichtum der Islam- und Sozialkritik zum politischen Konsens zu machen. Und es zeigt sich, dass Politik immer nur ein Kompromiss sein kann. Das ein solcher Konsens nur unter größter Anstrengung aller Beteiligten erreicht werden kann und Animositäten Einzelner keine Beachtung finden ist verständlich.

Bezeichnend ist es aber geradezu, dass eben jene, welche nach Einigkeit und Geschlossenheit aufrufen, diese sind, die dann aus einem beleidigt Sein heraus den Akteuren das Leben schwer machen wollen.

Der eine wurde nicht zur Gründungsversammlung eingeladen, der andere ist empört über die Zusammenarbeit mit Dee Ex, die die Jugendorganisation mit leitet. Dass die Anhänger von "Pro- Irgendwas" Gift und Galle spucken ist nicht nachvollziehbar. Sie hatten lange genug Gelegenheit ihre politischen Ideen kund zu tun und Mitstreiter zu finden, dies haben sie nicht ausreichend wahrgenommen. Im übrigen unterscheidet sich die Freiheit inhaltlich und konzeptionell deutlich von "Pro- Irgendwas". Auf die Unterschiede wurde hinreichend verwiesen.

Es liegt auch in der Natur der Sache, dass gerade am Anfang der Entwicklung Führungspositionen verändert werden. Das ist ein ganz natürlicher nachvollziehbarer Vorgang, der der Gründungsphase geschuldet ist.