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  1. #1
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    Im Namen des Propheten - WirtschaftsBlatt.at

    Im Namen des Propheten

    Wien. Eine Billion US-$. Auf diese Summe wird das Kapital der islamischen Finanzindustrie geschätzt. Sie verwaltet und vergibt Geld nach den Standards des islamischen Rechts, der Scharia. In zehn Jahren könnten bereits zwischen 40 und 50 Prozent der Muslime weltweit ihr Geld in solchen Produkten anlegen. In den sechziger Jahren als Nische aufgetaucht, ist der Markt für Scharia-konforme Finanzprodukte heute einer der am schnellsten expandierenden überhaupt -mit Wachstumsraten von zehn bis 15 Prozent in den vergangenen fünf Jahren.

    Ein entscheidender Unterschied zum konventionellen Bankgeschäft besteht darin, dass laut Scharia aus Geldgeschäften kein Zins (Riba) erwirtschaftet werden darf. In diesem Sinne darf Geld nicht verliehen, sondern nur investiert werden. "Wenn Sie ein Auto kaufen wollen, können Sie zu einer konventionellen Bank gehen und dort einen Kredit aufnehmen", erklärt Prasad Abraham von der Al Hilal-Bank im Gespräch. "In einer islamischen Bank bekommen Sie keinen Kredit. Die Bank kauft das von Ihnen gewünschte Auto und verleast es zu einem abgesprochenen Preis an Sie weiter. Das ist das Finanzinstrument Murabaha. Sie können das Auto auf den ethischen Prinzipien des Islams kaufen, vom ökonomischen Standpunkt aus ist das Ergebnis ähnlich."

    Die Scharia verbietet neben der Zinsnahme jegliche Investitionen in den Bereichen Glücksspiel, Waffenindustrie, Alkohol, Tabak, Prostitution und Pornografie sowie Schweinemast. Ein Gelehrtenausschuss, das Scharia-Board, kontrolliert die Produkte auf ihre Rechtmäßigkeit.


    Liquidität aus dem Golf

    Großbritannien ist europaweit der größte Markt für islamische Geldgeschäfte. Der Grund dafür liegt weniger in einer eher konservativen muslimischen Minderheit, die mehrheitlich aus Pakistan, Bangladesch und dem arabischen Raum stammt. Entscheidend sind andere Faktoren. "Die britische Regierung hat in den vergangenen Jahren wichtige Schritte gesetzt, das Steuersystem für islamische Geldgeschäfte anzupassen", erklärt Shahir Abbas, Direktor des Consulting Büros IFAAS, das auf islamische Finanzierung spezialisiert ist. "Der Grund war, das Finanzzentrum London weiter zu diversifizieren und die liquiden Fonds aus dem Golf anzuzapfen", so Abbas. Mit Erfolg, wie der Experte fortführt: "Heute ist die Londoner City der führende Hub für islamische Finanzierungen in Europa."

    In Deutschland leben rund 3, 5 Millionen Muslime mit einem geschätzten Vermögen von 18 bis 25 Milliarden €, berichtet das deutsche Institute for Islamic Banking and Finance. Für sie gebe es kein "zielgruppenaffines Produkt-Portfolio", schreibt das Institut auf seiner Webseite. Ob die Zielgruppe solche Angebote überhaupt annehmen würde, darüber gibt es in deutschen Bankenkreisen unterschiedliche Auffassungen. So sieht manch einer ein Potenzial von 20 Prozent der Minderheit -"wobei die Nichtmuslime gar nicht mitgerechnet sind." Für andere ist die muslimische Minderheit mit mehrheitlich türkischem Hintergrund generell weniger an islamischer Finanzierung interessiert. "Die Rechnung: Muslimischer Hintergrund ist gleich Kunde", gehe nicht auf, so ein Beobachter. Auch Anke Hallmann von der Deutsche Bank-Tochter DWS, die Scharia-konforme Fonds im arabischen Raum aufgelegt hat, stellt fest: "Für eine Auflegung in Deutschland fehlte bisher die Nachfrage."


    Produktpalette ist klein

    Auch in Großbritannien ist nicht nur heile Welt. Ein Problem ist die weiterhin relativ überschaubare Produktpalette. Abbas wünscht sich weitere Stimuli der Regierung. "Was uns am meisten helfen würde", sagt Abbas, "wäre ein Staats-Sukuk." Das ist die Scharia-konforme Version der Staatsanleihe.

  2. #2
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    AW: Im Namen des Propheten - WirtschaftsBlatt.at

    Zum ähnlichen Thema 'saudische Investitionen in Italien' siehe #4 in

    Islam:Gaddafi: "Milliarden von EU, sonst wird Europa zu zweitem Afrika"

  3. #3
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    AW: Im Namen des Propheten - WirtschaftsBlatt.at

    Vordergründig ist dieses System Zinsfrei, man gibt dem Kind eben einen anderen Namen. Unterm Strich sind "Beteiligungen" usw. immer gewinnorientiert und dieser Gewinn speist sich eben aus Zinsen
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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