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    Daniel Pipes: Fatwa-Duell

    Fatwa-Duell

    von Daniel Pipes

    The Washington Times 5. Oktober 2010

    Englischer Originaltext: Dueling Fatwas

    Übersetzung: H. Eiteneier

    Wechselseitige Todesurteile, die zwischen dem Jemen und den USA wüten, [erlauben einen flüchtigen Blick] auf die Kriegsführung im Internet-Zeitalter.

    Das Thema wird mit South Park eröffnet, einer bilderstürmerischen Erwachsenen-Cartoonserie auf Comedy Central, die sich im April über das Verbot der Darstellung des islamischen Propheten Mohammed lustig machte. Eine obskure Internetseite namens RevolutionMuslim.com (deren Inhaber in der Folge wegen Verbindungen zum Terrorismus verhaftet wurde) antwortete mit Drohungen gegen die Autoren der Sendung, Trey Parker und Matt Stone. Comedy Central geriet in Panik und zensierte weitere Erwähnungen Mohammeds.



    Die zensierte Karikatur Mohammeds (rechts) mit Jesus, Buddha und Joseph Smith.

    Auftritt von Molly Norris, einer Karikaturistin des Seattle Weekly, die Solidarität mit Parker und Stone zeigt, indem sie auf Facebook zu einem sarkastischen "Jeder malt Mohammed-Tag" aufrief und hoffte, dass eine Menge Karikaturisten "Comedy Centrals Botschaft des Angst habens entgegenwirken" würden. Zu Norris Überraschung, Bestürzung und Verwirrung nahmen andere ihre Idee ernst und veranlassten Facebook-Kampagnen für wie gegen ihren "Tag"; zeitweilig blockierte die pakistanische Regierung Facebook. Norris wollte mit ihrer Initiative nichts mehr zu tun haben und freundete sich sogar mit dem örtlichen Repräsentanten des Council on American-Islamic Relations an. Ohne sonderlichen Erfolg.

    Anwar al-Awlaki, ein Islamistenführer im Jemen, antwortete im Juli mit der Ausgabe eines Todesurteils gegen Norris, das ungenau, aber penetrant als Fatwa bezeichnet wird. Nach Ratsuche bei der Polizei ging Norris im September nicht nur in den Untergrund, sondern "wurde zum Geist" und verschwand vollständig, einschließlich ihres Namens und Berufs.

    Awlakis "Fatwa" gegen Norris ist allerdings nur die halbe Geschichte. Die andere Hälfte betrifft eine "Fatwa" der US-Regierung gegen Awlaki.

    Awlaki wurde 1971 in New Mexico als Kind gut muslimisch-jemenitischer Eltern mit guten Verbindungen geboren. Sein Vater Nasser studierte und arbeitete bis 1978 in den Vereinigten Staaten; dann kehrte die Familie in den Jemen zurück. Anwar ging 1991 als Student in die USA und verbrachte das nächste Jahrzehnt in verschiedenen Studienprogrammen (Ingenieurwesen, Bildung), nur, um als Al-Qaida-artige islamistische Persönlichkeit in Erscheinung zu treten, die sowohl seines ideologischen Fanatismus nach als auch seiner operationellen Verstrickung in den Terrorismus mit Osama bin Laden vergleichbar ist. Er wurde im Zusammenhang mit den Anschlägen vom 9/11 verhaftet; unerklärlicherweise ließ man ihn wieder frei und erlaubte ihm in eine abgelegene Region des Jemen zu ziehen, wo er derzeit jenseits jeglicher Regierungskontrolle lebt.



    Molly Norris, ehemalige Karikaturistin.

    US-Gesetzeshüter verbinden Awlaki mit mehreren gewalttätigen Anschlägen auf Amerikaner, darunter die Schüsse von Ft. Hood, der versuchte Bombenanschlag in einem Northwest-Flugzeug im Anflug auf Detroit und der Times Square-Bomber. Awlakis Terrorbilanz brachte ihm einen einzigartigen Ruf ein: Im April setzte ihn die US-Regierung – das ist das erste Mal in der fast 250-jährigen Geschichte der der Vereinigten Staaten – auf eine "Kill-Liste", womit er zum einzigen US-Bürger wurde, der von seiner eigenen Regierung ohne ein Gerichtsverfahren zum Tode verurteilt wurde. Sowohl das Militär als auch die Geheimdienste sind hinter ihm her, ein nicht genannter Beamter formulierte es so: "Jeder hat ihn im Visier."



    Das von Molly Norris gezeichnete Plakat.

    Als Antwort initiierte sein Vater im August mit Hilfe der American Civil Liberties Union und dem Center for Constitutional Rights eine Klage gegen die US-Regierung, in der die Inzielnahme Awlakis als illegal bezeichnet wird.

