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  1. #1
    open-speech Gast

    "Dieser Bischof ist ein Glücksfall" - Ibbenbürener Volkszeitung

    „Dieser Bischof ist ein Glücksfall“ - (Wolfram Opperbeck)

    Kommentar von Q: Dieser Bericht scheint auf den ersten Blick wie ein übliches Loben des Dhimmitums und des Verrates an moralischen Werten.

    Die Formulierung Orden der „Weißen Väter" verschleiert die Tatsache, dass es sich hierbei um eine Organisation der Jesuiten handelt, die sich tradidtionell für den Islam einsetzen.

    Auch der im weiteren Text erwähnte http://de.wikipedia.org/wiki/Rupert_Neudeck ist Jesuit.

    Wer Wie der Vatikan den Islam erschuf gelesen hat, kann jetzt die Mosaiksteinchen zu einem etwas aussagekräftigeren Gesamtbild zusammensetzen.


    Sendenhorst - Mit den Worten von Gerd Wilpert „An einen Menschen, der diese Auszeichnung besonders verdient hat“, ging die Bernhard Kleinhans-Plakette in diesem Jahr an Bischof Martin Happe. „Pater Martin“ vom Orden der „Weißen Väter“ setzt sich in Mauretanien besonders für das Zusammenleben von Christen und Muslimen sowie die Unterstützung der Mauretanier in karitativen Aufgaben und sozialen Projekten, aber auch für die Belange der Flüchtlinge ein.

    Auf der voll besetzten Tenne des Hauses Siekmann spendeten die Besucher herzhaften Beifall für den Bischof von Mauretanien.

    Nach dem Allegro aus der Sonate C-Dur von Josef Haydn, die von der 16-jährigen Pianistin Hanni Liang hervorragend vorgetragen wurde, begrüßte Wolfgang Janus vom Arbeitskreis der „Woche der Brüderlichkeit“ die Gäste, unter ihnen auch den ehemaligen Diözesanbischof Reinhard Lettmann sowie Maria Kleinhans mit ihrem Sohn Gregor.

    Geschaffen wurde die Plakette von Basilius Kleinhans. Sie wird nun bereits im vierten Jahr an Personen vergeben, die zur Förderung des Friedens und zu sozialem Miteinander unter den Menschen und den verschiedenen Religionen beitragen. In jedem Jahr wird ein Unikat angefertigt, bei dem sich der Künstler aber auch von der Person oder der Organisation des Preisträgers anregen lässt.

    Ermöglicht wird das Kunstwerk durch Spenden und die Familie Kleinhans. Bürgermeister Berthold Streffing begrüßte den Preisträger und die Gäste und betonte, dass die Mitglieder des Arbeitskreises „Woche der Brüderlichkeit“ mit der Ehrung von Bischof Happe „ein besonderes Zeichen durch einen Menschen gesetzt haben“, der sich in Nordwest-Afrika für Flüchtlinge und notleidende Muslime einsetzt. Durch eine solche Hilfe werde aber auch ein „Beitrag zur Toleranz zwischen den Nationen“ geleistet, betonte Streffing.

    Dechant Wilhelm Buddenkotte begrüßte die Verleihung der Bernhard-Kleinhans-Plakette an Bischof Happe mit einem Zitat des Apostels Paulus: „Wenn ein Glied in einer Kette geehrt wird, freuen sich alle. Wenn eines leidet, leiden alle“.

