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  1. #1

    Bei Kirchgang Lebensgefahr!

    Die Zahlen sind alarmierend: In etwa 50 Ländern weltweit werden Christinnen und Christen diskriminiert, verfolgt und manchmal auch getötet. Vor allem in islamischen Ländern wie dem Irak oder Pakistan kommt es zu schweren Übergriffen, aber auch in Indien oder Nordkorea. Warum ist der christliche Westen eher zögerlich beim Protest gegen diese Menschenrechtsverletzungen?
    Melancholie und traumatische Erinnerungen schwingen mit in jedem Gottesdienst, auch wenn chaldäisch-katholische Christen aus dem Irak - so wie hier im Ruhrgebiet - eine neue Heimat gefunden haben. Und eigentlich in Frieden feiern könnten. Aber fast jeder hat Freunde und Familie zurückgelassen. Und am Sonntag zuvor sind in Bagdad wieder Bomben vor Kirchen explodiert, gerade als die Besucher nach der Abendmesse hinaus auf die Straße gingen - es gab vier Tote, mehr als 40 Verletzte und ausgebrannte Kirchen.

    Die Spirale der Gewalt gegen Christen im Irak scheint endlos. Mehr als eine halbe Million haben das Land in den letzten Jahren verlassen. "Unsere Liturgie ist ein Ozean voller Gebet und Tränen", sagt Pater Sami Danka, der Todesangst aus eigener Erfahrung kennt. Aus der mehrjährigen Militärzeit noch unter Saddam Hussein und dem Theologiestudium im Irak, danach hat der 42-Jährige seine Doktorarbeit in Rom geschrieben und ist Anfang 2009 vom Patriarchen zum Leiter der Exilgemeinde in Essen berufen worden.

    Sami Danka: "Am 1. August 2004 sind die Kirchen erstmals bombardiert worden, es gab Anschläge damals und viele Tote - Märtyrer, die trotz aller Probleme zur Kirche gekommen sind und sich zu Gott bekannt haben. Man hat damals ein paar Wochen große Angst gehabt, aber die Menschen sind trotzdem weiter gekommen. Das zeigt, dass sie eine ganz tiefe innere Verbindung zu ihrer Kirche haben.

    Wir haben als Christen im Irak gezeigt, dass wir ein friedfertiges Volk sind. Es sind die Fremden, die Mord und Zerstörung gebracht haben. In letzter Zeit haben auch ein Bischof und ein Priester ihr Leben geopfert. Ich selbst bin 2006 mit mehreren anderen entführt worden, insgesamt acht Tage lang."

    Es klingt nach Orient, wenn chaldäische Christen feiern, in arabisch und aramäisch, der Sprache Jesu. Auch hier - nicht weit von alten Zechen und Fördertürmen im Essener Norden - in einer modernen roten Backsteinkirche, die das Bistum Essen den Flüchtlingen zur Verfügung gestellt hat. Die Liturgie lässt akustisch die arabische Kultur erkennen, aber optisch ist der Gottesdienst unverkennbar katholisch: mit Messdienern und Diakonen im weißen Gewand, und mit Weihrauch über dicht besetzten Kirchenbänken. Viele junge Familien sind darunter, manche Frauen haben ihr Haar traditionell mit einem kleinen weißen Spitzentuch bedeckt, auch wenn sie modern in Jeans und Blazer daherkommen - die alte und die neue Welt in lockerer Symbiose.

    Mittlerweile gehören fast 1000 Iraker aus ganz Nordrhein-Westfalen zu dieser chaldäisch-katholischen Gemeinde, die im März 2009 gegründet worden ist und den Segen Roms und des Patriarchen Kardinal Delly aus dem irakischen Mosul hat. Aber die Neugründung hat einen tragischen Hintergrund, denn fast alle Gemeindemitglieder hier sind Flüchtlinge und Opfer der Christenverfolgung.

    Seit dem Sturz von Saddam Hussein 2003 hat sich die Situation der christlichen Minderheit im Irak dramatisch verschlechtert, wie Pater Sami Danka erzählt.

    Sami Danka: "Viele Muslime im Land glauben, dass wir Christen den Amerikanern geholfen haben in den Irak zu kommen und ihn zu erobern. In Wahrheit haben wir aber nichts mit dem Krieg zu tun. Wir haben den Amerikanern nicht geholfen! Seit dem ersten Golfkrieg und wegen der zehn Jahre Wirtschaftsboykott glauben viele, dass wir Christen die Amis unterstützen und den Islam schwächen wollen, vor allem die terroristischen Gruppen. Vorher ging es uns Christen gut. Unsere Position als Kirche war sehr anerkannt, in Bagdad und im Norden in Mosul."

    Aber seit 2003 ist alles anders, seit dem umstrittenen Einmarsch der US-Truppen. Die Geschichte der Christen in dieser Region, die als Wiege des Christentums gilt, ist fast 2000 Jahre alt. Die größte Gruppe sind die Chaldäer, außerdem gibt es Assyrer, Syrer, Armenier und andere im alten Babylon. Aber jetzt haben zahllose Morde, Entführungen und die alltägliche Unsicherheit zu einem dramatischen Exodus geführt: Nach Angaben des UN-Flüchlingskommissariats UNHCR haben mehr als die Hälfte der 1,2 Millionen Menschen zählenden christlichen Minderheiten das Land bereits verlassen. Und es werden täglich mehr, die vor allem in den Nachbarländern Syrien und Jordanien Zuflucht suchen.
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  2. #2
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    61

    AW: Bei Kirchgang Lebensgefahr!

    Bin zwar nicht gläubig, unterstütze die Christian Solidarity International aber trotzdem von Zeit zu Zeit mit einer Spende.

    Hier könnt ihr euch informieren: http://www.csi-de.de/

    Und hier die internationale Seite: http://www.csi-int.org/csi_around_the_world.php

    Auch kleine Beträge helfen, außerdem sind in dem Heft, welches der edle Spender zugesandt bekommt, auch Postkarten drin mit denen man gegen Unrecht direkt bei den Verantwortlichen protestieren kann.
    Ein Hauptthema sind die christilichen Sklaven im Sudan, die von den CSI-Leuten regelmäßig freigekauft werden.

    Erschütternde Schicksale und das alles im Namen der vollkommen friedlichen "Religion" Islam.

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