Der iranische Präsident Ahmadineschad rief am Dienstagabend in Istanbul die USA dazu auf, zwischen Israel und Iran eine Auswahl zu treffen. Ebenso erklärte er, warum der Kapitalismus am Ende und das islamische Banksystem die Rettung sei.

Er sagte dies bei der wirtschaftlichen Sitzung des ständigen Komitees für wirtschaftliche und finanzielle Kooperationen der Organisation der Islamischen Konferenz OIC in Istanbul. Diese Konferenz wurde anlässlich des 25. Jahres der Aktivitäten dieses Komitees abgehalten.

Wenn eine wirkliche Veränderung in den Beziehungen stattfinden sollte, müsste eine Wahl getroffen werden..

Es liege jetzt an US-Präsident Barack Obama, sein Motto der Veränderung, von "Change", zu verdeutlichen.

Die Unterstützung sowohl Israels als auch des Irans könnten nicht miteinander einhergehen. Kein Wechsel werde vollzogen, wenn nicht wichtige Entscheidungen getroffen werden.

"Wir würden die Veränderungen willkommen heißen, und auf wichtige und korrekte Entscheidungen warten... Wir werden jede Hand ergreifen, die uns aufrichtig entgegengestreckt wird, aber Veränderungen sollten in der Praxis geschehen."

Am Tag zuvor hatte Ahmadineschad gesagt, dass kapitalistische Auswüchse (excesses) den globalen Wirtschaftsabschwung verursachten und unislamisch seien, als Leiter bei einem Muslim-Forum das Banksystem ihrer Religion als Weg anpriesen, angeschlagene Wirtschaftsbereiche wiederzubeleben.

Ebenso verdammte er Investitionen, von denen Zinszahlungen ausgehen, die von Muslimen als Wucher angesehen werden, und sagte, diese hätten zu finanziellen und sozialen Problemen wie Obdachlosigkeit beigetragen.

"Wucher, der im kapitalistischen System fest verwurzelt ist, ist vielleicht der Hauptgrund, warum das System bankrott gegangen ist. Er ist eine Methode, Kapital anzuhäufen, ohne zu arbeiten. Wucher bedeutet, dem Koran gemäß, gegen Allah zu kämpfen."

Ahmadineschad erwähnte weder die sich abquälende Wirtschaft des Iran, noch bezog er sich auf seinen Disput mit dem Westen wegen seiner Nuklear-Aktivitäten.

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Ebenfalls wünsche sich der Iran einen "simultanen Austausch", bei dem der Iran hochangereichertes Uran für seinen Forschungsreaktor in Teheran erhalte, wenn er gleichzeitig schwach angereichertes Uran zur Umwandlung in Nuklearbrennstoff ins Ausland liefere

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Haaretz berichtet die Aufforderung zur Wahl so:

"Sie müssen müssen zwischen Ihrem Ansehen in der Welt oder Unterstützung für das zionistische Regime - Israel wählen."

"You have to choose between your prestige in the world or support for the Zionist regime - Israel."

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IRNA meldet:

Der iranische Präsident erklärte, die Idee und das System des Kapitalismus hat sein Ende erreicht. "Wandlung stellt eine ernsthafte Notwendigkeit dar", sagte er.

Weiter hob Mahmud Ahmadinedschad auf dieser Konferenz hervor: "Die Welt befindet sich an der Schwelle von großen Wandlungen und aus klaren Gründen können die in der Welt herrschenden derzeitigen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verhältnisse nicht weiter bestehen.
Er unterstrich: "Die kapitalistische Idee hat auch im politischen Bereich bittere Erfahrungen erlebt, denn sie hat die Entfachung von Kriegen, Okkupation, Zwietracht, Verbreitung des Terrorismus, Erniedrigung von Völkern und Diskriminierung bei den internationalen Beziehungen mit sich gebracht."

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http://www.jpost.com/servlet/Satelli...rticle/Printer

http://www.haaretz.com/hasen/spages/1124515.html

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