    Durch die Ehrung von Bischof Happe, dessen Arbeit Dechant Buddenkotte selbst schon miterleben konnte, hätten viele andere die Möglichkeit, sich mit dem Bischof zu freuen, dessen Leitwort ist: „Die Botschaft des Friedens an alle Menschen weiterleiten, die guten Willens sind.“

    Dann stellte Wolfgang Janus den Laudator des Abends, Dr. Rupert Neudeck vor, der auf Vermittlung von Georg Bienemann zur Laudatio für Bischof Happe gewonnen werden konnte. Neudeck arbeitet als Journalist und als Vorsitzender der „Friedensgruppe Grünhelme“. Besonders sei sein Einsatz bei der Aktion „Boat-People“ vielen Menschen noch in Erinnerung. Bischof Happe hat Neudeck in Mauretanien kennen gelernt. „Dieser Bischof ist ein Glücksfall“, habe Neudeck die Arbeit des Geistlichen kommentiert. Beide setzten durch ihr Engagement ein Zeichen für Frieden und gegen menschliche Katastrophen.

    In seiner Laudatio für Bischof Happe ging es Rupert Neudeck darum, aufzuzeigen, wie man „Afrika, den (noch) nicht verlorenen Kontinent“ unterstützen kann. Und entsprechend lobte er die Arbeit des Bischofs in Nouakchott, durch dessen Engagement nicht nur den Menschen geholfen werde, sondern auch die katholische Kirche in einer islamischen Republik an Popularität gewonnen habe. „In dieser Welt fehlt es überall an Taten“, betonte Rupert Neudeck.

    Die Flüchtlinge, die Bischof Happe unterstütze, seien in der Regel keine politischen Flüchtlinge, sondern Menschen, die das Recht in Anspruch nähmen, Frieden und Glück, die jedem Menschen zustünden, woanders zu suchen, wenn sie es in ihrem Land nicht fänden. Da die Flüchtlinge aber nicht überall aufgenommen werden können, müsse ihnen vor Ort geholfen werden, damit sie mit Arbeit und Brot dort auch bleiben können.

    Rupert Neudeck wies darauf hin, dass die „Grünhelme“ am 21. September eine Solaranlage geschenkt bekommen, weil sie in Ruanda Ingenieure ausbilden. Diese Anlage aber würden sie nach Mauretanien schicken, um dort Bischof Happe zu unterstützen. „Dadurch werden viele nicht mehr im Dunkeln sitzen müssen“, sagte Neudeck unter dem Beifall der Gäste. Da man in Afrika nicht das erreicht habe, was die Regierungen hätten erreichen müssen, müsse eben geholfen werden, dort den Druck zur Migration zu mildern, so wie es Bischof Happe zu seiner Aufgabe gemacht habe.

    Gerd Wilpert überreichte schließlich die Bernhard-Kleinhans-Plakette an Bischof Martin Happe. Obwohl 99,5 Prozent der Einwohner Mauretaniens Muslime sind, habe es Bischof Happe geschafft, diese und auch die Mitglieder anderer Religionen zu einem menschlichen Miteinander zu führen. Da für viele Afrikaner ein Fluchtversuch häufig mit dem Tod ende, sei es das Verdienst des christlichen Bischofs, hier den verzweifelten Menschen zu helfen.

    Die Bernhard-Kleinhans-Plakette sei wieder offen für viele Deutungen und auf den Preisträger zugeschnitten. Deutlich werde darin die Verbindung zwischen „oben und unten“ sowie Freiräume für eigenes Handeln. Gerd Wilpert überreichte dann unter dem Beifall der Anwesenden die Plakette und 250 Euro.

    Bischof Martin Happe bedankte sich mit den Worten: „Es ist mir schon fast peinlich, zu hören, was ich alles geleistet haben soll.“ Aber es gebe eben so einige Schlüsselerlebnisse, die einen zum Handeln anregen. Vor allem das Miteinander der Religionen liege ihm am Herzen, denn der Glaube der Religionen sei es, „dass ihr Gott barmherzig oder wie bei den Christen der Gott der Liebe ist“. Und weil das eben so ist, dürfe keine Religion davon ausgehen, dass man die Angehörigen anderer Religionen bestrafen müsse. Und diese Überzeugung müsse sich dann auch im Handeln der Menschen widerspiegeln, betonte Bischof Happe, und das sei auch die Motivation, die ihn bei seinem Handeln trage.

