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Hits: 6085 | 09.10.2010, 11:02 #1Registriert
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RAF-Beweismittel verschwunden - Warum bin ich nicht überrascht?
RAF-Prozess
BILD:Motorrad und Flucht-Auto der Buback-Mörder verschwunden
[...] Gestern sagte als erster Zeuge ein BKA-Ermittler aus – und musste eine schwere Polizei-Panne einräumen.
Kriminalkommissar Alfred Hübel (43) bestätigte, dass das beim Anschlag verwendete Tatmotorrad (Suzuki) und das Fluchtfahrzeug (Alfa Romeo) aus der Asservatenkammer verschwunden seien.[... ]
Auch dazu konnte der Kommissar nichts sagen. „Das ist ein einmaliger Vorgang in der Kriminalgeschichte“, sagte Endres gegenüber BILD. [...]
***
Am 12.8.2010 veröffentlichte der Kopp-Verlag bereits:
Becker-Prozess: Kommen Geheimdienste in Schwierigkeiten?
Udo Schulze
Wenn kommenden Monat vor dem Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart erneut ein Fall aufgerollt wird, der vor 33 Jahren ganz Deutschland erschütterte, kann das ungeahnte Folgen für deutsche Geheimdienste haben. Denn in dem anstehenden Prozess gegen die Ex-RAF-Angehörige Verena Becker um den Mord an Generalbundesanwalt Siegfried Buback spielen auch Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst (BND) eine Rolle – nach Lage der Dinge eine unrühmliche. [...]
Nach KOPP-online vorliegenden Informationen aus hohen deutschen Sicherheitskreisen fand die Begegnung zwischen Terroristen und Polizisten unter den Augen eines Beobachtungskommandos des BND statt. Wie selbstverständlich hielten sich die Agenten während der Schießerei im Hintergrund und sahen zu, wie Polizeibeamte durch die Schüsse der RAF-Terroristen schwer verletzt wurden. [...]
Ehedem lässt die Aktenlage die Frage zu, ob Verena Becker nicht schon während des Buback-Mordes am 7. April 1977 von Geheimdienstlern observiert worden war. Damit erhebt sich die Frage, ob der oberste Ankläger der Bundesrepublik nicht auch unter den Augen geheimer Behörden ermordet wurde. Immerhin wurde Becker bereits 1975 in die vom Bundeskriminalamt (BKA) ins Leben gerufene »Beobachtende Fahndung« (BeFa 7) aufgenommen. Der Sinn dahinter: weiter: >>>
***
Mordprozess gegen Verena Becker
FAZ: Wenn man gar kein Gehör findet
Vor dem Prozess gegen die frühere RAF-Terroristin Verena Becker: Die Ermittlungen nach dem Buback-Mord wurden von Beginn an behindert. Zu viel ist im Dunkeln geblieben und verdunkelt worden. Warum wurde die Terroristin geschützt? Und durch wen?
Von Ulf Stuberger
[...] Trotz höchster Gefährdungsstufe wurde Buback nicht ständig bewacht, man hatte ihm nicht einmal ein gepanzertes Fahrzeug zur Verfügung gestellt. Das machte es den Mördern leicht, bei einem Halt vor einer Ampel mindestens fünfzehn Schüsse auf die im Fahrzeug sitzenden drei Männer abzugeben. [...]
Kurze Zeit später, am 3. Mai 1977, wurden in Singen am Hohentwiel die RAF-Mitglieder Günter Sonnenberg und Verena Becker nach heftigem Schusswechsel mit der Polizei festgenommen. Sie führten die Tatwaffe des Karlsruher Anschlags bei sich. Dennoch wurden beide nie wegen dieser Morde vor Gericht gestellt. Der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofes Horst Kuhn erließ zwar Haftbefehl gegen Frau Becker wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und dem Mord an Buback, Göbel und Wurster. Aber Kurt Rebmann, der Nachfolger des ermordeten Generalbundesanwalts, verzichtete darauf, die kleine schmächtige Frau deswegen anzuklagen.
