Die krone.at schreibt:

EU-Finanzminister einig: Estland erhält 2011 den Euro

Estland kann mit Anfang nächsten Jahres die europäische Gemeinschaftswährung einführen. Wie Eurozonen-Chef Jean-Claude Juncker am Montag nach Beratungen der Euro-Finanzminister sagte, einigten sich die Ressortchefs auf eine entsprechende Empfehlung

"Estland wird 17. Mitglied der Eurozone am 1. Jänner 2011", sagte Juncker. Der Beschluss muss nun noch formal von den EU-Finanzministern bestätigt werden.

Es gilt als sicher, dass die EU-Ressortchefs am Dienstag ebenfalls eine entsprechende Empfehlung an den EU-Ratspräsidenten Herman Van Rompuy richten werden.


Estnische Zentralbank plant schon Startpakete

Die Zentralbank in Tallinn plant, nach dem Muster der bisherigen Euro-Länder ebenfalls Einführungspakete mit Euro-Münzen vor dem offiziellen Währungsübergang am 1. Jänner auszugeben. Notenbank-Sprecher Viljar Raask wollte am Montag aber noch keine Angaben darüber machen, wie viele Pakete ausgegeben werden sollen und wie viele Münzen der einzelnen Werte darin enthalten sein werden. Es sei lediglich die Grundsatzentscheidung getroffen, so Raask laut der Online-Ausgabe der Tallinner Tageszeitung "Postimees". [...]

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Wikipedia: Estland - Staatsfinanzen

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 8,042 Mrd. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 7,293 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 4,1 % des BIP.

Die Staatsverschuldung betrug 2009 1,35 Mrd. US-Dollar oder 7,5 % des BIP.
2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:



Entgegen der landläufigen Ansicht, ein Haushaltsdefizit sei in der Verfassung des Landes verboten, ist der Umgang der Regierung mit dem Staatshaushalt zwar nicht gesetzlich festgeschrieben, folgt aber stets klaren Richtlinien. Ein ausgeglichenes Budget ist Prinzip, den Gemeinden des Landes ist es nicht erlaubt, ihr budgetiertes Defizit 60% der erwarteten Jahreseinkünfte überschreiten zu lassen (75% bis 2004), und die Begleichung von Staatsschulden darf 20% der für das jeweilige Abschlussjahr erwarteten Einnahmen nicht übersteigen. Zwischen 1993 und 2007 wurde in fast jedem Jahr ein Haushaltsüberschuss verzeichnet. Diese Vorgaben sind in der Konsequenz auch bei der Aufnahme neuer Kredite zu beachten, was die Staatsverschuldung zu einer der niedrigsten in der EU macht. Die Kopplung der Krone an den Euro trägt ebenfalls zum Ausgleich bei: Banknoten und Münzen im Umlauf ebenso wie die Guthaben der Geschäftsbanken bei der Estnischen Bank müssen stets voll durch Gold und Fremdwährungsguthaben gedeckt sein. Faktisch wird damit ein ausgeglichenes Budget erzwungen.