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    Schauspiel am Flughafen: Sicherheits-Theater

    von Daniel Pipes
    Jerusalem Post
    6. Januar 2010

    http://de.danielpipes.org/7868/flugh...rheits-theater

    Englischer Originaltext: Security Theater Now Playing at Your Airport
    Übersetzung: H. Eiteneier

    Zum Händeringen nach der Beinahe-Tragödie in einem Northwest Airlines-Flug in Anflug auf Detroit fällt mir ein Gespräch am Londoner Flughafen Heathrow von 1986 wieder ein.
    Nizar al-Hindawi und Ann-Marie Murphy.

    Es fand zwischen einem El Al-Sicherheitsagenten und der von ihm befragten Ann-Marie Doreen Murphy statt, einer 32-jährigen, die gerade erst aus Sallynoggin (Irland) in London angekommen war. Während sie als Zimmermädchen im Hilton Hotel von Park Lane arbeitete, traf Murphy Nizar al-Hindawy, einen linksextremen Palästinenser, der sie schwängerte. Nachden er sie anwies "das Ding loszuwerden", änderte er abrupt seine Meinung und bestand auf einer sofortigen Hochzeit im "Heiligen Land". Er bestand ebenfalls darauf, dass sie getrennt reisen.

    Murphy, die später vom Staatsanwalt als "einfaches, naives irisches Mädchen und Katholikin" beschrieben wurde, akzeptierte Hindawis Maßnahmen für ihren Flug mit El Al nach Israel am 17. April ohne zu fragen. Sie akzeptierte ebenfalls einen Handgepäckkoffer mit Rädern und – was sie nicht wusste – doppeltem Boden, in dem sich fast zwei Kilogramm Semtex befanden, ein leistungsstarker Sprengstoff; und sie ließ sich von ihm auf die von Flughafen-Sicherheitspersonal gestellten Fragen vorbereiten.

    Murphy passierte erfolgreich die Standard-Sicherheitsinspektion in Heathrow und erreichte mit ihrer Tasche das Gate, wo ein El Al-Agent sie befragte. Neil C. Livingstone und David Halevy rekonstruierten im Magazin Washingtonian das Gespräch, das damit begann, dass er sie fragte, ob sie ihre Taschen selbst gepackt hatte. Sie verneinte. Dann folgte:

    "Was ist der Zweck Ihrer Reise nach Israel?" Sie folgte Hindawis Anweisungen und antwortete: "Urlaub machen."

    "Sind Sie verheiratet, Miss Murphy?" – "Nein."

    "Reisen Sie alleine?" – "Ja."

    "Ist das Ihre erste Reise ins Ausland?" – "Ja."

    "Haben Sie Verwandte in Israel?" – "Nein."

    "Treffen Sie sich in Israel mit jemandem?" – "Nein."

    "Haben Sie Ihre Reise schon länger geplant?" – "Nein."

    "Wo werden Sie in Israel wohnen?" – "Im Hilton in Tel Aviv."

    "Wie viel Geld haben Sie dabei?" – "Fünfzig Pfund."
    Das Hilten kostete damals mindestens £70 pro Nacht. Er fragte:

    "Haben Sie eine Kreditkarte?" – "Oh ja", antwortete sie und zeigt ihm einen Ausweis zum Einlösen von Schecks.

    Das reichte. Der Agent schickte ihre Tasche zu einer zusätzlichen Kontrolle, wo die Bombenvorrichtung entdeckt wurde.
    Sicherheitskontrollen am Flughafen Ben Gurion in Israel.

    Wäre El Al den normalen westlichen Sicherheitsmaßnahmen gefolgt, hätten mit Sicherheit irgendwo über Österreich 375 Menschen ihr Leben verloren. Mit anderen Worten: Der Bombenanschlag kam durch einen nicht technologischen Eingriff ans Licht, der sich auf Gespräch, Wahrnehmung, gesunden Menschenverstand und (ja) Profiling verlässt. Der Agent konzentrierte sich auf den Passagier, nicht die Bewaffnung. Israelische Terrorbekämpfung berücksichtigt die Identität der Passagiere; entsprechend haben Araber besonders strenge Kontrollen zu erdulden. "In Israel geht die Sicherheit vor", erklärt David Harris vom American Jewish Committee.

    So einleuchtend das klingt, machen übermäßiges Vertrauen, Political Correctness und rechtliche Verantwortlichkeit diese Vorgehensweise überall sonst im Westen unmöglich. In den Vereinigten Saaten z.B. gab das Verkehrsministerium einen Monat nach 9/11 Rahmenrichtlinien heraus, die es ihrem Personal verbot Verallgemeinerungen "zu Neigungen der Mitglieder irgendeiner rassischen, ethnischen, religiösen oder nationalen Herkunft einer Gruppe anzustellen, sich an ungesetzlichen Aktivitäten zu beteiligen". (Tragen Sie einen Hijab, rate ich halb scherzend Frauen, die nachgeordnete Sicherheitsüberprüfungen durch die Flughafen-Sicherheitsdienste vermeiden wollen.)

