Vorwürfe gegen Berliner Verleger Detlef Prinz

bild.de: War Steinmeiers Berater ein tschechischer Spion?

Weit gebracht hat es der umtriebige Arbeitersohn Detlef Prinz (59) aus Berlin-Kreuzberg, vom IG-Metall-Funktionär zum wohlhabenden Unternehmer und „Kommunikator“, wie er seinen Beruf nennt.

Könnte ihm jetzt eine sehr spezielle Art der Kommunikation zum Verhängnis werden? Das Magazin „Focus“ berichtet, Prinz solle von 1986 bis kurz vor der Wiedervereinigung 1990 unter dem Decknamen „Erwin“ für den tschechischen Geheimdienst SNB die SPD, amerikanische Einrichtungen in West-Berlin sowie den damaligen US-Botschafter Richard Burt ausspioniert haben.

Dies belege, so die Zeitschrift, ein 307 Seiten starkes Dossier, das die Tschechen nach ihrem Beitritt zur Nato 1999 dem Bundesnachrichtendienst und dem Bundesamt für Verfassungsschutz übergeben hätten. Damals war Frank-Walter Steinmeier im Bundeskanzleramt Koordinator der deutschen Geheimdienste, ein guter Freund von Prinz. Als Steinmeier – inzwischen Bundesaußenminister – 2009 für den Bundestag kandidierte, wohnte er zur Untermiete in Saaringen (Brandenburg) in einem Haus, das Prinz-Lebensgefährtin Gudrun H. gemietet hatte. Elfmal nahm Steinmeier seinen Parteigenossen Prinz mit auf Auslandsreisen. Ihm sei, so erklärte Steinmeier jetzt auf Anfrage von „Focus“, kein Dokument aus Tschechien bekannt, das Prinz belaste.

Spion „Erwin“ wurde von seinen Führungsoffizieren Vlastimir Pribyl und Jiri Dusik als Quelle erster Güte (Kategorie A) geführt. Er habe aus „ideologisch, politischen“ Motiven gehandelt, tendiere „zum Eigenlob, das sich durch Eitelkeit und Einbildung auf seine Erfolge äußert“. Sollte ... weiter: >>>