Was ist denn in Marokko los?

[burgfee]

Auf facebook gibts eine Gruppe namens tous contre la violance au maroc, wir sind gegen Gewalt in Marokko. Möglicherweise ist der Link nur für facebook-Mitglieder sichtbar.

In der Fotosammlung (hochgeladen am 15.März 2010) sieht man Opfer von Gewalt, möglicherweise von Polizeigewalt???

Weiß da jemand was genaueres?

Wofür oder gegen wird dort demonstriert, gibts da einen speziellen Anlaß?
War die Polizeigewalt dort extremer als sonst?

Die nordafrikanischen Polizosten sind ja anscheinend generell drastischer als hierzulande...

[burgfee]

google -> marokko demonstrationen märz 2010

Erst im
März 2010 wurden Teilnehmer friedlicher Demonstrationen von
marokkanischen Soldaten und Polizeibeamten brutal misshandelt und
schwer verletzt. Sowohl Human Rights Watch als auch Amnesty
International berichten seit Monaten übereinstimmend über die
zunehmende Verschlechterung der ohnehin schon prekären
Menschenrechtssituation in den marokkanisch besetzten Gebieten der
Westsahara.

http://www.oesg.ws/?pid=50&id=116

HINTERGRUNDINFORMATIONEN

Das Gebiet der Westsahara wurde 1975 von Marokko annektiert und ist seitdem Gegenstand territorialer Auseinan-dersetzungen zwischen den marokkanischen Behörden und der Polisario-Front, die für die Unabhängigkeit der West-sahara eintritt und in den Lagern bei Tindouf eine selbsternannte Exilregierung unterhält. Die marokkanischen Be-hörden zeigen sich gegenüber Meinungsäußerungen, die eine Unabhängigkeit der Westsahara befürworten, wenig tolerant.

http://www.amnesty.de/urgent-action/...m-hungerstreik

Gipfeltreffen der EU mit Marokko (7.3.2010)
Europa ignoriert Menschenrechtsverletzungen in Marokko

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat der Europäischen Union (EU) anlässlich ihres Gipfeltreffens mit Marokko im spanischen Granada am heutigen Sonntag vorgeworfen, Menschenrechtsverletzungen in dem nordafrikanischen Königreich zu ignorieren. "Die willkürliche Verfolgung von Menschenrechtlern, die sich für die Berber-Kultur einsetzen, und von kritischen Journalisten sowie Marokkos Blockade-Haltung in der Westsahara-Frage werden von der EU tatenlos hingenommen", kritisierte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius. "Statt Menschenrechten Vorrang zu geben, lässt sich die EU in ihrer Politik gegenüber Marokko von wirtschaftlichen und strategischen Interessen leiten und macht sich in der Westsahara-Frage zum Handlanger."

http://www.gfbv.it/2c-stampa/2010/100307de.html

Vom Datum her paßt alles zusammen. Vermutlich sorgte die ablehnende Haltung des Gipfeltreffens für die ablehnende Haltung, die Demonstrationen, Aufruhr...

[Tempelritter]

Ich habe mir neulich von einem verstörten Urlauber aus Marokko erzählen lassen, was dort so los ist. Also mal abgesehen davon, dass man als deutscher tourist von Strich nach faden verarscht wird, wird man vor allem Permanent von irgendwelchen Fliegenden Händlern und "Reiseführern" begleitet, welche eien Fragen wo man hin will und einen ungefragt ein paar hundert meter begleiten und einen nicht in Ruhe lassen. Anschließend verlangen Sie geld für eine angebliche Reiseführung, die der dumme deutsche zumeist wegen der masssiven drohungen bezahlt.

Richtig heftig ist dort aber die Polizei. Sieh geht ohne vorwarnung mit härtester Gewalt gegen kriminelle oder solche die es sein könnten vor. Sie fahren mit Quads an den stränden entlang und halten Sie von Unrat rein. Da wird dann mal ein fliegender Händler mit Handschellen gefesselt und an das Quad gebunden. Wenn er nicht trab halten kann, dann geht die Reise eben bauchlängs weiter.

Auf dem land warnen sich die Touristenbusfahrer gegenseitig vor anstehen den Polizeikontrollen. Korrupte Polizisten errichten dort regelmäßig Straßensperren, an denen man nur gegen Backschich vorbei kommt. Auch sollte man nicht allein ohne Führer auf dem Land unterwegs sein, Wenn man Glück hat wird man dann nur von einem Polizisten freundlich ausgenommen. Grundsätzlich sind alle Preise und Bußgelder "Verhandlungssache" und da ist es gut jemand dabei zu haben, der zumindest die Sprache spricht.

Gerade Deutsche fördern auch noch dieses verhalten, da sie zumeist in vorauseilendem Gehorsam die forderungen erfüllen, oder auch viele Euro an Bettler und Straßenkinder verteilen. In einem Land in dem ein Mann 100-200 Euro im Monat verdient. ist es also ein lukratives geschäft, wenn man einige Kinder hat die täglich 5 Euro von Touristen zusammenbetteln. Die Folgen davon sind Katastrophal.

