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  1. #1

    Türkische Presse: Armutszeugnis für Deutschland

    Diese Meldung habe ich eigentlich selber und ist keine speziell türkische Meldung. Aber ich finde einfach die ungewollte Ironie geil: Gerade die Türken stellen den deutschen ein "Armutzeugnis" aus, obwohl die türkische Schulbildung noch weit unter dem deutschen liegt!

    http://www.turkishpress.de/content/m...utschland14556

    Miserables Zeugnis für Deutschland



    Ach ja, das muß man noch erwähnen: In der Original OECD Meldung steht, dass nur noch Länder wie die Türkei eine schlechtere Schulbildung als Deutschland haben. In dieser deutsche-türkische, Cem-Özdemir-freundliche Presse wird dieser Teil der Meldung unterschlagen - obwohl es eine türkische Presseseite auf Deutsch ist. Bitte scannt für mich den Artikel noch einmal durch, ob ich zufällig so einen ähnlichen Satz überlesen habe (weil ich mich heute mies fühle):
    Unter den OECD-Ländern hätten lediglich Irland, Spanien, die Slowakei und die Türkei weniger für Bildung ausgegeben.

    Und hier der Artikel, damit ihr nicht mehr klicken müßt:
    Erklärung:
    Zu den Ergebnissen der OECD-Studie "Bildung auf einen Blick" erklärt Cem Özdemir, Bundesvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN


    "Sechs, setzen! Würde die OECD Zeugnisse ausstellen, Deutschland müsste angesichts seiner bildungspolitischen Fehlerquote abermals die Klasse wiederholen. Nach vier Jahren Großer Koalition ist klar: Bildung war für diese Bundesregierung mitnichten ein ‚zentrales Anliegen‘, wie es im Koalitionsvertrag noch vollmundig verkündet worden war. Die Große Koalition verantwortet nicht nur die im internationalen Vergleich viel zu geringe Zahl an Studienanfängern und Hochschulabsolventen. Auch die Ausgaben für Bildung sind immer noch unterdurchschnittlich - und sogar weiter rückläufig.
    Der Fehlerkeim unseres Bildungssystems steckt in dessen sozialer Selektion. Arbeiter- und Migrantenkinder werden von Beginn an benachteiligt. Potenzielle Studierende werden durch zu wenige und zu schlecht finanzierte Studienplätze, die zum Teil über Studiengebühren vergütet werden müssen, von den Hochschulen ferngehalten. Es ist eine Katastrophe für die Zukunft unseres Landes, wenn von 100 Akademikerkindern 83 an die Hochschule gelangen, das jedoch nur 23 Kinder aus Arbeiterfamilien schaffen. Hinzu kommt, dass fast jeder zweite Abiturient aus einer Arbeiterfamilie den Weg an die Universität von vornherein scheut. Die Bildungs- und Hochschulpolitik einer schwarz-gelben Regierung würde diese ungerechte Chancenverteilung nur noch verstärken.
    Wer die Studienanfänger- und Absolventenquote ernsthaft erhöhen möchte, der muss einen ‚Pakt für Studierende‘ beschließen, Studiengebühren abschaffen und die Unterfinanzierung der Hochschulen beenden. 500 000 neue Studienplätze können zum Teil durch einen Bund-Länder-Fonds finanziert werden. Die staatliche Studienfinanzierung muss auf neue, tragfähige Beine gestellt werden, wie es das grüne Modell mit einem elternunabhängigen und einem einkommensabhängigen Bedarfszuschuss vorsieht. Nur so ziehen wir aus der Krise die richtigen Konsequenzen.
    Die OECD bestätigt uns Grüne: Bildung lohnt sich immer, doch gerade in Zeiten der Krise."
    Cem Özdemir
    Der Kerl hat das höchstpersönlich geschrieben, also lohnt es sich, nachzuprüfen.
    [URL="http://www.kybeline.com/"]Europäische Werte[/URL]
    [CENTER][B][COLOR=DarkGreen]"Ich darf Beute machen und Nutzen daraus ziehen, den früheren Propheten war dies nicht gestattet" [/COLOR][/B]- das sind Mohammeds eigene Worte (Sahih Al-Bucharyy Nr. 0438)[/CENTER]

  2. #2
    Registriert seit
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    3.378

    AW: Türkische Presse: Armutszeugnis für Deutschland

    Die Grundargumentation ähnelt verblüffend der der SPD aus den 60-er und 70-er Jahren, mit nur geringen redaktionellen Modifikationen.