    Schlimmer sind die panischen und peinlichen Micky Maus-Schritte, die die Transportation Security Administraion Stunden nach dem versuchten Anschlag von Detroit unternahm: keine Durchsagen der Besatzung "zu Flugweg oder Position über Städten oder Sehenswürdigkeiten" und die Abschaltung aller Kommunikationsmittel für die Passagiere. Während der letzten Stunde eines Flugs darf ein Passagier nicht aufstehen, auf sein Handgepäck zugreifen oder "Decken, Kissen oder Dinge des persönlichen Besitzes auf dem Schoß haben".

    Einige Besatzungen gingen noch weiter und ließen die ganze Nacht über die Kabinenbeleuchtung an, während sie die Bordunterhaltung abschalteten, alle elektronischen Geräte verboten und während der letzten Stunde des Fluges von den Passagieren verlangten, dass sie ihre Hände sichtbar hielten und weder aßen noch tranken. Die Dinge entwickelten sich derart ins Negative, dass die Associated Press berichtet: "Die Forderung einer Flugbegleiterin, dass niemand etwas lesen dürfe ... rief ungläubiges Schnappen nach Luft und Gelächter hervor."

    Die TSA entschied sich nach breiter Kritik an diesen Clouseau-artigen Maßnahmen, ergänzend eine "erweiterte Überprüfung" für solche Reisende einzuführen, die in vierzehn "Staaten von Interesse" einen Zwischenstopp machten oder von dort kommen – als deute die Wahl des Abflugortes auf eine Neigung zu Selbstmord-Bombenanschlägen hin.

    Die TSA betreibt ein "Sicherheits-Theater" – unbeholfene, vermeintliche Schritte, mit denen alle Passagiere gleich behandelt werden, statt das Risiko einzugehen, bei irgendjemandem durch die Konzentration, sagen wir, auf die Religion anzuecken. Der alternative Umgang ist die Israelisierung, die vom Star aus Toronto so beschrieben wird: "ein System, das Leib und Leben schützt, ohne einen zu Tode zu nerven".

    Was wollen wir – Theatralik oder Sicherheit?

    Update vom 6. Januar 2010: In der Kolumne fehlte mir der Platz, um mit diesem ultimativen Szenario zu spielen: Was wäre, wenn eine sehr große Gruppe Entführer in ein Flugzeug gelangt, genügend viele, dass sie nur mit Muskelkraft – keine Messer, Schusswaffen oder Bomben – Passagiere und Besatzung überwältigen? Was, wenn sie dem Piloten androhen, eine Person nach der anderen zu erwürgen, bis das Flugzeug unter ihrer Kontrolle ist? Keine noch so großer Einsatz von Technologie kann ein solches Szenario verhindern; nur eine genaue Überprüfung, wer an Bord geht, kann das.

    Da es zwar keine solch große Gruppe gegeben hat, stellen "diese vierzehn Syrer in Flug Northwest 327" einen möglichen Schritt in diese Richtung dar.

  2. #2
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    AW: Schauspiel am Flughafen: Sicherheits-Theater

    Zitat Zitat von der_wache_Michel Beitrag anzeigen
    ... Was wäre, wenn eine sehr große Gruppe Entführer in ein Flugzeug gelangt, genügend viele, dass sie nur mit Muskelkraft – keine Messer, Schusswaffen oder Bomben – Passagiere und Besatzung überwältigen? Was, wenn sie dem Piloten androhen, eine Person nach der anderen zu erwürgen, bis das Flugzeug unter ihrer Kontrolle ist? Kein noch so großer Einsatz von Technologie kann ein solches Szenario verhindern; nur eine genaue Überprüfung, wer an Bord geht, kann das.

    Da es zwar keine solch große Gruppe gegeben hat, stellen "diese vierzehn Syrer in Flug Northwest 327" einen möglichen Schritt in diese Richtung dar.
    Ähnliches dürfte ja auch für viele Kampfsportler gelten.

    Australische Moscheen warben auch mit dem Argument, sie hätten Gymnastikräume zum Training von Kampfsportarten.

    Warum wohl?

    Ich finde dieses Muskelmann-Argument von Daniel Pipes so interessant, dass man Politiker so lange damit konfrontieren sollte, bis man eine überzeugende Antwort bekommt.

    In Deutschland könnten wir ja Offene Briefe an die schreiben, die sich so für die Nackt-, Körper- oder Ganzkörper-Scanner eingesetzt haben.

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