Einen erneuten Beleg ihrer journalistischen Inkompetenz erbrachte heute Abend die Tagesschau. In einem Bericht über die Demo gegen den Nazi-Aufmarsch in Berlin zeigte die Kamera unseren Bundestagsvizepräsidenten Wolfgang Thierse – als Teilnehmer einer später von der Polizei aufgelösten Sitzblockade. Nun ist Thierse Stellvertreter des Inhabers des (nach dem Bundespräsidenten) zweithöchsten Amtes der Republik und man kann die Tatsache, dass er an einer verbotenen Sitzblockade teilnimmt, durchaus bemerkenswert finden.

Tagesschau.de berichtet auch darüber. Die 20-Uhr-Tagesschau dagegen nicht.. Vielleicht hat das Team um Kai Gniffke einfach nicht verstanden, was da vorgeht – beim Nachrichten-Flaggschiff der mit Zwangsgebühren chronisch überdüngten ARD durchaus vorstellbar.

Meinem Lokalsender Antenne Düsseldorf war Thierses aktiver Widerstand eine Meldung wert.. bild.de meldet den Vorgang. Zeit Online schreibt:

15.40 Uhr: Wolfgang Thierse und Günter Piening wurden von der Polizei sanft hochgezogen und an die Seite geführt. Nach einer Durchsage der Polizei hätten sie das Feld freiwillig geräumt, weswegen ihnen keine Strafverfolgung drohe.
spiegel.de zeigt die Szene, die in der Tagesschau nur aus der Ferne zu sehen war und unkommentiert blieb, ganz genau. Die google-Suche “Thierse + Sitzblockade” ergibt 5480 Treffer. Alle sehen darin ein Thema – außer der Tagesschau.



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