Zu dieser Zeit nahm sich Richter Kuhn das Leben. Die Motive dafür sind bis heute unbekannt. Verena Becker wurde zu lebenslanger Haft wegen der bei ihrer Festnahme begangenen Mordversuche an den Polizeibeamten in Singen verurteilt, aber nach Fürsprache Rebmanns durch den Bundespräsidenten vorzeitig begnadigt, nachdem sie nur zehn Jahre Haftverbüßt hatte. An der Besprechung im Bundespräsidialamt über eine vorzeitige Freilassung Beckers nahm damals auch ein hochrangiger Vertreter des Bundesamtes für Verfassungsschutz teil. [...]
Michael Buback, der Sohn des ermordeten Generalbundesanwalts, ist nach zeitaufwendigen eigenen Recherchen zu der Gewissheit gelangt: Die wahren Täter sind nie verurteilt worden, die Todesschützin war Verena Becker, und sie wurde gedeckt. Verantwortlich dafür seien einige wenige Personen im Geflecht, das sich zwischen Bundesanwaltschaft, Politik und Geheimdiensten in jenen Jahren gebildet hatte, wobei Bubacks Nachfolger Rebmann und der damalige Leiter der Antiterrorabteilung des Bundeskriminalamtes, Gerhard Boeden, wichtige Rollen gespielt hätten. [...]
Eine Aufklärung wäre möglich
Im Lauf der Jahrzehnte seither sind Beweise dafür bekannt geworden, dass Verena Becker mit dem Verfassungsschutz zusammengearbeitet hat – auf welche Weise und über welchen Zeitraum, wird geheim gehalten. Offiziell heißt es, sie habe sich erst nach ihrer Verhaftung dazu bereiterklärt, wohl in der Hoffnung auf Hafterleichterung oder Verkürzung der Strafe. Dokumente, die darüber Aufklärung verschaffen könnten, wurden aber ähnlich verschoben und manipuliert, die Verfassungsschutzakte Becker zum Staatsgeheimnis erklärt, weil sie dem Wohl Deutschlands Schaden zufügen könne. Erst nach monatelangem Tauziehen wurde ein Teil freigegeben, in dem allerdings auch für das nun zuständige Gericht Passagen geschwärzt sind. Ob sich die Stammheimer Richter damit zufriedengeben werden?
Aufklärung wäre aber selbst dann möglich, wenn Aktenteile verschwunden sein sollten. Verena Becker ist nach ihrer Zusammenarbeit mit dem Verfassungsschutz vom Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker 1989 begnadigt worden, aufgrund einer positiven Stellungnahme des Generalbundesanwalts Rebmann. Nach dessen Tod könnte heute der frühere Bundespräsident Auskunft dazu geben. Im Bundespräsidialamt liegen zu dem Vorgang außerdem noch Akten. [...]
***
Wikipedia: Gladio - Rote Armee Fraktion
Die Journalistin Regine Igel vertritt die Auffassung, dass auch die deutsche RAF – wie die italienischen Roten Brigaden – von Geheimdiensten unterwandert worden sei.[29] Dies stützt sie unter anderem auf Ermittlungsergebnisse der italienischen Justiz, die auf eine Zusammenarbeit der beiden Gruppen bei der Entführung von Aldo Moro schließen lassen. An der Entführung waren laut der Untersuchungskommission Terrorismus und Massaker des italienischen Senats und Erkenntnissen der italienischen Justiz mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Geheimdienste beteiligt.[29][30] Die Tatsache, dass die Zusammenhänge zwischen der RAF und Geheimdiensten in Deutschland praktisch unbekannt seien und nie offiziell untersucht wurden, begründete Igel damit, dass deutsche Staatsanwälte an Weisungen durch die Exekutive gebunden sind. Anders als in Italien würde auf diese Weise die Untersuchung der Verwicklung staatlicher Stellen in den Terrorismus blockiert.[29][31] Die von Igel angeführten Thesen stehen allerdings thematisch außerhalb der bisherigen wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der RAF.
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Gladio - The Ring Masters 1 of 5
Terrorstorm (deutsch) 1/13
[Jeweils 'Watch on YouTube' anklicken, wenn man auch die weiteren Folgen betrachten möchte.]
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09.10.2010, 11:26 #2
AW: RAF-Beweismittel verschwunden - Warum bin ich nicht überrascht?
Respekt, ein Motorrad und ein ganzes Auto verschwinden einfach so.
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