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  1. #1
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    Das Trauerspiel von Afghanistan

    Der Schriftsteller Theodor Fontane (1819 - 1898) leitete in London als Auslandskorrespondent 1855 - 1859 die im Auftrag des preussischen Ministerpräsidenten Otto Freiherr von Manteufel erscheinende deutsch-englische Korrespondenz. Mit dieser Ballade beschreibt er 1857 den katastrophalen Ausgang des ersten der drei anglo-afghanischen Kriege (1839 - 1842). In diesem Konflikt versuchten Briten und Russen die koloniale Vorherrschaft in Zentralasien zu erringen.[NEWSBREAK][/NEWSBREAK]

    Theodor Fontane

    Das Trauerspiel von Afghanistan

    Der Schnee leis stäubend vom Himmel fällt,
    Ein Reiter vor Dschellalabad hält,
    "Wer da?" - "Ein britischer Reitersmann,
    Bringe Botschaft aus Afghanistan."

    Afghanistan! Er sprach es so matt,
    Es umdrängt den Reiter die halbe Stadt,
    Sir Robert Sale, der Kommandant,
    Hebt ihn vom Rosse mit eigener Hand.

    Sie führen ins steinerne Wachthaus ihn,
    Sie setzen ihn nieder an den Kamin,
    Wie wärmt ihn das Feuer, wie Iabt ihn das Licht,
    Er atmet hoch auf und dankt und spricht:

    "Wir waren dreizehntausend Mann,
    Von Kabul unser Zug begann,
    Soldaten, Führer, Weib und Kind,
    Erstarrt, erschlagen, verraten sind.

    Zersprengt ist unser ganzes Heer,
    Was lebt, irrt draußen in Nacht umher,
    Mir hat ein Gott die Rettung gegönnt,
    Seht zu, ob den Rest ihr retten könnt."

    Sir Robert stieg auf den Festungswall,
    Offiziere, Soldaten folgten ihm all',
    Sir Robert sprach: "Der Schnee fällt dicht,
    Die uns suchen, sie können uns finden nicht.

    Sie irren wie Blinde und sind uns so nah,
    So laßt sie's hören, daß wir da,
    Stimmt an ein Lied von Heimat und Haus,
    Trompeter blast in die Nacht hinaus!"

    Da huben sie an und sie wurden's nicht müd',
    Durch die Nacht hin klang es Lied um Lied,
    Erst englische Lieder mit fröhlichem Klang,
    Dann Hochlandslieder wie Klagegesang.

    Sie bliesen die Nacht und über den Tag,
    Laut, wie nur die Liebe rufen mag,
    Sie bliesen - es kam die zweite Nacht,
    Umsonst, daß ihr ruft, umsonst, daß ihr wacht.

    Die hören sollen, sie hören nicht mehr,
    Vernichtet ist das ganze Heer,
    Mit dreizehntausend der Zug begann,
    Einer kam heim aus Afghanistan.

  2. #2
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    AW: Das Trauerspiel von Afghanistan

    Man erinnert sich:

    [...]
    „Wir Afghanen haben viel Mut. Wer seine Nase reinsteckt, kriegt eine aufs Maul. Ihr Deutschen seid ausgenommen, ihr seid auf unseren Wunsch hier.“ Außerdem verbänden die gemeinsamen indogermanischen Wurzeln: „Wir Afghanen sind auch Arier.“
    [...]
    ...sagen die Paschtunen.

    Aus: Focus: Reportage Kämpfen gegen die Angst 2002

    Was ich schreibe ist meine Meinung und nicht unbedingt die Wahrheit - Regimekritik - WEFers are evil. Im Zweifel ... für die Freiheit. Das Böse beginnt mit einer Lüge.

    Kalifatslehre. Darum geht es.


  3. #3
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    AW: Das Trauerspiel von Afghanistan

    Heute in den Nachrichten, nach dem Tod eines weiteren Soldaten. Die Taliban wurden beim Legen der Sprengfallen nicht gestört, obwohl es, nach einem Artillerieoffizier problemlos möglich gewesen wäre. Aber solange Juristen und nicht die Kommandeure über das Abfeuern von Granaten entscheiden wird sich daran nichts ändern.

  4. #4
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    AW: Das Trauerspiel von Afghanistan

    Zitat Zitat von Bratak Beitrag anzeigen
    Aber solange Juristen und nicht die Kommandeure über das Abfeuern von Granaten entscheiden wird sich daran nichts ändern.
    Solange diese Aussage zutrifft, haben deutsche Soldaten nix im Ausland zu suchen! Jede Handlung bedeutet, mit einem Bein im Gefängnis zu stehen und immensen Schadensersatzforderungen gegenüber der dortige Bevölkerung nachzukommen. Das zumindest stellt die Absurdität unseres Auftretens in Afghanistan dar. Wo wir hinkommen darf sich die einheimische Bevölkerung wohlwollend die Hände reiben, denn Geld und Luxus exportieren wir gratis im Rahmen unserer Friedensmissionen, auch, wenn daheim genügend Hartz IVer unverschuldet auf niederstem Standard leben müssen. Wenn sich innerhalb der letzten 100 Jahre alles mögliche in Deutschland geändert hat, gilt nach wie vor folgender Grundsatz:

    Am deutschen Wesen soll die Welt genesen! Koste es auch, was es wolle und machen wir uns noch so lächerlich. Hauptsache unsere Widersacher können sich auch noch an uns bereichern!

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