Der SPIEGEL berichtet:

Kopenhagen/Hamburg - Über 50 Jahre ist Kurt Westergaard bereits tätig, erst als Lehrer, dann als Zeichner. Berühmt aber wurde er spät, im September 2005: Da veröffentlichte die dänische Zeitung "Jyllands Posten" eine Mohammed-Karikatur des Künstlers, sie zeigte den Propheten mit einem Turban in Form einer Bombe.

Die Folge waren Mordaufrufe und gewalttätige Proteste mit mehreren Todesopfern. Bis heute sind Westergaard und die Zeitung in Gefahr, im Januar war der Karikaturist einem Mordanschlag durch einen Islamisten entgangen, im April entschied sich die Chefredaktion von "Jyllands Posten", Westergaard unbefristet zu beurlauben.

Nun erklärte der Künstler seinen endgültigen Rückzug vom Arbeitsleben. Er werde in Rente gehen, weil man "zu einem gewissen Zeitpunkt einfach aufhören müsse" und weil er hoffe, dieser Schritt "senke das Anschlagsrisiko" auf die Zeitung, für die er 27 Jahre lang gearbeitet hat.

In Deutschland hatte Westergaard zuletzt mit einem Fernsehauftritt bei "Markus Lanz" für Aufsehen gesorgt. Das ausstrahlende ZDF hatte den Karikaturisten erst ein-, dann wieder ausgeladen. Schließlich wurde ein aufgezeichnetes Interview mit Westergaard gesendet.

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Westergaard verbietet SIOE gerichtlich Verwendung seiner Mohammed-Karikatur und fordert 33.000 € Schadensersatz