Nicht vergessen darf man auch, dass man als Frau ohne schleier dort ganz schlechte Karten hat. in den abgeschlossenen Anlagen kommt man zumeist Schadlos durch. Aber insbesondere Blonde Frauen werden permanent belästigt und angegrapscht. Ob da nun ein Mann dabei ist oder nicht. Die Situation für den Bekannten war dabei sogar egradezu grotesk, denn während er hilflos mit ansehen musste, wie seine Frau permanent in seinem beisein von schwanzgesteuerten Marokkanern angesprochen und angegrapscht oder mit obszönen Gesten versehen wurde, wurde er noch dazu von seiner Gutmenschlich angehauchten Frau zurechtgewiesen, sich nicht so anzustellen... Ich glaube das sind so Momente im Leben eines Mannes..

[burgfee]

Die DARS beansprucht das Gebiet der gesamten Westsahara. Zur Zeit übt die Regierung der DARS jedoch nur über rund ein Drittel des Gebietes der Westsahara sowie über vier Flüchtlingslager (benannt nach Städten in der West-Sahara: El Aaiún, Smara, Ausert, Tifariti) in der Nähe der algerischen Stadt Tindouf die Kontrolle aus. Das dünn besiedelte, hauptsächlich aus Wüste bestehende saharauische Gebiet, das durch die Regierung der DARS verwaltet wird, ist durch einen von Marokko erbauten 2.700 Kilometer langen, verminten Sandwall vom marokkanisch verwalteten Teil der Westsahara getrennt.

Geschichte

Siehe auch:Geschichte der Westsahara

Am 27. Februar 1976 wurde von der POLISARIO die Demokratische Arabische Republik Sahara auf dem Gebiet der Westsahara ausgerufen.

Marokko erkannte die DARS nicht an und annektierte 1976 die nördlichen zwei Drittel des Westsahara-Gebietes, während Mauretanien das südliche Drittel beanspruchte. Nachdem sich Mauretanien 1979 aus der Westsahara zurückzog, erklärte Marokko auch die Annexion des südlichen Drittels.

1991 wurde eine Waffenstillstandsvereinbarung zwischen Marokko und der Polisario geschlossen, doch bis heute leben etwa 100.000 Menschen in vier Flüchtlingslagern nahe der Stadt Tindouf in der algerischen Sahara. (Zur Benennung dieser Flüchtlingslager siehe oben.)

weiterlesen
http://de.wikipedia.org/wiki/Demokra...epublik_Sahara

[Bratak]

... denn während er hilflos mit ansehen musste, wie seine Frau permanent in seinem beisein von schwanzgesteuerten Marokkanern angesprochen und angegrapscht oder mit obszönen Gesten versehen wurde, wurde er noch dazu von seiner Gutmenschlich angehauchten Frau zurechtgewiesen, sich nicht so anzustellen...

Sind nicht gerade das die so hervorragenden Qualitäten jener bunten und herzlichen Kultur von der Frau Böhmer spricht. Hier wird auch klarer wen sie meint, wenn sie von einer "Bereicherung für uns alle" spricht. Nicht die Deutschen in ihrer Gesamtheit sind gemeint, sondern nur pseudointellektuelle GutmenschInen deren Xenophilen Vorlieben ja bekannt sind.

[burgfee]

@Tempelritter, dein Beitrag war sehr plastisch.

Vergleichsweise harmlos ist ne Story einer Freundin, die mit ihrer Familie im Alter von 12 Jahren dort Urlaub machte, ihrem Vater bat man 'ne handvoll Kamele an, damit er die Tochter zum Verheiraten dort ließe, ist schon ne halbe Ewigkeit her.

Dafür hörte ich zwischenzeitlich, daß häufig Frauen von der Fähre weg in die Altstadt laufen und in den engen Gassen auf nimmerwiedersehen verschwinden.

Eine andere Story einer türkischen Nachbarin, die häufg als Stewardess dorthin reiste; dort gäbe es Hühnerpuffs, der Kick liege im Todesgeflatter der sterbenden Hühner (wohl mehr ein Spaß für Einheimische)

Weitere Stories auf http://www.1001geschichte.de/

Ich hab grade mal etwas rumgegoogelt, es gibt Seiten, die die Touristen vor Landminen in der Wüste warnen (deckt sich mit dem Westsahara-Link), hab noch nicht tief genug reingeschaut, ob die nur in der Westsahara zur tödlichen Falle werden, oder ob auch an anderen Flecken Marokkos; Ägypten, Algerien, Lybien, Mauretanien, Tunesien sind auch aufgelistet. Ägypten sei sogar das weltweit verminteste Land!

Noch folgender wichtiger Hinweis von Günther Schulz:

- oft sind Personenminen unter alten Konservendosen versteckt. Niemals damit "Fußball" spielen!
- manchmal ist zusätzlich unterhalb der Personenmine noch eine Antitankmine versteckt!

http://www.saharatour4x4.de/minen.php

[burgfee]

Ob das auch für Marokko gilt, ob auch Marokko seine Beamten nicht regelmäig entlohnt, weiß ich nicht...
Zumindest wird durch den Artikel veständlich, daß Geld fordernde Polizisten zuweilen keine andere Wahl haben. Ob diese Forderungen allerdings immer per se rechtfertigt sind, steht auf einem anderen Blatt. Es gibt doch bestimmt auch Länder, die ihre Polizisten noch regulär entlohnen oder zumindest meistens.