    Was der "Schwabe" Cem von der deutschen Sprache hält, hat er selbst dokumentiert:

    Die OECD bestätigt uns Grüne: Bildung lohnt sich immer, doch gerade in Zeiten der Krise.
    Meint er vielleicht "gerade in Zeiten der Krise besonders"?

    Die klassische Diskussion über Akademikerarbeitslosigkeit vs. Facharbeitermangel wurde oft genug durchgekaut.

    Ebenso Themen wie Leistungsanreize und Bildungs-Motivation.

    In Zeiten der Globalisierung wirken solche Nostalgie-Argumentationen wie die des Schwaben Cem so aktuell wie Elvis-Koteletten...

    Für die Volkswirtschaft wichtig wären produktive Arbeitsplätze in Deutschland, die sich nicht so leicht ins Ausland exportieren liessen.

    Und die werden nicht unbedingt von ...ologInnen, von denen es jetzt schon mehr als genug gibt, besetzt oder gar geschaffen. Wichtiger wären qualifizierte Facharbeiter, Ingenieure, Wissenschaftler und Unternehmer.

    Und gerade von produktiven Leistungsträgern ziehen etliche ins Ausland, ca. 150.000 pro Jahr. Nicht nur aus steuerlichen, sondern auch aus kulturellen Gründen...

    Man könnte sich die Zeit nehmen, die vom Schwaben Cem genannten Zahlen zu überprüfen.

    Ich mache mir die Mühe aber nicht, weil ich weder seinen konzeptionellen Analyseansatz als der Problematik angemessen noch seine Empfehlungen und Lösungskonzepte als zielführend ansehe.

    Seine Vorschläge brächten weder Fortschritte für Bildung oder Ausbildung, wenn man diese isoliert betrachtet, noch für deren Beitrag zum Gesamtwohl.

    Seine Aussagen sind partiell schon nicht sinnvoll, aber erst recht nicht aus interdisziplinärer, ganzheitlicher Sicht.

    Und dies bereits nach dem volkswirtschafts-, politik- und sozialwissenschaftlichen Kenntnisstand der 1980er-Jahre.

    Koteletten-Nostalgie eben.

  3. #3
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    383

    AW: Türkische Presse: Armutszeugnis für Deutschland

    Wozu soll die Bildung gut sein, wenn es danach keine Arbeit für die vielen studierten Leute gibt, was auch als "Akademikerarbeitslosigkeit" bezeichnet wird?
    Soweit hat der Grünen-Chef wohl nicht gedacht. Oder rechnet er ohnedies damit, dass die meisten der Absolventen sich in Richtung USA sich von Deutschland wieder verabschieden werden?

  4. #4

    AW: Türkische Presse: Armutszeugnis für Deutschland

    Zitat Zitat von Savoye Beitrag anzeigen
    Wozu soll die Bildung gut sein, wenn es danach keine Arbeit für die vielen studierten Leute gibt, was auch als "Akademikerarbeitslosigkeit" bezeichnet wird?
    Soweit hat der Grünen-Chef wohl nicht gedacht. Oder rechnet er ohnedies damit, dass die meisten der Absolventen sich in Richtung USA sich von Deutschland wieder verabschieden werden?
    Nun, ich hatte eigentlich eher sein Mangel an Selbstkritik gemeint, denn er konnte es nicht über sich bringen, zu erwähnen - was in diesem OECD-Bericht steht - dass die türkische Bildung noch viel schlechter ist.

    Aber wenn man schon von der Bildung spricht, ich glaube, dass eine Grundsatzdiskussion fällig wäre.

