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  1. #1
    open-speech Gast

    Mazyek: Es gibt islamfeindliche Geschwüre - gebrieftes Interview

    Muslime in Deutschland - "Es gibt islamfeindliche Geschwüre"

    Von news.de-Redakteurin Isabelle Wiedemeier

    Während die Bundeswehr in Afghanistan gegen die Taliban kämpft, begehen Muslime hierzulande friedlich den Ramadan. Doch manche Menschen sehen im Islam nur den Terror. Aiman Mazyek, Chef des Zentralrats der Muslime, über Islamophobie in Deutschland.

    F: Der Soziologe Wilhelm Heitmeyer spricht von Islamophobie selbst unter gebildeten Deutschen, die sich hinter Schlagwörtern wie deutsche Leitkultur und christliches Abendland versteckt. Ist Deutschland islamfeindlich?

    Mazyek: Deutschland ist nicht islamfeindlich, aber es gibt erwiesen islamfeindliche Geschwüre und Tatbestände in unserem Land, die wir nicht leugnen können. Doch zu oft wird bei diesem Thema reflexartig weggeguckt. Es gibt konkrete Anlässe, die das bestätigen: Molotowcocktails, die von Nazis auf Moscheen geworfen werden, Übergriffe auf muslimische Passanten und Alltagsdiskriminierung wegen des islamischen Glaubens. Insbesondere nach dem schrecklichen Mordfall (an der schwangeren Ägypterin Marwa El-Sherbini, Anm. d. Red.) in Dresden ist uns das wieder deutlich geworden.

    F: Werden diese Geschwüre ignoriert?

    Mazyek: Was wir brauchen ist, dass solche Übergriffe von der Politik geächtet werden. Wir haben es begrüßt, dass die Bundeskanzlerin dem ägyptischen Präsidenten kondoliert hat. Es wäre aber ein immens wichtiges Signal gewesen, wenn die Kanzlerin sich auch an die vier Millionen Muslime in Deutschland gewendet hätte. Das ist leider ausgeblieben. Denn es besteht eine große Verunsicherung, Trauer und Angst unter den Muslimen hierzulande.

    F: Rechte Parteien wie die NPD oder kleinere Gruppen wie pro NRW tragen die Hetze gegen den Islam vor sich her: Man kann den Eindruck bekommen, als sei dies der Rassismus, der am ehesten salonfähig ist. Reagieren die bürgerlichen Parteien?

    Mazyek: Rechtsextreme Gruppierungen stechen tatsächlich insbesondere dadurch ins Auge, dass sie Hass gegen Muslime schüren. Die herkömmlichen demokratischen Parteien gehen dazu meist auf Tauchstation, wollen die Auseinandersetzung nicht annehmen. Ich war in der Woche nach Dresden in Erfurt, wo sich ein Bündnis aus christlichen, jüdischen und muslimischen Kirchen dagegen verwahrt hat, dass die NPD vor Moscheen in Thüringen Mahnwachen organisiert. Von allen Parteien hat sich nur die Linke angeschlossen, die übrigen haben sich unter dem Verweis, man möchte die NPD nicht aufwerten, nicht beteiligt. Als Demokrat habe ich mit dieser halbherzigen Entschuldigung ein Problem.

    F: Es fehlt Ihnen ein klares Bekenntnis der bürgerlichen Parteien?

    Mazyek: Ja, auch beim Stichwort Wahlkampf. Ich sehe viel Zaghaftigkeit bei den großen Parteien. So leisten sie auch kleineren, rechten Gruppen Vorschub, weil sie keine gesellschaftliche relevante Antwort einnehmen. Zum Beispiel in dem unsäglichen Wahlkampf von Roland Koch, der seinen ganzen Wahlkampf um die verabscheuungswürdige Handlung von zwei deutschen Jugendlichen griechischer und türkischer Herkunft aufgebaut hat. Da gab es verbale und rassistische Entgleisungen, einige konservative Kommentatoren versuchten gar islamistische Tendenzen herauslesen zu müssen. Alles in allem endete es in einer Hetze gegen Ausländer und Muslime

    F: Wird mit zweierlei Maß gemessen?

