Keine 20 Jahre Haft - Gotteslästerer begnadigt

Ein wegen Gotteslästerung zu 20 Jahren Haft verurteilter afghanischer Journalistik-Student ist begnadigt worden. Er hat sich inzwischen ins Ausland abgesetzt

Laut der Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen wurde Parwes Kambachsch bereits vor einigen Wochen auf freien Fuss gesetzt. Der Student sei aus Angst vor Vergeltungsaktionen islamischer Fundamentalisten inzwischen ins Ausland gegangen.

Präsident Hamid Karsai habe die Begnadigung heimlich angeordnet, teilte die in Paris ansässige Organisation unter Berufung auf Kambachschs Anwalt weiter mit. Karsai reagierte damit offenbar auf internationale Proteste. Noch im März hatte der Oberste Gerichtshof die Haftstrafe bestätigt.

Kambachsch, der in Masar-i-Scharif studierte, wurde unter anderem vorgeworfen, im Unterricht Fragen zu Frauenrechten im Islam gestellt zu haben. Er wurde im Oktober 2007 verhaftet und drei Monate später zum Tode verurteilt. Ein Berufungsgericht reduzierte das Strafmass auf 20 Jahre Haft.
(ap)

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