US-Geheimdienstkoordinator Dennis Blair tritt zurück




Dennis Blair, der Chef der 16 Geheimdienstbehörden in den USA, tritt überraschend zurück. Gründe für diesen Entscheid gab er nicht bekannt. Blair und auch die Geheimdienste waren in letzter Zeit wiederholt kritisiert worden.

Blair ist Spitzenberater Obamas in Geheimdienstfragen. Die Position des Nationalen Geheimdienstdirektors, wie das Amt offiziell heisst, war erst vor fünf Jahren geschaffen worden, als Konsequenz aus den Terroranschlägen vom 11. September 2001.

Zu den Gründen des Rücktritts gab es vorerst nur Spekulationen. Zum einen soll es zwischen Blair und CIA-Chef Leon Panetta persönliche Animositäten gegeben haben.

Zudem wurden Blair und die Geheimdienste wiederholt kritisiert: Bemängelt wurde etwa, dass sie vom vereitelten Bombenanschlag am New Yorker Times Square* am 1. Mai offensichtlich überrascht wurden.

Vor wenigen Tagen hatte ein Senatsausschuss Systemfehler der Dienste ausgemacht, im Zusammenhang mit dem gescheiterten Anschlag auf ein US-Passagierflugzeug über Detroit** am Weihnachtstag 2009.

Obwohl verschiedenen Geheimdiensten Hinweise vorlagen, hatte der so genannte "Unterhosenbomber", ein Nigerianer, ins Flugzeug steigen können.

sda (su)

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Dennis Blair resigns as US intelligence chief

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* Autobombe: New Yorker Times Square evakuiert

** Airbus-Attentäter wollte muslimische Feier in USA besuchen, ohne Rückflugticket