    Mazyek: Nehmen Sie den Mordfall in Dresden, wo ein klar islamfeindliches Motiv vorlag: Da ist der Aufschrei ausgeblieben, obwohl die Tragödie sogar im Gericht passiert ist. Da wurde nicht diskutiert, welchen Hintergrund der Täter hatte, ob er evangelisch oder katholisch ist und in welcher Kirche er gebetet hat. Das ist auch gut so, denn das eine hat mit den anderen nichts zu tun. Aber umgekehrt wird das stets gemacht und dem Islam pauschal in die Schuhe geschoben. Hätte der Täter einen muslimischen Hintergrund gehabt, hätte das Thema den Wahlkampf beherrscht und viele hätten, ähnlich wie nach dem Mord an Theo van Gogh in Holland, gefragt, ob Muslime überhaupt Platz in unserer Gesellschaft hätten. Diesen Generalverdacht und das Rechnen mit zweierlei Maß (sic!) erleben die Muslime tagtäglich. Und das ist bitter.

    F: Und die Zivilgesellschaft?

    Mazyek: Man muss mal in die Foren schauen, auch bei größeren Zeitungen: was da durchgelassen wird, obwohl es klare rechtsradikale und verfassungsfeindliche Aussagen sind. Wir sehen mit Besorgnis, dass bestimmte Haltungen in die Mitte der Gesellschaft dringen. Was der Mörder von Marwa gesagt hat, ist das, was einige denken: dass Muslime per se Schlampen und Terroristen sind. Man verweist schnell auf die Rechtsradikalen-Diskussion, obwohl es uns alle angeht. Wir müssen aufpassen, dass die Islamfeindlichkeit nicht in die Mitte dringt. An einigen Rändern des Feuilletons ist sie schon da.

    F: Warum hat die Islamophobie so leichtes Spiel?

    Mazyek: Wir leben in sehr unruhigen Zeiten. Zum einen außenpolitisch: Das Stichwort Islam fällt meistens in dem Kontext Terror und Anschläge. Zum anderen spielt die Zukunftsangst eine Rolle. Das sind immer Zeiten, wo die Gesellschaft labil ist, wo das Schwarze-Peter-Spiel gespielt wird und Sündenböcke gesucht werden: Und da bietet sich der noch nicht so in der Gesellschaft gefestigte und verwurzelte Muslim an.

    F: Da drängt sich der Vergleich zum Antisemitismus auf. Sprechen Sie den aus?

    Mazyek: Wir stimmen mit dem Zentralrat der Juden überein: Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Fremdenfeindlichkeit, das alles steht unter der Überschrift Menschenverachtung. Dagegen müssen wir entschiedener vorgehen, da geht es nicht um den Vergleich, der Antisemitismus hat seine eigene Geschichte in Deutschland. Ein direkter Vergleich verbietet sich da. Aber das Urmotiv aller «ismen» ist Verachtung eines Menschen gegenüber einem anderen Menschen, nur weil er anders zu sein scheint. Rassismus ist eine Geißel der Menschheit, manchmal, wenn man nicht aufpasst, macht er dich sogar zur Geisel.

    F: Hat die deutsche Islamphobie am 11. September 2001 begonnen oder ist sie schon älter?

    Mazyek: Sie schlummerte schon länger, die Revolution 1979 im Iran war ein markanter Wendepunkt. Seitdem ist der Islam auch mit Ängsten behaftet. Aber natürlich war der 11. September ein ereignisreiches Datum. Allerdings gab es in den ersten zwei Jahren danach eher besonnene Töne, man dürfe die Muslime nicht unter Generalverdacht stellen. Diese Stimmen haben abgenommen. Die Besonnenheit wird immer weiter zurückgedrängt zugunsten eines diffusen Islamisierungsverdachts, der in allen Muslimen eine Gefahr sieht. Dieses Schüren von Ängsten verfolgt eine kalte und klar erkennbare Strategie: Angst macht blind und frisst am Ende die eigenen (sic!) Toleranz auf.

    F: Typische Schlagwörter der Islamgegner sind Zwangsehe, Ehrenmord oder Scharia. Wie gehen Sie damit um?

