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  1. #1
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    Muslim Woman Frankreich beschließt Burka-Verbot

    Frankreich beschließt Burka-Verbot



    Bild: APA (epa/Archiv)

    PARIS. Die Regierung in Frankreich beschließt am Mittwoch das Verbot der Vollverschleierung muslimischer Frauen. Vorerst befasst sich das Kabinett mit dem Gesetzesentwurf, der die Verdeckung des Gesichtes in der gesamten Öffentlichkeit verbieten soll. Ab Juli soll der Entwurf im Parlament Thema sein.
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  2. #2
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    Up: Frankreich beschließt Burka-Verbot

    Na, die Reaktion kam aber schnell und war vorauszusehen. Derartige Gesetze scheinen wie dafür gemacht, die Bevölkerung zu polarisieren und bürgerkriegsähnliche Zustände zu provozieren. Viele Mohammedanerinnen wollen selbst Schleier oder Burka tragen und wehren sich gegen 'gutgemeinte' (?) Hilfe von außenstehenden Frauenrechtlerinnen und Populisten. Die 'Gemengelage' erscheint doch komplexer und mehrdimensionaler zu sein.

    Eine Steilvorlage für Kritiker hatte bereits eine 60-jährige Rechtsanwältin gebracht, als sie einer in Frankreich geborenen Konvertitin nahelegte, in ihr Heimatland zu gehen und ihr in einem darauf folgenden Streit den Schleier herunterriss.

    Die österreichische Kronen-Zeitung schreibt:


    Musliminnen empört - 19.05.2010

    F: Geplantes Burka-Verbot lässt Wogen weiter hochgehen

    Das geplante Vollschleier-Verbot sorgt in Frankreich weiterhin für Wirbel. Der Gesetzesentwurf von Justizministerin Michele Alliot-Marie, den das Kabinett am Mittwoch auf den Weg brachte, verbietet das Tragen eines gesichtsbedeckenden Schleiers in der Öffentlichkeit. Nun befürchten rund 2.000 Musliminnen, dass die Vorschrift ihr Leben negativ beeinflussen wird. "Wenn das Gesetz verabschiedet wird, werde ich meinen Schleier nicht abnehmen", sagt etwa Najat (Bild). "Niemand schreibt mir vor, wie ich zu leben habe - außer Gott."


    Najat gehört zu einer Handvoll Musliminnen, die vor der Beratung des Gesetzes im Kabinett am Mittwoch mit Journalisten über ihre Befürchtungen sprachen. Wie andere will auch sie ihren vollen Namen nicht nennen, weil sie bei der zunehmend gespannten Stimmung um ihre Sicherheit fürchtet. Seit Beginn der Diskussion über das Verschleierungsverbot vor fast einem Jahr würden sie zunehmend schikaniert, berichten Najat und andere Frauen.


    Anwältin ohrfeigte und beleidigte Verschleierte

    Einen Fall von Selbstjustiz hat es bereits gegeben: Eine 60 Jahre alte Anwältin habe eine 26-jährige voll verschleierte Muslimin geohrfeigt und ihr den Schleier heruntergerissen, berichteten französische Medien. "Wir sind hier in Frankreich. Geh doch zurück in deine Heimat", soll die Anwältin geschimpft haben. Die 26-Jährige entgegnete, dass sie Französin sei und verklagte ihre Angreiferin wegen rassistischer Beleidigung.

    Frankreich hat mit über fünf Millionen Menschen die größte muslimische Gemeinde in Europa. Das französische Innenministerium schätzt, dass davon nur etwa 1.900 Frauen den Vollschleier tragen. Der Plan von Alliot-Marie sieht nun vor, dass Frauen, die gegen das Gesetz verstoßen, eine Geldstrafe von 150 Euro zahlen und in bestimmten Fällen auch Staatsbürgerkundeunterricht nehmen müssen. Und wer Frauen zwingt, sich derart zu verhüllen, müsste sogar mit einem Jahr Haft und 15.000 Euro Strafe rechnen. Denn der Angelpunkt des Gesetzes sei der Schutz der Frau, so Alliot-Marie.

