Aus der "Welt" von heute:

Entführte Bankiersfrau – Handy und Auto entdeckt

Im Entführungsfall der Bankiersgattin Maria Bögerl aus Heidenheim hofft die Polizei weiter, die 54-Jährige lebend zu finden. Die Suche nach ihr wird heute fortgesetzt. Bei dem Großeinsatz hat die Polizei einen ersten Hinweis entdeckt: Bögerls Handy. Auch der Wagen der Frau ist aufgetaucht.

Erste Spur im Entführungsfall der Bankiersgattin Maria Bögerl: Die Polizei hat bei der intensiven Suche nach der Frau in einem Waldstück das Mobiltelefon der 54-Jährigen gefunden. „Inzwischen steht zweifelsfrei fest, dass es sich um das Handy der Entführten handelt“, sagte der Heidenheimer Polizeisprecher, Horst Baur, WELT ONLINE. Das Telefon wurde nahe der Autobahn gefunden, vermutlich hat der Entführer es weggeworfen, damit die Polizei ihn und das Opfer nicht orten kann.

Außerdem wurde nach Hinweisen von Augenzeugen der Wagen von Maria Bögerl entdeckt. Besucher des Klosters Neresheim hatten den unbesetzt geparkten Mercedes A-Klasse der Polizei gemeldet. Das Kloster liegt etwa 25 Kilometer und rund 20 Fahrminuten von Heidenheim entfernt. Der Wagen werde nun kriminaltechnisch untersucht, sagte Baur. Bislang vermutet die Polizei, dass der Entführer die Bankiersgattin gezwungen hat, mit ihm in ihrem eigenen Wagen wegzufahren, nachdem er die 54-Jährige am Mittwoch in ihrem Haus gegen 11.25 Uhr überfallen hatte.

Unterdessen wird die großangelegte Suche nach Bögerl fortgesetzt. Noch immer besteht Hoffnung, sie lebend zu finden. Die Polizei geht davon aus, dass der Entführer die Frau in dem Waldstück ausgesetzt haben könnte. Das Gelände wird deshalb mit Wärmebildkameras abgesucht. 50 Rettungshunde werden zum Durchsuchen von Abwasseranlagen und Kanälen eingesetzt – rund 300 Beamte sind derzeit im Einsatz. Gesucht wird weiterhin in Wald- und Flurstücken, die zwischen den Anschlussstellen Heidenheim und Aalen-Oberkochen an die Autobahn 7 angrenzen.

Die Zeit drängt allerdings, je länger es keine Nachricht vom Entführer oder der Entführten gibt, desto geringer die Chance, die Frau noch lebend zu finden. Wann die Suche endgültig eingestellt wird, konnte Polizeisprecher Baur nicht sagen: „Das Waldstück zu durchsuchen, ist ja nur eine Maßnahme“.

Gemeldet hat sich der Entführer auch nach dem eindringlichen Appell der Familie nicht mehr. „Es hat nur einen Kontakt gegeben“, sagte der Polizeisprecher. Der Vorstandschef der Kreissparkasse hatte die Forderungen der Kidnapper erfüllt, sich aber an die Öffentlichkeit gewandt, nachdem der Entführer die Geldübergabe an der A7 hatte platzen lassen. Seitdem fehlt sowohl von dem Entführer als auch von Bögerl jede Spur. Unter den rund 30 Hinweisen aus der Bevölkerung, die nach dem Apell bei der Polizei eingegangen seien, befindet sich nach Angaben der Polizei bislang keine heiße Spur.

Dass die Gangster 300.000 Euro für das Leben von Bögerl gefordert haben sollen, wie die „Bild“-Zeitung berichtet, wollte die Heidenheimer Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht kommentieren. Bloß, dass es sich um eine „hohe“ Summe handelte.

Auch den Verdacht, dass es sich bei dem Entführer möglicherweise um einen Sparkassen-Kunden handelt, dessen Kredite gekündigt worden seien, wollte der Polizeisprecher nicht bestätigen: „Es gibt noch keinen Verdächtigen“, sagte Baur WELT ONLINE.
Da sollte man kein so großes Galama daraus machen. Die Banken tragen schließlich die Schuld am Angriff der Spekulanten auf unsere gemeinsame Währung. Diese Entführung sollte als zivilgesellaftlicher Versuch bei der Verteidigung der Euro-Zone gesehen werden. In jeder Krise steckt schließlich auch eine Chance. Wer die nicht sehen will, dem kann man nur unlautere Motive unterstellen