    Mazyek: Es gibt spannungsgeladene Probleme, das ist klar. Aber es ist ein Fehler, das ausschließlich auf den Islam zu fokussieren. Wir verwehren uns nicht nur deutlich gegen Ehrenmord und Zwangsheirat, sondern ich habe auch klar gesagt, dass die Täter die volle Härte des Gesetzes treffen muss. Muslime sind Partner im Kampf dagegen und keine Sympathisanten. Sie haben ein existenzielles Interesse daran, dass es abgestellt wird, sie sind die größten Leidtragenden. Wenn ein Deutscher seine Familie auslöscht, heißt es, eine Familientragödie. Bei einem Türken ist es Ehrenmord. So wird stigmatisiert.

    F: Es gibt einige muslimische Persönlichkeiten in Deutschland, wie den Leipziger Imam Hassan Dabbagh, die als Salafisten, radikale Islamisten gestempelt (sic!) und vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Dabbagh betont hingegen, er predige Frieden und Völkerverständigung. Was halten Sie davon?

    Mazyek: Laut Verfassungsschutz gibt es ganz wenige gewaltbereite, religiös motivierte Menschen. Die salafistische Bewegung legt durchaus auch extreme Haltungen an den Tag, die ich ablehne, aber sie treten nicht militant auf. Wir streiten uns seit Jahren um bestimmte Themen, Meinungsverschiedenheiten gibt es also zu Hauf.

    F: Ein Aspekt, den die Muslime hier immer wieder kritisieren und einfordern ist, dass der Islam in Deutschland nicht (sic!) als Religion anerkannt ist.

    Mazyek: Da gibt es eine Grauzone. Auf kommunaler Ebene kommt der Islam über den rechtlichen Status eines Vereins nicht hinaus. Aber eigentlich wurde der Status aus der Weimarer Verfassung übernommen, wo der Islam auf dem Papier als Religionsgemeinschaft anerkannt sein sollte. Faktisch ist das jedoch nicht der Fall. Das macht die Sache so schwierig. Letztlich ist es Sache der Länderpolitik: Wir müssen die Religionsausbildung forcieren, aber der politische Wille ist nicht sehr ausgeprägt.

    F: Trotz allem gibt es ja eine Annäherung: Immer am 3. Oktober ist der Tag der offenen Moschee. Wie wird der angenommen?

    Mazyek: Dieser Tag, den wir auf einen deutschen Feiertag gelegt haben, um die Verbundenheit mit der deutschen Gesellschaft zu bekunden, wird mit großem Interesse wahrgenommen. Viele Menschen nutzen dieses Angebot und lernen Muslime in der Moschee direkt kennen. Begegnungen finden statt, da läuft etwas, und ich betrachte den Dialog als Friedensarbeit. Aber ein Teil der Gesellschaft informiert sich nur halbherzig aus Massenmedien, an Stammtischen oder in obskuren Internetforen. Wenn dann rechte Parteien versuchen, verlogene Klischees über Muslime salonfähig zu machen und weitere Teile der Zivilgesellschaft wegschauen oder nicht scharf genug hinschauen, ja, dann geht das zu Lasten des inneren und sozialen Friedens in unserem Deutschland.

    Aiman Mazyek ist Generalsekretär und im Vorstand des Zentralrats der Muslime in Deutschland. Er ist Sohn eines Syrers und einer Deutschen und studierte Philosophie, Volkswirtschaft, Politikwissenschaft und Arabistik. Mazyek ist FDP-Mitglied und gründete gemeinsam mit Rupert Neudeck die Organisation Grünhelme e.V.: Junge Christen und Muslime helfen weltweit beim Wiederaufbau durch Krieg und Naturkatastrophe zerstörter Schulen. Mazyek ist auch Gründer und Chefredakteur des Internetportals islam.de.

    Quelle

  2. #2
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    AW: Mazyek: Es gibt islamfeindliche Geschwüre - gebrieftes Interview

    Immer am 3. Oktober ist der Tag der offenen Moschee
    Frechheit!