    In dem Gesetzesentwurf ist allerdings weder von Burka oder Nika (Gesichtsschleier, der nur die Augen frei lässt; Anm.) noch von Muslimen die Rede. Die französische Regierung wollte verhindern, den Islam zur Zielscheibe zu machen, obwohl sie bereits 2004 Kopftücher nach muslimischer Sitte und ähnliche "demonstrative" religiöse Symbole aus den Klassenzimmern verbannt hat.


    Sarkozy: "Vollschleier verletzt grundlegende Werte"

    Frankreich sei "eine alte Nation", die "gewisse Vorstellungen" von der Menschenwürde, der Würde der Frau und dem Zusammenleben der Gemeinschaft habe, erklärte Staatschef Nicolas Sarkozy nach der Beratung des Verbots. "Der Ganzkörperschleier, der das Gesicht vollständig verdeckt, verletzt diese für uns so grundlegenden, für die Republik so wesentlichen Werte." Deshalb könne es "keine andere Lösung" geben als ein Verbot von Burka und Nikab in der gesamten Öffentlichkeit.

    Auch Alliot-Marie findet viele gute Argumente, den Vollschleier im gesamten öffentlichen Raum, also auch auf der Straße zu verbieten. Auch für sie geht es um die "Werte der Republik und der Demokratie". Selbst in der muslimischen Pilgerstadt Mekka seien diese Schleier verboten. Und bei aller Betonung der persönlichen Freiheit sei es in Frankreich schließlich auch nicht erlaubt, vollkommen nackt durch die Straßen zu laufen. Sie setzt auf die muslimischen Verbände. Diese sollen den Muslimen in Frankreich erklären, warum die Vollschleier nun verboten werden.


    "Die geben den Leuten das Recht, uns anzugreifen"

    Najat, eine Frau mittleren Alters und Tochter einer Französin und eines Marokkaners, verschleiert seit zehn Jahren ihr Gesicht. Da sie geschieden sei und ihre Kinder allein aufziehe, könne niemand behaupten, "dass mir das aufgezwungen wird", sagt sie. Frankreich verlassen, wenn der Schleier verboten wird, würde sie keinesfalls. "Warum sollte ich gehen?", fragt sie und wedelt mit ihrem französischen Pass.

    Die betroffenen Frauen sagen voraus, dass sich ihre verschleierten Glaubensschwestern in die eigenen vier Wände zurückziehen werden, um nicht als Rechtsbrecherinnen erwischt zu werden. Einige wollen vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ziehen, falls sie festgenommen werden. "Die geben den Leuten das Recht, uns anzugreifen", fürchtet Kenza Drider aus Avignon. Sie ist verheiratet, hat vier Kinder und war die einzige Schleierträgerin, die während der sechsmonatigen Beratungen über den Gesetzesentwurf von einem Parlamentsausschuss angehört wurde.


    Juristen warnen: Komplettverbot juristisch angreifbar

    Der französischen Regierung ist klar, dass das Gesetz möglicherweise auf tönernen Füßen steht. Nach Ansicht von Experten könnte es Verfassungsklagen nach sich ziehen oder auch vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte enden. Der Staatsrat, der die Regierung in Rechtsfragen berät und Gesetze prüft, hat wiederholt darauf hingewiesen, dass ein Komplettverbot juristisch angreifbar sei.

    Auch Marie-Alliot räumt ein, dass das Gesetz an einer schwierigen Schnittstelle zwischen der individuellen Freiheit und der Gleichberechtigung von Frau und Mann steht. Sarkozy ignorierte jedoch die Empfehlung des Staatsrats. Das Gesetz soll im Juli in die Nationalversammlung und im September verabschiedet werden. Eine Verfassungsklage könnte sich mehr als zwei Jahre lang - und damit bis nach den nächsten Präsidentschaftswahlen 2012 - hinziehen.


    "Ich wüsste nicht mal, wie ich den Schleier ablegen sollte"

    Vollverschleierung ist im Islam nicht vorgeschrieben. Führende muslimische Persönlichkeiten warnen dennoch davor, dass ein Verbot alle Muslime unter Generalverdacht stellen könnte. Für Kritiker verstößt der Schleier gegen die Gleichberechtigung der Frau und gegen die säkularen Grundlagen des Staates, andere halten ihn für einen Wegbereiter des radikalen Islamismus.

