Volksentscheide sind gefährlich

[der wache Michel]

Warum bundesweite Volksentscheide gefährlich sind

Die Deutschen entdecken den Volksentscheid. Würde er auf Bundesebene durchgesetzt, könnte er Demagogen stärken und unsere Politik bremsen.Welt

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Das alleine reicht schon. Jede Mehrheitsentscheidung des Deutschen Volkes ist Dämagogie. Es bedeutet aber auch umgekehrt, daß bis heute getroffene Entscheidungen eben nicht im Sinne der Mehrheit des Deutschen Volkes getroffen wurden.[NEWSBREAK][/NEWSBREAK]
Aber weiter:

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Aber selbst dort zeigt sich dann oft, dass Bürgerentscheide oft nur wenig Beteiligung haben, also kleine Minderheiten über Wohl oder Wehe von allen entscheiden können. Zudem machen sie Politik konservativer, weil sie häufig das Bestehende bewahren. Ängste und Widerstand lassen sich leichter mobilisieren als Begeisterung.

Endlich mal jemand, der auf den Punkt bringt, was sich sonst kaum jemand wagt:

Die jetzige "Demokratie", also die Diktatur der Minderheit, ist in Gefahr, wenn das Volk per Volksentscheid entscheiden darf. Und diese Minderheit hat nun Angst, die Macht und Deutungshoheit zu verlieren.

Wir danken der Welt und Frau Hannelore Crolly für die Offenheit!

[Realist59]

Das Problem liegt eher darin, dass die Masse nicht mobilisiert wird und bestimmte Bevölkerungsgruppen,die geschlossen zur Abstimmung gehen, dann das Ergebnis verfälschen. Das sieht man ja schon an den normalen Wahlen. Enttäuschte Anhänger von CDU und SPD bleiben der Wahl fern aber die Linkswähler gehen geschlossen hin. Das Wahlergebnis ist das prozentuale Ergebnis der abgegebenen Stimmen. Würden alle zur Wahl gehen, käme die Linke bundesweit nicht auf 2% und im Osten läge sie bei um die 20%. Die Frage wäre ja auch, was alles zur Volksabstimmung gestellt würde

[abandländer]

Ich denke, viele sind 'wahlfaul', da sie den Glauben in die Demokratie verloren haben. Während des Wahlkampfes wird plötzlich auf die Bevölkerung gehört und das Blaue vom Himmel versprochen und danach bleibt alles beim Alten und die gewählten Politiker verabschieden sich wieder in ihre eigene Welt. Denn wenn sie die Sorgen des 'ungebildeten Pöbels' aufgreifen und sogar ernst nehem würden, dann wären sie Populisten. Nein, die politische Klasse hat es sich inzwischen gemütlich eingerichtet, mischt sich - außer wärend des Wahlkampfes natürlich - nicht unter die Normalbürger, sucht auch nicht das Gespräch, nein, viel lieber umgibt man sich mit Lobbyisten und befolgt deren Ratschläge, die einem dafür im Gegenzug nach der Politkarriere mit einem Posten im Verwaltungsrat ihres Konzerns belohnen. Ja, so baut man 'Netzwerke' auf. Der Nichtwähler kann zumindest von sich sagen: "Die habe ich nicht gewählt".

Andere Wählertypen:

- Gewohnheitswähler
- Unverbesserlicher Idealist

[abandländer]

Wenn die Bevölkerung erkennen würde, dass sie mittels Volksentscheid etwas bewirken kann und ihr das zur Abstimmung gebrachte Thema als Wichtig erscheint, dann wird die Wahlbeteiligung natürlich auch steigen. Aber es ist interessant zu sehen, dass die Politiker bereit sind, die volle Verantwortung für sämtliche politischen Entscheidungen zu übernehmen, auch wenn die Bevölkerung in einigen Punkten völlig anders entschieden hätte. Dabei könnten sich Politiker dieser Verantwortung entziehen, brächten sie 'schwierige' und unangenehme Themen zur Volksabstimmung. War es bei der Abstimmung zum Rauchverbot nicht ähnlich?

[Störtebekker]

Die Deutschen entdecken den Volksentscheid. Würde er auf Bundesebene durchgesetzt, könnte er Demagogen stärken und unsere Politik bremsen.Welt

Die Politik hat uns in die schlimmste Krise seit 90 Jahren geführt. Es wär sehr gut, wenn sie jetzt mal gebremst werden würde. Es heißt doch wer bezahlt hat das sagen. Bezahlen muß doch bisher immer das Volk. Also her mit dem Volksentscheid. Die Scheisse die ich selber verzapf bezahl ich gern. Aber die Politiker sollen ihren Scherbenhaufen mal selber wegmachen. Übrigens gab es in der ach so undemokratischen DDR ein Volksentscheid über die Verfassung. Denn hät ich mir für die EU-Verfassung auch gewünscht. Aber das geht eben nicht, weil die EU noch viel undemokratischer ist als die DDR.