  3. #3
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    AW: Mazyek: Es gibt islamfeindliche Geschwüre - gebrieftes Interview

    So,so-dann sind es also mal wieder lauter böse,böse Rechte die den
    armen,ach so friedlichen Islam heimtückich u.gemein bekämpfen - na
    sowas! Das wäre doch mal wieder 'ne Wiedergutmachung wert,stimmts
    Herr Mazyek? (welches Schweinderl hätten's denn gern - oh,sorry!)
    Ich u.viele meiner Mitkämpfer betrachten sich wohl eher als überzeugte
    Gegner von Faschismus,Fanatismus,Pädophilie,Größenwahn,Sodomi e
    und Plündern im 'Auftrag' eines Massenmörders; wenn DAS rechts sein
    soll,dann bin ich tatsächlich rechts.Aber mal ehrlich,Herr Mazyek, so wie
    der Islam sich tagtäglich selbst beleidigt-durch Verhaltensweisen die alles
    andere als zivilisiert sind-so schlimm könnte ich den Islam garnicht beleidigen, selbst wenn ich wollte!
    Ich und Wir alle hoffen daß Pro-Deutschland genügend Einfluss
    gewinnt um diese monströse Fehlentwicklung auszubremsen,
    im Intresse unserer Kinder,unsrer Kultur u.last not least,unseres
    geplünderten u.vergewaltigten Landes; AMEN:

  4. #4
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    383

    AW: Mazyek: Es gibt islamfeindliche Geschwüre - gebrieftes Interview

    Zitat Zitat von Pest - Watch Beitrag anzeigen
    Mazyek: Was wir brauchen ist, dass solche Übergriffe von der Politik geächtet werden.

    Mazyek: Rechtsextreme Gruppierungen stechen tatsächlich insbesondere dadurch ins Auge, dass sie Hass gegen Muslime schüren.

    Mazyek: Wir leben in sehr unruhigen Zeiten. Zum einen außenpolitisch: Das Stichwort Islam fällt meistens in dem Kontext Terror und Anschläge. Zum anderen spielt die Zukunftsangst eine Rolle. Das sind immer Zeiten, wo die Gesellschaft labil ist, wo das Schwarze-Peter-Spiel gespielt wird und Sündenböcke gesucht werden: Und da bietet sich der noch nicht so in der Gesellschaft gefestigte und verwurzelte Muslim an.

    Mazyek: Wir stimmen mit dem Zentralrat der Juden überein: Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Fremdenfeindlichkeit, das alles steht unter der Überschrift Menschenverachtung.

    F: Hat die deutsche Islamphobie am 11. September 2001 begonnen oder ist sie schon älter?

    Mazyek: Sie schlummerte schon länger, die Revolution 1979 im Iran war ein markanter Wendepunkt. Seitdem ist der Islam auch mit Ängsten behaftet. Aber natürlich war der 11. September ein ereignisreiches Datum.
    Es ist befremdend, dass Judenfeindlichkeit, Islamfeindlichkeit und Fremdenfeindlichkeit extra unter 'Menschenverachtung' erwähnt wird, aber 'Christenfeindlichkeit' und 'Feindlichkeit gegenüber Einheimischen' keine Erwähnung findet, und dass die starke Judenfeindlichkeit der Moslems unter den Tisch gekehrt wird. Man könnte fast meinen, dass die Deutschen einfach in ein fremdes türkisch moslemisches Land eingewandert wären, das zufällig Deutschland heisst.

  5. #5
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    143

    AW: Mazyek: Es gibt islamfeindliche Geschwüre - gebrieftes Interview

    Aus unzähligen Kommentaren von Mohammedanern wissen wir, dass der uns vorgelebte Islam nicht der "wahre Islam" ist!
    Daraus schließe ich, daß das wirkliche Geschwür am Körper der Menschheit (und unserem Volkskörper) der Islam mit seinen Muslimen(Terroristen) wie Mayek ist.

    Im normalen Leben werden Geschwüre geöffnet! Lasst uns das Muslimgeschwür öffnen, damit der Eider abfließen kann!

  6. #6
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    1.762

    AW: Mazyek: Es gibt islamfeindliche Geschwüre - gebrieftes Interview

    Mazyek ist ein Geschwür, das hat er bereits bewisen..der selbstverliebte Gockel.

    Mazyek..du bist nichts anderes als ein Abu Hamsa..wir wissen das.

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