    Die Frauen in der Runde weisen solche Argumente zurück. Ihre Würde werde nicht vom Staat diktiert, sie stellten keine terroristische Gefahr dar, und sie wollten ihre Religion ausüben können, wie sie es für richtig hielten. "Sie sagen, sie wollen uns befreien", sagt Drider. Aber "der Staat wird uns in die Abgeschiedenheit zwingen". Karima, Geschäftsfrau mit eigener Import-Export-Firma, trägt seit 16 Jahren einen Burka-ähnlichen Schleier. Das sei beinahe ihr halbes Leben lang, sagt sie: "Ich wüsste nicht mal, wie ich ihn ablegen sollte."

  3. #3
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    AW: Frankreich beschließt Burka-Verbot

    Oho, da wenn die Burka jetzt verboten ist, dann haben wir ja unser ziel erreicht. Also ich als Islamkritiker bin jetzt richtig zufrieden und werde umgehend meine Islamkritische Haltung ablegen und weider die Systempartein wählen, die das Problem des Islams nun so wirkungsvoll bekämpft haben..


  4. #4

    AW: Frankreich beschließt Burka-Verbot

    Islam-Verbot wäre besser.

  5. #5
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    Niqab1 AW: Frankreich beschließt Burka-Verbot

    Bravo, das ist doch mal eine entscheidende Vorgabe. Aber ob sie gerade in Frankreich greift, wo viele ehemalige Einwanderer aus ehemaligen französischen Kolonien leben, wage ich zu bezweifeln. Man hätte hier schon viel früher begreifen müssen, dass die Getthoisierung der arabischen Zuwanderer ein Fehler war. Es bildeten sich schon in den letzten 20-30 Jahren aktive muslimische Gruppierungen, die nichts anderes im Sinn haben, als einen Staat im Staat zu gründen. Das macht sich besonders deutlich in Randgebieten von Großstädten, wo die Polizei nicht eingreifen will, da sie dort beschossen wird. In diesen Bezirken herrscht das Recht des Islam : die Scharia. Es werden Frauen ausgepeitscht und getötet. Mädchen werden vergewaltigt und zur Prostitution gezwungen. Man kann sich leicht ausmalen, wie sich in anderen europäischen Städten gleiches entwickeln wird, wenn die Muslime eine bestimmte Bevölkerungsdichte erreichen wird. Burkaverbot OK, aber es muss mehr gegen die schleichende Islamisierung getan werden. Appelle helfen da nichts, weil ein Muslim nie nachgeben darf. Das verbietet der Koran.
    Keiner macht alles richtig, und zahlt dafür Lehrgeld. Viele aber machen alles falsch, und lassen andere dafür bluten.

  6. #6
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    AW: Frankreich beschließt Burka-Verbot

    Zitat Zitat von holzpope Beitrag anzeigen
    Burkaverbot OK, aber es muss mehr gegen die schleichende Islamisierung getan werden. Appelle helfen da nichts, weil ein Muslim nie nachgeben darf. Das verbietet der Koran.
    Das Hauptproblem stellen die Islamistischen Organisationen dar, deren Wünschen von den Politikern immerzu nachgekommen wird, um in ihrer 'Vorbildfunktion' beinahe unbegrenzte Toleranz zu demonstrieren.

    Die Islamistischen Organisationen, oder der Organisierte Islamismus, wie man möchte, wissen genau, welche politischen Persönlichkeiten sie ansprechen müssen, um Erfolg zu haben.

    Es tümmeln sich genügend Leute mit politischer macht an der Spitze der europäischen Staaten, die sich in erster Linie profilieren möchten und am liebsten den Weg des geringsten Widerstandes gehen. Ein paar simple "Drohungen" mit Verweis auf die Religionsfreiheit, den Multikulturalismus und der dazugehörigen, wenn in der Realität auch nur einseitigen Toleranz und die Politiker knicken ein.
    Was ich schreibe ist meine Meinung und nicht unbedingt die Wahrheit - Regimekritik - WEFers are evil. Im Zweifel ... für die Freiheit. Das Böse beginnt mit einer Lüge.

