Normalerweise könnte man diese Kulturbereicherung als Notwehrexzess und unterlassene Hilfeleistung werten.

Wikipedia: Notwehr Österreich

Notwehr ist in Österreich in § 3 StGB geregelt. Es ist erlaubt, sich der Verteidigung zu bedienen, die notwendig ist, um einen gegenwärtigen oder unmittelbar drohenden rechtswidrigen Angriff auf Leben, Gesundheit, körperliche Unversehrtheit, Freiheit oder Vermögen von sich oder einem anderen abzuwehren. Falls nur ein geringer Schaden droht, muss die Gewaltanwendung verhältnismäßig sein. Als klassisches Beispiel wird oft der gelähmte Bauer angeführt, der einen äpfelstehlenden Jungen nicht vom Baum schießen darf, selbst, wenn das für ihn die einzige Möglichkeit wäre, den Angriff auf sein Eigentum abzuwehren.

Wikipedia: Unterlassene Hilfeleistung
Die allgemeine Hilfeleistungspflicht wendet sich an jedermann, wer nicht hilft kann zur Verantwortung gezogen werden: in Deutschland nach § 323c StGB (Unterlassene Hilfeleistung), in Österreich nach § 95 StGB, in der Schweiz nach Art. 128 (120) Strafgesetzbuch. In Österreich gilt noch zusätzlich eine ausdrückliche Hilfeleistungspflicht für Beteiligte und Zeugen von Verkehrsunfällen, in Deutschland entspricht dem § 34 StVO, der aber nur für Beteiligte gilt.

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Verdächtiger in Haft

krone.at: Mann in Wiener Neustadt mit Messer ermordet

In Wiener Neustadt hat am Freitagabend ein Streit unter Nachbarn tödlich geendet. Ein 50-jähriger Mann kam in seiner Wohnung durch eine Vielzahl von Messerstichen ums Leben. Als Tatverdächtiger gilt laut Mordgruppe des Landeskriminalamtes ein 28-Jähriger aus Honduras. Er habe das Verbrechen zugegeben, will sich jedoch verteidigt haben. Das Motiv war vorerst nicht restlos geklärt, das Ergebnis der Obduktion des Opfers stand noch aus.

Der mutmaßliche Täter war am Freitag gegen 22.10 Uhr auf dem Gehsteig am Baumkirchnerring in Wiener Neustadt mit blutverschmiertem Gesicht von einer Passantin aufgefunden worden. In seiner unmittelbaren Nähe wurde ein ebenfalls blutverschmiertes Messer sichergestellt. Die umgehend alarmierte Polizei entdeckte im Zuge der Erhebungen an der Tür einer versperrten Wohnung ebenfalls Blut.


Etliche Stichwunden am gesamten Oberkörper

Mit Unterstützung der Feuerwehr gelangten die Einsatzkräfte durch ein offenes Fenster in die Räumlichkeiten im zweiten Stock, berichteten die Kriminalisten weiter. Im Vorraum fanden die Beamten den leblosen Körper eines Mannes. Seitens der Rettungskräfte war nur mehr der Tod des 50-Jährigen festzustellen. Die Leiche habe eine Vielzahl an Messerstichen am Oberkörper aufgewiesen.


Messer zu Aussprache mit Nachbar mitgenommen

Der Verdächtige gab bei der Einvernahme, zu der ein Dolmetscher herangezogen werden musste, an, seinen Nachbarn zwecks Aussprache aufgesucht zu haben, teilte ein Ermittler mit. Die spätere Tatwaffe, ein Messer, will er zum eigenen Schutz mitgenommen haben. Im Vorraum der Wohnung kam es dabei zu einer Auseinandersetzung, die für den 50-Jährigen tödlich endete. Der mutmaßliche Täter gab zu Protokoll, dass er sich verteidigt habe. Der Nachbar hätte auf ihn eingeschlagen.


Nach Bluttat aus Fenster gesprungen

Der Zentralamerikaner dürfte nach der Bluttat aus einem Fenster gesprungen sein. Er habe sich dabei lediglich an einer Hand und möglicherweise an den Rippen verletzt, hieß es seitens der Ermittler. Ein mögliches Motiv der Tat könnte in der krankhaften Eifersucht des 28-Jährigen liegen. Der Verdächtige sollte noch am Donnerstag in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert werden.