    Bischof Happe schloss seine Dankesworte mit der Bitte um ein Gebet, dass er seinen Aufgaben noch lange weitermachen könne.


    Quelle

  2. #2
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    AW: "Dieser Bischof ist ein Glücksfall" - Ibbenbürener Volkszeitung

    Die Pfaffen waren mir schon immer suspekt. Und ich habe den Eindruck, dass das Bodenpersonal eben nicht vom lieben Gott ausgewählt wird. Die Kirche übt Verrat an sich selbst, AMEN!

  3. #3
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    AW: "Dieser Bischof ist ein Glücksfall" - Ibbenbürener Volkszeitung

    Zitat Zitat von Pest - Watch Beitrag anzeigen
    Durch die Ehrung von Bischof Happe, dessen Arbeit Dechant Buddenkotte selbst schon miterleben konnte, hätten viele andere die Möglichkeit, sich mit dem Bischof zu freuen, dessen Leitwort ist: „Die Botschaft des Friedens an alle Menschen weiterleiten, die guten Willens sind.“
    Wie soll das möglich sein, wenn der Herr Bischof den Frieden ohne den "Friedensfürst" Jesus Christus weiterleiten will? Warum schweigt Herr Bischof immer von Jesus Christus? Will er die Moslems nicht kränken?

  4. #4
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    AW: "Dieser Bischof ist ein Glücksfall" - Ibbenbürener Volkszeitung

    Zitat Zitat von Savoye Beitrag anzeigen
    Wie soll das möglich sein, wenn der Herr Bischof den Frieden ohne den "Friedensfürst" Jesus Christus weiterleiten will? Warum schweigt Herr Bischof immer von Jesus Christus? Will er die Moslems nicht kränken?
    Eben! Katholiken, speziell Jesuiten wollen Muslime nicht beleidgen.



    CIBEDO ist die Fachstelle der Deutschen Bischofskonferenz mit der Aufgabe, den interreligiösen Dialog zwischen Christentum und Islam, sowie das Zusammenleben von Christen und Muslimen zu fördern.

    CIBEDO ist die Abkürzung für "Christlich-islamische Begegnung - und Dokumentationsstelle" in Frankfurt am Main. [...]

    In diesem Jahr feierte CIBEDO, die 1978 in Köln von den weißen Vätern gegründet wurde, ihr 30jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass veranstaltete CIBEDO im Januar 2009 einen Festakt und ein internationales wissenschaftliches Symposion. Hierzu waren hohe Persönlichkeiten aus Staat und Kirche anwesend. [...]

    http://www.cibedo.de/muslimische_lehre_jesus_kreuz.html

    Hessischer Kulturpreis
    Nach muslimischer Lehre ist Jesus Christus nicht am Kreuz gestorben


    Peter Hünseler sieht im Streit um Vergabe des Hessischen Kulturpreises Desaster und Chance

    Peter Hünseler im Gespräch mit Klaus Pokatzky

    Das Kreuz habe eine völlig andere symbolische Bedeutung im Islam als im Christentum, erklärt der katholische Theologe und Islamwissenschaftler Peter Hünseler. Dieser Unterschied müsse dringend Teil des christlich-islamischen Dialoges werden. Dem deutsch-iranischen Schriftsteller Navid Kermani war der Hessische Kunstpreis aberkannt worden.

    Klaus Pokatzky: Das Feuilleton hat sein Sommerthema. Erst wird dem Schriftsteller und Islamwissenschaftler Navid Kermani der Hessische Staatspreis zugesprochen, dann wird ihm der Preis wieder aberkannt. Die Preisverleihung an die anderen Preisträger ist erst einmal auf den Herbst verschoben worden. Was dürfen noch so kluge Muslime über das christliche Symbol des Kreuzes sagen? Was müssen wir im sogenannten interreligiösen Dialog zwischen Christen und Muslimen aushalten? Für den Dialog zwischen Christen und Muslimen gibt es bei der katholischen Deutschen Bischofskonferenz die Christlich-islamische Begegnungs- und Dokumentationsstelle in Frankfurt am Main. Ihren Geschäftsführer, den katholischen Theologen und Islamwissenschaftler Peter Hünseler, begrüße ich nun am Telefon. Guten Tag, Herr Hünseler!