    Kalifatslehre. Darum geht es.


  7. #7
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    Up: Frankreich beschließt Burka-Verbot

    Kommentar bei der WELT:

    Kommentar zum Burka-Verbot

    In der idealen Republik muss das Gesicht frei sein

    Von Wolf Lepenies 25. Mai 2010, 15:33 Uhr

    Frankreich will die Burka verbieten, weil sie dem Staatsverständnis widerspricht und einem Prinzip weltanschaulicher Neutralität: dem Laizismus. Doch auch Probleme des Alltags sprechen für ein Burka-Verbot: Es geht um Ausweise, Pässe und Heiraten. Wer sein Gesicht verbirgt, kann kein Vertrauen erwarten.

    Nach langem Zögern hat das französische Kabinett jüngst einen Gesetzentwurf der französischen Justizministerin Michèle Alliot-Marie angenommen, der das Tragen der Burka, des Ganzkörperschleiers, verbietet. Mit Strafe bedroht wird, wer in der Öffentlichkeit sein Gesicht verhüllt oder andere zwingt, dies zu tun. Alliot-Marie war darum bemüht, dem Gesetzentwurf jede anti-islamische Spitze zu nehmen. Sie weist darauf hin, dass auch muslimische Länder das Tragen der Burka nicht akzeptieren: „Selbst in Mekka ist sie verboten.“ Der Gesetzentwurf wird Anfang Juli in der französischen Nationalversammlung und nach dem Ende der Sommerferien im Senat beraten werden.

    Die Frage, ob die Burka verboten werden soll, hat in Frankreich zu einer heftigen Debatte geführt. Die Gesetzesvorlage der Justizministerin wird diese Debatte nicht beenden – ganz gleich, ob das Gesetz nun in Kraft tritt oder nicht. Die Konfliktlinien laufen dabei quer durch die politischen Lager. In der UMP, der Regierungspartei von Präsident Sarkozy, gibt es eine starke Gruppe, die juristische Bedenken gegen das Verbot hat. Sie stützt sich dabei auf ein ablehnendes Votum des Staatsgerichtshofs, der das Burka-Verbot im Widerspruch zur französischen Verfassung und zur Europäischen Menschenrechtskonvention sieht.

    Ministerpräsident François Fillon teilt diese Bedenken; Präsident Sarkozy dagegen hat das Votum des Staatsgerichtshofs kritisiert und fordert ein Verbot der Burka. Fillons Parteikollege Jean-François Copé, der Fraktionsvorsitzende der UMP, tritt ebenfalls für ein radikales Verbot des Körperschleiers („voile intégral“) ein. Copé tut dies aber auch, um die Autorität von Fillon zu untergraben: Er möchte sein Nachfolger als Ministerpräsident werden. Der Streit um die Burka macht Spaltungen in der Regierungspartei sichtbar.


    Breite Mehrheit für ein Verbot der Burka

    Auf der anderen Seite findet sich für ein Verbot der Burka eine breite Mehrheit, die das Spektrum aller politischen Parteien umfasst. 57 Parlamentarier – Kommunisten, Konservative, Grüne, Liberale und Unabhängige – haben dazu eine Entschließung verfasst. Ihr Wortführer ist ein Kommunist: André Gérin, der Bürgermeister von Vénissieux (Rhône). Es sind zunächst einmal Probleme des kommunalen Alltags, die ihn für ein Verbot der Burka plädieren lassen: „Da geht es beispielsweise um Ausweise, Pässe und Heiraten. Ich kann doch niemanden verheiraten, dessen Gesicht ich nicht sehe. Ich kann niemanden verheiraten, von dem ich nur die Augen erkenne. Ich sehe mich einem wandelnden Gefängnis gegenüber.“ Und dann fällt ein Satz, der den Kern der Auseinandersetzung um das Burka-Verbot offen legt: „Unsere laizistische Republik muss sich mit dieser Frage beschäftigen.“ Auch wenn der Gesetzentwurf von Alliot-Marie den Begriff bewusst ausspart: Es geht – wieder einmal – um die „laicité“, ein Dauerthema im politischen Selbstverständnis der Franzosen.