Umgang mit Korruption auf Afrikareisen

zuletzt inhaltlich bearbeitet: April 2001

Korruption ist eine weitverbreitete Erscheinung in fast allen Ländern der Erde. Auch in Europa ist sie bei Beschaffungs- und Genehmigungsstellen anzutreffen. In Afrika werden Beamte oft monatelang von ihren Dienststellen nicht entlohnt. Sie haben keine andere Möglichkeit als sich über Schmiergelder zu finanzieren. Davon müssen sie ihren Vorgesetzten abgeben, was nach festem Verteilschlüssel bis hinauf in Regierungskreise gehen kann. Wer kein Schmiergeld einsammelt wird ans Ende der Welt versetzt wo täglich nur ein ohnehin zahlungsunfähiger Einheimischer vorbeikommt. Dabei zeigt man sich eher bescheiden, so ist z.B. in St. Louis im Senegal bei fehlendem Feuerlöscher der Tarif für Ausländer 1.000 CFA = 3 DM und für Einheimische 500 CFA = 1,50 DM. Natürlich wartet der Kontrolleur erst einmal ab, ob der unerfahrene Tourist nicht aus Angst selbst viel mehr anbietet.

http://www.daerr.info/index.php?umgang-mit-korruption-afrikareisen

[burgfee]

23/03/2010
Marokko schließt christliches Waisenhaus: Missionieren unerwünscht
tagesschau.de meldet:
Marokko präsentiert sich als weltoffenes, tolerantes Land. Gegen mögliche Missionierungsversuche greift die Regierung aber hart durch: 40 Ausländer christlichen Glaubens wurden deshalb allein im März aus Marokko ausgewiesen - darunter auch die Betreiber eines Waisenhauses.
Quelle: http://www.tagesschau.de/ausland/mis...arokko100.html

http://www.travelink.de/articles/201...en-unerw-nscht

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07/12/2009 - 06:50

sf.tv - Marokko: Schweizer Missionar festgenommen


sf.tv meldet:
In Marokko sind 17 Personen festgenommen worden, darunter ein Schweizer. Ihnen wird vorgeworfen, das Evangelium verbreitet zu haben. Die ausländischen Missionare sollen in ihre Heimatländer ausgewiesen werden.
Quelle: http://tagesschau.sf.tv/content/view/full/2555354

http://www.travelink.de/articles/200...r-festgenommen

[burgfee]

Marokko - Arabischer Sextourismus: Marrakesch, die neue Metropole für billigen Sex
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welt.de meldet:
Marrakesch ist zu einem Zentrum des internationalen Sextourismus geworden. Gerade aus den arabischen Ländern am Golf kommen immer mehr Besucher auf der Suche nach schnellem Sex. Im Visier sind dabei nicht nur Frauen, sondern auch junge Männer – und das, obwohl Homosexualität in Marokko gesetzlich verboten ist.
Quelle: http://www.welt.de/reise/article5303390/Marrakesch-die-neue-Metropole-fu...

http://www.travelink.de/articles/200...r-billigen-sex

[burgfee]

Noch mal zurück zum Eingangsthema, dem Anlaß der Demonstrationen: die Westsahara...

Westsahara-Konflikt

Die Westsahara war am Ende des 2. Weltkrieges eine spanische Kolonie. Seitens der einheimischen Bevölkerung, der Saharaouis, gab es jedoch stets eine starke bewaffnete Gegenwehr gegen die koloniale Unterdrückung. 1963 wurde Spanien von der UN-Vollversammlung aufgefordert, die Westsahara zu entkolonialisieren und der Bevölkerung per Referendum das Recht auf Selbstbestimmung zu gewähren. Hierzu erklärte sich Spanien 1967 zwar bereit, verzögerte jedoch die Durchführung des Referendums. Anfang der 1970er Jahre waren die Versuche der Saharaouies, Spanien zu einem friedlichen Weg zur Entkolonialisierung der Westsahara zu bewegen, endgültig gescheitert. Als Ergebnis dessen gründete sich 1973 die saharaouische Befreiungsbewegung POLISARIO, die den bewaffneten Kampf gegen die spanische Herrschaft begann.

1974 forderte der damalige marokkanische König Hassan II. den Anschluss der Westsahara an Marokko ohne Referendum mit der Begründung, dass das marokkanische Königshaus seit dem Mittelalter diplomatische Beziehungen zu den Stammesfürsten der Westsahara unterhalten habe. Marokko und Mauretanien, die sich 1974 in einem Geheimabkommen über die Aufteilung der Westsahara verständigt hatten, erwirkten noch im selben Jahr ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes, in dem über die Zugehörigkeit der Westsahara befunden werden sollte.



weiterlesen und Bilder anschauen
http://www.saharatour4x4.de/berichte/westsahara.php

Karte der Westsahara. Quelle: UNO
In den mit Totenköpfen markierten Gebieten sind Minen verlegt.