    Peter Hünseler: Ja, schönen guten Tag!

    Pokatzky: Herr Hünseler, was bedeutet die hitzige Debatte nun für Ihre Arbeit? Ein Desaster oder doch auch eine Chance?

    Hünseler: Beides, wenn ich ganz ehrlich bin, ein Desaster, weil hier ein Muslim sozusagen zur Verfügungsmasse gemacht worden ist nach Einsprüchen christlicherseits und hier nicht ordentlich verfahren worden ist. Und dies halte ich für ein mittleres Desaster für den Dialog, denn wir haben alle uns immer gewünscht, einen Dialog auf Augenhöhe zu führen. Und nun ist hier deutlich vorgeführt, dass diese Augenhöhe, in diesem Fall jedenfalls, nicht existiert hat. Eine Chance ist es trotzdem. Wir haben gemerkt, dass hier ein Thema angestoßen worden ist, was längst hätte im Zentrum des christlich-islamischen Dialogs, ja sogar darüber hinaus, in einer Integrationsdebatte mit Muslimen in Deutschland geführt werden müssen.

    Pokatzky: Ja, wie sehen denn Sie - als Theologe und Islamwissenschaftler gefragt, wie sehen denn Muslime das Kreuz und welche Bedeutung hat es für Sie als Christ?

    Hünseler: Muslime sehen das Kreuz völlig anders, als Christen das sehen. Nach muslimischer Lehre ist Jesus Christus nicht am Kreuze gestorben, sondern es war jemand anders. Er ist entkommen, und man hat jemand anderen für ihn ans Kreuz geschlagen. Und vor allen Dingen, nach muslimischer Lehre war Jesus Christus nicht der Sohn Gottes, und damit haben Sie hier eine völlig andere Bedeutung des Kreuzes und der Kreuzestheologie als im Christentum. Schlüssel für das ganze Problem bei Herrn Kermani ist aber sein schiitischer Hintergrund. Wie wir alle wissen, stammt Herr Kermani aus Iran, und dort ist die Schia die Staatsreligion, und die Schia hat im Unterschied zur Sunna, also zur sunnitischen Richtung des Islam, einen Schwerpunkt auf der Trauer um ihren Kalifen, um ihren Imam, wie sie ihn nennen, Hussein, der damals von den Sunniten verraten und getötet worden ist. Und hier haben Sie einen ganzen Trauerkult entwickelt, der natürlich in lautstarken Farben die Schmerzen ausmalt, das Unrecht, was ihm damals zugeführt worden ist. Und vielleicht kennen Sie die Bilder aus dem Fernsehen, in Kerbela und Najaf finden jedes Jahr diese öffentlichen Passionsspiele statt. So, das ist der Hintergrund von Navid Kermani. Und er schreibt ja auch in seinem umstrittenen Beitrag, dass er dieses ablehnt. Und das überträgt er nun auf das Christentum, was meines Erachtens unzulässig ist. Man kann die schiitische Schmerzens- und Trauertheologie nicht vergleichen mit der christlichen Kreuzestheologie. Und das hat er getan, und da hat er einen Fehler gemacht.

    Pokatzky: Aber in seinem Artikel am Ende legt er ja quasi schon fast eine Liebeserklärung für das christliche Kreuz als ein Symbol, das ihn zutiefst berührt hat in dieser römischen Kapelle, ab.