    „Republik“ und „Nation“ kein politisches Vokabular in Deutschland

    In Deutschland sind aus dem politischen Vokabular längst zwei Wörter verschwunden, die in Frankreich immer noch eine Schlüsselstellung einnehmen: Es sind die Wörter „Republik“ und „Nation“. Mehr noch als „Nation“ ist „Republik“ ein Konsensbegriff: In Frankreich wird keine politische Initiative eine Mehrheit finden, die sich gegen die Idee und die Ideale der Republik richtet. In den Beratungsprotokollen der Politikergruppe um den Kommunisten André Gérin findet sich eine Feststellung, die das Verbot der Burka wie zwangsläufig nach sich zieht: „In der Republik zeigt man sein Gesicht.“ Auch in Frankreich geht es in der Debatte über das Burka-Verbot um die Würde der Frau, die Gleichbehandlung der Geschlechter und die Abwehr eines militanten Islam. Vor allem aber geht es um die Aufrechterhaltung der Laizität, die strikte Trennung von Staat und Kirche, die seit 1905 in der französischen Verfassung verankert ist.

    Damals wurden in der Dritten Französischen Republik die Skepsis gegenüber der Religion und das Misstrauen gegenüber der Kirche amtlich. Sie haben die Geschichte des Landes seit dem Ancien Régime geprägt. Schon im vorrevolutionären Frankreich lastet auf der Geistlichkeit ein Zwang zur Verweltlichung, dem sie sich nicht entziehen kann. Als Liselotte von der Pfalz an den Hof von Versailles verheiratet und damit Schwägerin Ludwigs XIV. wird, stellt sie erstaunt fest, dass es in Paris keine hundert Personen gibt, seien es nun Laien oder Geistliche, die an Gott glauben. 1774 besucht ein englischer Physiker, er ist gläubiger Christ, Paris und wird in einem Salon zwei französischen Bischöfen vorgestellt. Der Gastgeber beeilt sich, zu versichern, die Herren seien „selbstverständlich Atheisten – wie wir alle“.


    Beinahe wütender Hang zur Säkularisierung

    In der Revolution erreicht dieser Verweltlichungsprozess seinen Höhepunkt. Voltaire, der unermüdliche Kämpfer gegen Aberglauben und Zensur, gegen Inquisition und Kirchenhochmut, hatte am Ende seines Lebens seine Briefe stets mit den Worten: „Zermalmt die Niederträchtige“ (ecrasez l'infâme) beendet – und damit die katholische Kirche gemeint. 1791 wird der Leichnam Voltaires von einem Dorffriedhof triumphal ins Panthéon überführt und seitdem bis heute wie die Reliquie eines Heiligen verehrt. Schließlich setzt sich in der Dritten Republik ein beinahe wütender Hang zur Säkularisierung durch. Das Gesetz über die Laizität von 1905 ist sein Ausdruck.

    Die französische Geschichte zeigt aber auch, dass eine Gesellschaft, die sich zunehmend entkirchlicht, dafür in neue Formen der Sakralisierung hineingezwungen wird. In der Französischen Revolution wurden die weltlichen Feste der jungen Republik zelebriert wie Gottesdienste. Der Katholizismus verschwand gegen Ende des 19. Jahrhunderts aus den Schulen; dafür galt – jedenfalls eine Zeit lang – die Soziologie als eine Art von Staatsreligion. Die Republik sah sich in der Tradition der Aufklärung und verfolgte deren Prinzipien nicht nüchtern, sondern rauschhaft und emotional, formulierte neue Dogmen und achtete auf die genaue Einhaltung weltlicher Riten. Die religiösen Überzeugungen, die auf den engen Raum der Kirche zurückgedrängt worden waren, gaben sich damit nicht zufrieden und suchten sich neue Ausdrucksformen.


