UN-Stellungnahme

Unabhängigkeit des Kosovo für rechtens erklärt


Nach Ansicht des Internationalen Gerichtshof verstieß die Unabhängigkeitserklärung des Kosovo im Jahr 2008 nicht gegen das Völkerrecht.



Das Kosovo war in seiner Geschichte immer wieder heftig umkämpft.
Von zentraler Bedeutung ist die Schlacht auf dem Amselfeld am
15. Juni 1389 in der Gegend der heutigen Stadt Pristina. Sie gilt
als Inbegriff des serbischen Kampfes gegen die Osmanen und
spielt bis heute eine große Rolle im Selbstverständnis der Serben.
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Die vom Kosovo erklärte Unabhängigkeit von Serbien ist nach einer Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs rechtens. Die Unabhängigkeitserklärung im Jahr 2008 habe nicht gegen das Völkerrecht verstoßen, erklärte das Gericht in Den Haag am Donnerstag in einer nicht-bindenden Stellungnahme.

Die USA und die meisten Staaten des Westens haben den Kosovo völkerrechtlich anerkannt. Serbien sieht in der Unabhängigkeit der früheren Provinz dagegen eine flagrante Verletzung seiner territorialen Integrität. Die Regierung in Belgrad wird in dieser Ansicht im UN-Sicherheitsrat von Russland unterstützt.

Serbien verlor 1999 die Kontrolle über den Kosovo. Damals beendete die Nato mit Bombenangriffen den mehr als zwei Jahre dauernden Krieg zwischen Serbien und seiner albanisch-stämmigen Minderheit.

Das Gebiet wurde anschließend durch die Vereinten Nationen verwaltet, der Waffenstillstand von der Nato überwacht. Seither leben im Kosovo zwei Millionen Albaner und 120.000 Serben. Immer wieder kommt es zu Konflikten zwischen den Bevölkerungsgruppen. Der Streit behindert auch die Beitrittsbemühungen Serbiens zur Europäischen Union.

Die Entscheidung des Gerichts dürfte auch Auswirkungen auf eine ganze Reihe separatistischer Bestrebungen in der Welt haben. Georgien erhob 2008 vor dem Gericht ähnliche Vorwürfe gegen Russland wegen des Konflikts in Süd-Ossetien.

Russland hat die abtrünnigen georgischen Regionen Süd-Ossetien und Abchasien als unabhängige Staaten anerkannt, jedoch sind nur wenige andere Staaten diesem Schritt gefolgt. Spanien hat bereits klargestellt, den Kosovo nicht anerkennen zu wollen. Die Regierung in Madrid sieht sich im eigenen Land separatistischen Bestrebungen wie den der Basken ausgesetzt.

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Wikipedia: Kosovo - Religion

Zum muslimischen Glauben bekennen sich die meisten Albaner, Goranen, Bosniaken und die Angehörigen der türkischen Minderheit. Die Mehrheit der albanischen Muslime sind Sunniten. Die schätzungsweise 60.000 Katholiken sind fast ausnahmslos Albaner, die wenigen gleichfalls katholischen Angehörigen der Janjevci, der kroatischen Minderheit in Kosovo, sind nach dem Krieg fast alle geflohen.

Die Serben gehören der serbisch-orthodoxen Kirche an. Die Gruppen der Roma, Aschkali und Ägypter enthalten Anhänger aller drei Glaubensrichtungen.

Das Verhältnis zwischen islamischen und katholischen Gemeinden von Kosovo gilt als gut, doch beide Gruppen haben wenige bis keine Beziehungen zur serbisch-orthodoxen Kirche.

Kosovo-Albaner definieren ihre ethnische Zugehörigkeit durch Sprache, nicht durch die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion. Dies lässt sich für die slawischen Volksgruppen nicht sagen: Sowohl bei den zumeist muslimischen Bosniaken als auch bei den serbischen Orthodoxen ist Religion ein Identitätsmerkmal.