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    Juristische Kriegsführung

    Der Haftbefehl gegen die israelische Oppositionschefin Zipi Livni ist nur die Spitze eines Eisbergs. Für die palästinensische Kriegsführung mit juristischen Mitteln gibt es im Englischen sogar schon einen Fachbegriff. Statt „warfare“ betreiben sie „lawfare“, einen juristischen Krieg…

    Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 15. Dezember 2009

    Die Methode, Strafverfolgungen israelischer Politiker anzustrengen, wurde vor einigen Jahren in Belgien erprobt. Palästinenser machten sich die Rechtsvorstellung zu nutze, dass „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ und Kriegsverbrechen überall in der Welt geahndet werden könnten.

    Im Rahmen dieser universalen Gerichtsbarkeit strengten Palästinenser aus in Belgien einen Prozess gegen Israels Premier Ariel Scharon wegen seiner mutmaßlichen Verantwortung für die Massaker in Sabra und Schatila 1982 an. Doch der gutgemeinte Versuch, weltweit die Menschenrechte zu schützen, belastete die Beziehungen mit Israel widerlief dem nationalen Interesse Belgiens. Auch in Spanien müssen israelische Kriegsverbrecher mit einem Strafverfahren rechnen. Vor einem Monat veröffentlichten israelische Medien „Reisewarnungen“. Militärangehörige sollte sich vor einem Urlaub in Spanien erkundigen, ob gegen sie ein Haftbefehl vorliege.

    Der juristische Krieg gegen Israel hat den Palästinensern schon Erfolge beschert. Ohne mit Israel verhandeln zu müssen, beschloss Premier Benjamin Netanjahu einen Baustopp in den Siedlungen, nachdem Präsident Barack Obama sie für „illegitim“ erklärt hatte.

    Diese juristische Kriegsführung gegen Israel wird in der UNO, in Universitäten, Gewerkschaften und Kirchen betrieben. In der UNO fechten palästinensische Diplomaten die Legitimität des Staates Israel an. Ein Ausschluss des jüdischen Staates aus der Weltorganisation soll Israel Isolieren und ist keineswegs nur gegen die „illegalen Siedlungen“ oder gegen die „völkerrechtswidrige“ Besatzung gerichtet. Bei der Menschenrechtsorganisation der UNO, gelang es, das Mandat für den „Goldstone-Bericht“ durchzusetzen. Allein israelische Kriegsverbrechen während des Gazakrieges sollten untersucht werden. Tatsächlich wurde allein Israel an den Pranger gestellt. Die im Gazastreifen herrschende Hamas-Organisation blieb von einer Verurteilung ausgespart. Der Report bezichtigt diffus „bewaffnete palästinensische Gruppen“ eines völkerrechtswidrigen Beschusses israelischer Städte, weil deren Raketen nicht richtig zielen könnten. Zur Hamas heißt es in dem Bericht lediglich, dass sie „gegen internationales Recht verstoßen haben könnte“.

    An Universitäten in den USA, Kanada und Norwegen drängen Palästinenser auf einen Boykott akademischer Kontakte mit Israel. Britische Gewerkschaften verkündeten einen Boykott Israels und bei kirchlichen Organisationen gibt es sogenannte „Divestment“-Kampagnen, um Spenden für Israel zu unterbinden. Hinzu kommen Kampagnen gegen israelische Firmen, die Fabriken in den besetzten Gebieten unterhalten, oder internationale Konzerne wie Veolia in Frankreich, die mit Israel kooperieren. Veolia zog seine Beteiligung am Bau der jerusalemer Straßenbahn zurück, weil sie in das 1967 besetzte Ost-Jerusalem führe. Ohne Friedensverhandlungen wollen die Palästinenser eine erneute Teilung der Stadt erzwingen. Die notwendigen Informationen über israesche Fabriken in Siedlungen liefern linksgerichtete Organisationen wie „Frieden Jetzt“ und Uri Avnerys Verein „Friedensblock“.
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  2. #2
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    AW: Juristische Kriegsführung

    Zitat Zitat von Türspalt Beitrag anzeigen
    ... Palästinenser machten sich die Rechtsvorstellung zu nutze, dass „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ und Kriegsverbrechen überall in der Welt geahndet werden könnten. ...
    warum sollten die Palästinenser das denn nicht tun? wer hat denn mit dem ganzen schwachsinn „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ und ICC (International Criminal Court) angefangen? die Palästinenser? oder etwa doch die gutmenschen in europa?

    ich bin wahrlich kein freund der Palästinenser, aber wenn sie die gesetzlichen waffen der gutmenschen jetzt ebenfalls verwenden, warum nicht? vielleicht wird dann auch diese doppelmoral entlarvt werden, wenn irgendwann bundeswehrsoldaten in afghanistan wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ angeklagt werden. dann werden unsere schwachsinningen politiker vor den trümmern ihrer gutmenschen-politik stehen.

    eines noch: dass die siedlungspolitik israels in den besetzten gebieten ein stachel im fleisch der Palästinenser ist, kann auch ein unterstützer israels nachvollziehen, oder?

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