    Dieser außergewöhnliche Austausch von Fatwas gibt Anlass zu mehreren Beobachtungen. Erstens leben Norris und alle Amerikaner derzeit unter den "Rushdie-Regeln", die jeden abstrafen, der den Islam, Mohammed oder den Koran nicht respektiert. Mach dich über Mohammed lustig und du bist auf dich allein gestellt. Örtliche und nationale Politiker hatten nichts zu ihrer misslichen Lage zu sagen. Journalisten, die gewöhnlich scharf darauf sind, die Ihren zu beschützen, schwiegen. Keine Organisation sprang auf, um Geld zu ihrem Schutz zu sammeln.

    Zweitens steht das Internet im Zentrum dieses gesamten Vorfalls. Es machte aus Norris' spaßiger Idee einen internationalen Zwischenfall, brachte die Nachricht zu Awlaki im fernen Jemen und erlaubt es ihm seine amerikanischen Agenten zu steuern. Vor kaum 20 Jahren hätte nichts davon stattgefunden.

    Drittens haben das Internet und der Islamismus gemeinsam den Krieg privatisiert. Ein im Jemen lebender Amerikaner kann nach Belieben das Leben einer Amerikanerin im Bundesstaat Washington stören.

    Viertens ist Awlaki eindeutig ein Terrorist, der Tod und Belästigung sät, während die "Kill-Liste" der US-Regierung defensiver Natur ist. Der eine ist bösartig, das andere moralisch in Ordnung.

    Fünftens: Warum die Widersprüchlichkeit, mit der die US-Regierung sich "gezielte Tötungen" erlaubt, Israel dieses Mittel aber versagt?

    Und schließlich: Awlaki steht an einer nie da gewesenen Kreuzung von Todeserklärungen, wobei er Norris noch ins Visier nimmt, während die US-Regierung auf ihn zielt. Das ist in einem islamischen Zusammenhang genauso erstaunlich, wie es das in einem amerikanischen ist. Die Grenzen der Kriegsführung werden auf neue, sonderbare und beängstigende Weise ausgeweitet.

    Verwandte Themen: Islam-Abtrünnige und Freidenker, Islamisches Recht (Scharia) abonnement der kostenlosen wöchentlichen e-mailliste (auf deutsch) von daniel pipes Dieser Text darf weitergeleitet oder auf anderen Seiten gepostet werden, so lange dies in seiner Gesamtheit und mit der vollständigen Information zu seinem Autor, Veröffentlichungsdatum und -ort sowie der Original-URL geschieht.

    ***

    Update vom 7. Oktober 2010: Ein Leser weist darauf hin, dass mindestens ein Karikaturist, Signe Wilkinson von der Tageszeitung 'Philadelphia Daily News' Parker & Stone Beistand geleistet hatte, und danach Norris, der Petitionen unterschrieb und Karikaturen über sie zeichnete. Ich [Daniel Pipes] gebe hier zwei von ihnen wieder:





    Wilkinson leistet 'South Park' Beistand

    ***



    'Ich frage mich, warum eine Frau ihre Identität unter einem Schleier verbergen sollte.'

    'Sie ist eine Karikaturistin, der eine Fatwa droht.'

  2. #2
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    AW: Daniel Pipes: Fatwa-Duell

    Was man aus der Biografie Awlakis entnehmen kann, ist, dass seine 'Islamistische' Einstellung nicht durch soziale Benachteiligung verursacht worden sein kann.
    Was ich schreibe ist meine Meinung und nicht unbedingt die Wahrheit - Regimekritik - WEFers are evil. Im Zweifel ... für die Freiheit. Das Böse beginnt mit einer Lüge.

    Kalifatslehre. Darum geht es.


  3. #3
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    2

    AW: Daniel Pipes: Fatwa-Duell

    Awlaki und seine Eltern sind ein gutes Beispiel dafür, dass Einwanderer, die sich nicht integrieren, immer zu ihrem Heimatland tendieren. Genau so ist das mit den Migranten in Deutschland. Selbst wenn sie sich vordergündig integrieren, ist das noch lange kein Indiz dafür, dass sie auch im Einwanderungsland "angekommen" sind. Wohl wissend, dass ja genügend Muselpack auch in Amerika rumläuft, kann Awlaki seine Fatwa aussprechen, da er sicher sein kann, dass irgendein radikaler Islamist da sein wird, der seinen Anweisungen folgt. Das ist der srpingende Punkt was die Einwanderung von Muslimen überall zur Gefahr macht. Diese fanatischen Spinner sind überall vertreten und tun genau das, was der Koran von ihnen verlangt. Es geht diesen Irren nicht um Arbeit, sondern um die Mission des Islam. Aber das ist es auch, was unsere Politiker nicht begreifen wollen. Sie sehen immer nur den Menschen hinter der Muslimmaske. Gewiß sind nicht alle Muslime gefährlich, aber die überwiegende Mehrheit schon. Mehr oder weniger bewahren sie sich ihre islamischen Eigenheiten und es bedarf nur eines kleinen Anstoßes um diese aufbrechen zu lassen. Beware of Muslim!

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