Eine Merkwürdigkeit im BILD-Bericht: Im Textteil steht 'zwei deutsche Pflegehelferinnen', in einer Bildunterschrift zu Bild 6 von 8 jedoch 'Die Bibelschülerinnen Anita G. († 25, r.) und Rita S. († 26) – für ihren Idealismus bezahlten beide mit ihrem Leben'.

***

Nach elf Monaten Geiselhaft im Jemen

bild.de: Saudische Spezial-Einheit befreit deutsche Mädchen

...aber ihr kleiner Bruder Simon ist tot



Elf Monate waren Anna und Lydia (damals 3 und 5 Jahre alt) in Geiselhaft. Jetzt befreite eine Spezialeinheit aus Saudi-Arabien die beiden deutschen Mädchen im Jemen! Die Familie Hentschel aus Sachsen war im Juni 2009 entführt worden.

Elf Monate waren Anna und Lydia (damals 3 und 5 Jahre alt) in Geiselhaft.

Jetzt befreite eine Spezialeinheit aus Saudi-Arabien die beiden deutschen Mädchen im Jemen! Die Familie Hentschel aus Sachsen war im Juni 2009 entführt worden.[/B]

„Wir haben die beiden Mädchen gerettet“, sagte General Mansur al-Turki, der Sprecher des saudiarabischen Innenministeriums in Riad. Er betonte: „Dies war eine Rettungsaktion auf der Basis von Geheimdienst-Informationen, keine Befreiungsaktion.“

Soldaten einer Spezialeinheit fanden die Mädchen in einem Dorf im Bezirk Schadha in der Provinz Saada, nahe der saudischen Grenze. Über dem Gebiet wurden Apache-Hubschrauber der Sicherheitskräfte gesichtet, hieß es.


Der kleine Bruder, der zweijährige Simon, ist nach Informationen aus Sicherheitskreisen tot. Die Leiche des Jungen wurde im Jemen gefunden.

„Wir müssen davon ausgehen, dass Simon nicht mehr lebt“, sagte Reinhard Pötschke, der Schwager des entführten Familienvaters Johannes Hentschel, der Deutschen Presse-Agentur. Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) zeigte sich sich erleichtert über die Befreiung der zwei Kinder: Den Mädchen gehe es den „schwierigen Umständen“ entsprechend gut, erklärte Westerwelle. „Wir sind erleichtert, dass es den saudiarabischen Sicherheitskräften gelungen ist, zwei unserer fünf im Jemen verschleppten Landsleute zu befreien.“ Derzeit werden sie von Ärzten untersucht, am Mittwoch sollen sie nach Deutschland zurückkehren.


Über das Schicksal der Eltern ist derzeit noch nichts bekannt.

Westerwelle: „Wir bleiben unverändert bemüht, endlich Klarheit auch in den Verbleib der übrigen Geiseln zu bringen. Ihr Schicksal erfüllt uns weiterhin mit großer Sorge.“
Hintergrund: Am 12. Juni 2009 waren Johannes und Sabine Hentschel (damals beide 36), die seit 2003 in einem staatlichen Krankenhaus in Saada arbeiteten, mit ihren drei Kindern in der Provinz Saada im Norden des Landes verschleppt worden.

Mit ihnen wurden ein britischer Ingenieur, zwei deutsche Pflegehelferinnen und eine südkoreanische Lehrerin entführt. Drei Tage später wurden die Leichen der beiden jungen Pflegehelferinnen aus Niedersachsen und der koreanischen Lehrerin entdeckt – erschossen! Auch der Brite wird noch vermisst.

Die jemenitische Regierung hatte den schiitischen Houthi-Rebellen die Schuld für die Entführung gegeben. Die Führung der Rebellen hat jede Beteiligung an dem Verbrechen bestritten.

Mehrere Wochen nach der Entführung tauchten Videoaufnahmen auf, auf denen die drei Kinder zu sehen waren: Der kleine Junge, der auf den Aufnahmen erschöpft gewirkt haben soll, war damals rund ein Jahr alt. Seine beiden Schwestern waren zu diesem Zeitpunkt drei und fünf Jahre alt.

Die Entführung soll zwischen schiitischen Rebellen und dem Terrornetzwerk al-Qaida abgestimmt worden seien.