    Christliche Wurzeln Frankreichs Hauptquelle der Zivilisation

    Es gibt in Frankreich heute einen Politiker, der deutlicher als viele andere erkannt hat, dass die lange Tradition der Laizität das Bedürfnis der Menschen nach Glaubensgewissheiten nicht geschwächt hat. Dieser Politiker ist der Verfasser eines Buches mit dem Titel „Die Republik, die Religionen und die Hoffnung“ (2005). Es handelt sich um Nicolas Sarkozy. Sarkozy, der freilich selten zur Kirche geht, erinnert bei passender Gelegenheit gerne an seine „katholische Herkunft“. Bei einer Rede vor dem Papst im Vatikan nannte er die christlichen Wurzeln Frankreichs eine Hauptquelle der Zivilisation: „Wir sind auf den Beitrag der katholischen Kirche wie auf den anderer religiöser und geistiger Gemeinschaften angewiesen, um uns über unsere Prioritäten klar zu werden und den Weg in die Zukunft zu finden.“

    Bei anderer Gelegenheit sprach Sarkozy davon, dass die Massaker des 20. Jahrhunderts, die Nazis und Kommunisten anrichteten, ihren Ursprung „nicht in einer Übersteigerung der Gottesidee, sondern in ihrer offenkundigen Abwesenheit“ hatten. Am Prinzip der Trennung von Staat und Religion festzuhalten, so Sarkozy, hindere ihn nicht an der Einsicht, dass die laizistische Moral der religiösen Moral weit unterlegen sei. Die entscheidende Wertorientierung erhielten Kinder und Jugendliche nicht vom Lehrer, sondern vom Pfarrer, dem Rabbiner und dem Imam. Für seine Haltung erfand Sarkozy ein neues Wort: Er sprach von der „laicité positive“.

    Diese Laizität, so Sarkozy, sei keinesfalls Ausdruck einer Ablehnung der Religion oder einer Zurückweisung von Glaubensüberzeugungen. Es handele sich vielmehr um ein Prinzip der Neutralität und eine Sache des Respekts gegenüber allen Religionen. „Wer kann vergessen“, fragte Sarkozy, „dass die Trennung von Kirche und Staat mit Schmerzen verbunden war? Sind wir dazu gezwungen, diesen Krieg fortzusetzen, für den es keinen Anlass mehr gibt? Wir werden doch nicht länger durch den Klerikalismus bedroht!“ Die Burka bedroht „unsere laizistische Republik“, argumentieren die Verfechter des Burka-Verbots. Es fragt sich, ob ein Grundsatz der französischen Republik nicht stärker durch eine Haltung gefährdet wird, die in einem Satz Nicolas Sarkozys zum Ausdruck kommt: „Die Laizität ist keine Heilige Kuh!“

  8. #8

    AW: Frankreich beschließt Burka-Verbot

    - gelöscht, da doppelt -

  9. #9

    AW: Frankreich beschließt Burka-Verbot

    Yep, Islamverbot wäre besser.

    Denn es handelt sich nicht nur um ein Burkaverbot, sondern um generell Verdecken des Gesichts, auch das Einmummeln mit nen kuschlig warmen Schal bei winterlicher Kälte ist damit untersagt!

    Letztlich geht es weniger um Burkaverbot an sich und dem Islam Grenzen zu setzen als viel mehr die Identifikation durch Kameraüberwachung im öffentlichen Raum zu erleichtern.

    denn:


  10. #10
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    AW: Frankreich beschließt Burka-Verbot

    Der Islam ist der friedlichste Religion und ich finde die die Islamen haben sehr sehr viel erreicht;-)))und das ist auch perfekt so.

    Ausserdem steht es im Koran nicht,das die Frauen Ihre ganze Gesicht verschleiern müßen,im Koran steht das die Haare bedeckt sein sollen,nur die Haare,so wie die Deutschen früher die Tücher am Kopf getragen hatten;-)))

    Liest erstmal den Koran bevor Ihr hier sachen reinschreibt,dann wird Ihr merken das es die Menschen sind die es bischen übertreiben und nicht der Religion Islam,ok;-)

    burgfee dann mach auch bitte kein Urlaub in Islamischen Länder und bleib nur in Europa,aber upsi die Islamische Leute leben überall,also pech gehabt;-))))

    tschö.

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