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Schweden schlägt Orientierungskurse für Einwanderer vor

Alle Neuzuwanderer sollten sich Kursen über soziale Grundwerte unterziehen und darin unterrichtet werden, wie die schwedische Gesellschaft funktioniert, wobei die Gemeinden dazu verpflichtet sind, 60 Stunden Unterricht anzubieten, wie eine Studie der Regierung vorgeschlagen hat.

'Ohne Kenntnis der grundlegenden gesellschaftlichen Werte fehlt eine wichtige Voraussetzung, in Schweden leben und arbeiten zu können', schreibt Erik Amnå, der die Regierungstudie geleitet hatte, in einem Diskussionsartikel in der Tageszeitung Dagens Nyheter.

Amnå, dessen Vorschlag dem Integrationsminister Nyamko Sabuni vorgelegt wurde, legt nahe, dass die Kurse in drei Schlüsselbereiche aufgeteilt werden - Werte (die verfassungsrechtlichen Grundlagen), den Wohlfahrtsstaat (öffentliche Einrichtungen) und Alltagsleben (praktische Anwendung des Wissens, wie der Wohlfahrtsstaat funktioniert).

Erik Amna schlägt vor, dass Gemeinden angewiesen werden sollten, jedem neuen Zuwanderer 60 Stunden Unterricht anzubieten und rät davon ab, Neuankömmlinge nach traditionellen Kategorien wie Ethnizität oder religiöser Identität aufzuteilen.

'Wie sollen wir die Geschichte von Schweden für die 40.000 Flüchtlinge, Verwandten, Arbeitsmigranten und anderen erwachsenen Ankömmlinge beginnen, die jedes Jahr nach Schweden ziehen?' fragt Erik Amnå, ein schwedischer Professor für Politikwissenschaften an der Universität Örebro.

Amnå argumentiert, dass sein Vorschlag auf einem Anliegen beruht, sicherzustellen dass alle Mitglieder der Gesellschaft die gleiche Chance hätten, 'einerseits an kollektiven Entscheidungen über die gesellschaftliche Entwicklung teilnehmen zu können, und anderseits in der Lage sein sollten, ihr Leben selbständig zu gestalten und in Freiheit zu leben'.

Der Professor skizziert auf Basis der Gedanken des deutschen Philosophen Jürgen Habermas seine Argumentation, dass der Multikulturalismus bejaht werden und sozialer Zusammenhalt durch die 'Vertiefung der langfristigen konstitutionellen Solidarität' klar gemacht werden kann, indem er sich auf die Bedeutung des Erwerbs von Kenntnissen der ethischen Normen, wie sie in der schwedischen Verfassung gelten, bezieht.

Der Vorschlag legt nahe, dass 60 Stunden Unterricht in den Muttersprachen der rund 30.000 Personen angeboten wird, die nach Schweden kommen, um dort zu leben und denen eine längere Aufenthaltserlaubnis als für 12 Monate erteilt wird.

Die Kurse wären nicht obligatorisch, und daher würden sich die Kosten auf 90 Millionen Kronen (9,06 Mio. €) pro Jahr belaufen, wenn die Hälfte diese Möglichkeit akzeptieren würden, schätzt Amnå.

Erik Amnå betont die Bedeutung davon, den einzelnen Erwachsenen Respekt zu erweisen und erkennt an, dass 'Personen mit unterschiedlichen Hintergründen Spielraum für eine individuell angepasste Reflexion und für den Dialog erfordern' und argumentiert, dass die Lehrer Unterstützung von Universitäten benötigen würden, um das erforderliche Fachwissen zu entwickeln.