Der historische Dracula

Diese Seite bietet Ihnen einen Einblick in das Leben des Grafen Vlad Tzepes, der Bram Stoker als historisches Vorbild für die Gestalt des Dracula diente.

Graf Dracula ist mit den Hunnen verwandt. Er selbst war ein Zeclar. Das sind ungarische Werbauern, die Jahrhunderte lang die Karpatengrenze gegen Einfälle aus der Walachei bewachten.

Sein Vater war Mitglied des Drachenordens, der sich dem Kampf gegen die Türken verschrieben hatte, von dort auch der Beiname Dracul. Dracula heißt soviel wie Sohn des Dracul, im Rumänischen gleichbedeutend mit Sohn des Teufels.

Vlad Tzepes wurde um das Jahr 1435 in der Kleinstadt Tschesko geboren.

Er wurde im Kloster in Konstantinopel erzogen.

Vlad Tzepes konnte 1456 seinen polnischen Rivalen Vladislav II. stürzen und die Thronfolge seines Vaters antreten: Woiwode der Walachei.

Walachei und Moldau waren in ständige Kleinkriege mit den Türken verwickelt. Das ungarisch dominierte Siebenbürgen konnte sich durch eine geschickte Schaukelpolitik und Tributzahlungen über die Jahrhunderte eine gewisse Unabhängigkeit bewahren. Der zum Fürsten gewordene Vlad Tzepes fiel aus der Walachei immer wieder in das Reich Siebenbürgen ein und sorgte für Unruhe.

Herbst 1460 Aussöhnung und ein antitürkisches Geheimbündnis zwischen Vlad und dem ungarischen König Mathias Corvinus.

Dracul Portät im Tiroler Schloß Ambras-Vlad Tzepes war ein Meister dreier Künste: der diplomatischen, der militärischen und der des Pfählens. Letzteres betrieb er mit Leidenschaft und diese Kunst hat ihn auch berühmt gemacht. Wer auch immer ihm widersprach, dem drohte wie auch allen Kriegsgefangenen der Pfahl. Gesandten ließ er die Hüte, die sie vor ihm zu ziehen versäumten, auf die Köpfe nageln. Sein größter Genuß war die Mahlzeit unter den Gepfählten. Jeder, der sich über den Leichengeruch beschwerte, wurde am höchsten Pfahl aufgespießt: weil dort oben die Luft besser sei. Er ersann auch besondere Maschinen für das Zerstückeln, Braten und Sieden lebender Menschen.

Auf seinen Feldzügen hinterließ er Leichenfelder und Wälder von Gepfählten.

Winter 1461- Sommer 1462 führte die Walachei Krieg gegen das türkische Reich unter Sultan Mehmet II. (Mehmet mußte erfolglos zurückkehren). Mehmet, der Eroberer soll mit seinem Heer bei der walachischen Hauptstadt Tirgoviste eine halbe Stunde lang an 20.000 gespießten Türken und Bulgaren vorbeimarschiert sein.

Vlad wollte den ganzen Balkan von der türkischen Herrschaft befreien, bekam aber nicht die versprochene Hilfe des ungarischen Königs. Mathias Corvinus wurde das wackelnde Temperament des Fürsten zuviel. Er war kein berechenbarer Bundesgenosse im Kampf gegen die Türken. Die Diplomatie des Rennaissance-Königs wollte Ruhe am der Grenze zum osmanischen Reich.

Im November 1462 wird Vlad nach Buda zitiert und unter dem Vorwurf des Paktierens mit dem türkischen Feind für zehn Jahre in ein Verließ gesperrt.

Fingierte "Verratsbriefe" wurden erstellt, um die Gefangennahme vor dem Papst (PiusII) und dem Kaiser zu rechtfertigen.

Die polemische Publikation "Histori von dem posen Dracol" ( ein um 1463 in Wien gedrucktes Flugblatt zu Propagandazwecken Mathias ) prägten das Bild von Dracula für die kommenden Jahrhunderte entscheidend. Dracula wird zum Beispiel des Bösen.

In Rußland dienen die Schauergeschichten zur Erziehung des Sohnes Zar Ivans, des Schrecklichen und der kommunistische Diktator Tschautchesko, der wohl auch Gefallen an Vlads Grausamkeit gefunden hat, ließ ihn später zum Helden im Kampf um die rumänische Unabhängigkeit erklären.

1477 kommt Vlad Tzepes bei einem erneuten Einsatz im Türkenkrieg gewaltsam ums Leben. Man sagt, das er von den Türken meuchlings ermordet und aufgespießt worden ist. Seine Grabinsel befindet sich in der Nähe von Buda.

Spätmittelalterlicher Druck- Auch nach seinem Tod entstehen noch zahlreiche Drucke, die das Interesse des spätmittelalterlichen Publikums an Greuelnachrichten und Monstergeschichten befriedigten.