    Noch vor 500-800 Jahren war es lebenswichtig für die Gesellschaft, dass der Staat (bwz. damals die Herrschaft, weil es noch keine Staaten in dem Sinne gab) solche Aufgaben wie die Bildung, Kommunikation oder Kronikenschreiben auf sich nahm. So war es Aufgabe des Landesfürsten, Universitäten zu gründen.
    Und solchen Aufgaben gehörten bis in die jüngste Zeit zu den Grundaufgaben des Staats (darunter auch die Grundversorgung mit Nachrichten - durch die öffentlich-rechtl. TV)

    Aber heute ändert sich die Gesellschaft so rasant, dass man viele solche Dinge in Frage stellen sollte.

    Ich glaube, dass auf viele geisteswissenschaftlichen Gebieten die herkömmlichen schulischen Einrichtungen vom Alltag lange überholt wurden, sie der Realität nur noch nachhinken.

    Einerseits wird in den Schulen die Bildung immer lächerlicher, stümperhafter und nur dem Namen nach heißt sie noch Bildung, nur damit die Schüler ein Zeugnis kriegen, das immer weniger Aussagekraft hat. Andererseits bilden sich immer mehr Leute im Internet weiter.

    Ich meine z. B., dass ein Akademiker aus den alten Zeiten noch tatsächlich hochgebildet war. Sein Diplom war viel Wert und man wußte auch, welche solide Kenntnisse dahinter zu erwarten waren.

    Heute aber kommen immer mehr Absolventen sogar von den Unis heraus, die oft nicht mal eine befriedigende Allgemeinbildung haben.

    Mir hat gerade Gestern eine Freundin erzählt, dass sie den Jugendlichen in der Schule oft nur noch was ganz oberflächliches zum Abschreiben geben. Sie sagte: Es gibt Schulpflicht, also müssen sie diese Schüler in der Schule halten. Aber sie wollen gar nicht, sie weigern sich total, etwas zu lernen oder auch nur minimal mitzuarbeiten. Aus diesem Dillema kommen die Lehrer und Rektoren nicht heraus. Aber das ist eben die real existente Schulbildung in vielen Schulen Deutschlands. Man kann nicht mit Zwang irgendwelche Migrantenschüler bilden, wenn sie sich verweigern.

    Andererseits ist heute Bildung so leicht zugänglich und für jeden Gratis zu haben, dass man oft einfache Facharbeiter (nach ihrem Schulzeugnis) im Internet trifft, die in gewissen Interessengebieten hochgebildet sind.

    Noch vor 500 Jahren mußte ein Wissenschaftler u. U. teure Reisen unternehmen, um sich irgendwo im Ausland bilden zu können. Vor 100 jarhen noch mußte man zu den Unis, weil nur dort das Fachwissen zugänglich war und es kostete sehr viel; viel kosteten die Bücher, die Studien, die praktischen Übungen, die Professoren usw.

    Heute muß man aber nur noch die Hand ausstrecken und im Internet eintauchen.

    So dass ich glaube, der Monopolanspruch des staatlichen Schulsystems auf die Bildung nicht mehr gerechtfertigt ist - und nicht gerechtfertigt sind die hohen Gelder, die von ihnen beansprucht werden.

    Es gibt natürlich viele Bereiche der Schulbildung, die nicht ersetzbar werden. Aber in Gewissen anderen Bereichen ist die Belastung des Steuerzahlers ungerechtfertigt. Der Bedarf der Gesellschaft an Bildung wird heute viel besser durch die Bildung in der Freizeit abgedeckt. Noch vor 10-20 Jahren war das so nicht möglich.
    [URL="http://www.kybeline.com/"]Europäische Werte[/URL]
    [CENTER][B][COLOR=DarkGreen]"Ich darf Beute machen und Nutzen daraus ziehen, den früheren Propheten war dies nicht gestattet" [/COLOR][/B]- das sind Mohammeds eigene Worte (Sahih Al-Bucharyy Nr. 0438)[/CENTER]

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