    Hünseler: Ja, das ist richtig. Er sagt, ich oder man könnte fast an das Kreuz glauben. Das finde ich eine sehr bemerkenswerte Äußerung von ihm, und das zeigt auch, welchen Tiefgang und welchen Gedankengang er dort gehabt hat, aber er bleibt kurz vorher stehen. Er bleibt letzten Endes bei der Betrachtung des Kreuzes auf der vielleicht schiitischen Schmerzenstheologie stehen. Aber für Christen geht das Kreuz einen Schritt weiter. Karfreitag ist der Tag der Schmerzen, des Todes. Und dann kommt die Auferstehung. Und Christen singen zu Ostern halleluja, freuet euch, dies ist ein großer Tag, Gott hat den Tod besiegt, wir sind erlöst! Und diese ganze Dimension des Positiven, des Freuens, des Lebensbejahenden, das hat Kermani weggelassen.

    Pokatzky: Aber können wir denn Herrn Kermani das so vorwerfen, dass er dann ausgeschlossen wird von einem Preis, der in diesem Jahr ja explizit verliehen werden soll an Vertreter verschiedener Religionen, die sich dem interreligiösen Dialog gewidmet haben? Ist das ein Ausschlussgrund?

    Hünseler: Nein, überhaupt nicht, im Gegenteil. Natürlich, was Kermani hier formuliert hat, ist das, was alle Muslime in Deutschland, die muslimischen Glaubens sind - und das sind immerhin 3,5 Millionen Menschen, wenn man den Zahlen glauben darf -, über das Kreuz denken. Er hat nichts anderes gesagt, als was muslimische Lehrtradition ist. Von daher kann man ihn doch dafür nicht bestrafen.

    Pokatzky: Ich spreche mit Peter Hünseler, dem Geschäftsführer der Christlich-islamischen Begegnungs- und Dokumentationsstelle der Deutschen Bischofskonferenz. Herr Hünseler, was, glauben Sie, hat Kardinal Lehmann veranlasst, dass er Navid Kermani doch bestraft hat?

    Hünseler: Na ja, ob er ihn bestraft hat oder wer ihn letzten Endes bestraft hat, das sollen wir noch mal dahingestellt sein lassen oder können wir vielleicht im Nachgang erörtern. Was hier artikuliert worden ist, ist natürlich schon eine starke Äußerung von Kermani, der hier bei der Betrachtung der Schmerzen und der Schmerzenstheologie von Pornografie und Idolatrie gesprochen hat.

    Pokatzky: Idolatrie heißt was genau?

    Hünseler: Ja, der Begriff ist mir auch zum ersten Mal in meinem Leben aufgekommen, vorgekommen, und ich habe also nun versucht, auch nachzuforschen, bin nicht fündig geworden. Ich denke aber mal, dass es hier um die Verherrlichung eines Idols geht, eine Loslösung letzten Endes von der Person. Aber das ist nicht das Entscheidende. Das Entscheidende ist, dass hier das Wort Pornografie gefallen ist, und das hat ja nun Bischof Steinacker sehr stark in den Vordergrund …

    Pokatzky: Also der evangelische ehemalige Kirchenpräsident.

    Hünseler: Richtig, hier in Hessen, von Hessen und Nassau, und hat sehr stark in den Vordergrund gestellt, dass ihn dieses Wort doch schon sehr gestört hat. Und da ist nun in der Tat die Frage, ob so etwas nötig ist und ob so was vielleicht auch sachlich gerechtfertigt ist. Ich habe da meine Zweifel.

    Pokatzky: Herr Hünseler, Navid Kermani ist ein Schriftsteller. Können wir diesen Beitrag in der "Neuen Zürcher Zeitung", der ja im Rahmen einer ganzen Reihe während eines langen Rom-Aufenthaltes von Navid Kermani erschienen ist, wo er verschiedene christliche Kunstobjekte betrachtet hat, können wir den nicht vielleicht auch mal unter schriftstellerischen Aspekten sehen, dass er am Anfang sozusagen richtig heftig draufhaut, um am Ende, ja, noch einmal seine Faszination angesichts des Kreuzes fast bis zu einer Liebeserklärung umso deutlicher werden zu lassen?

    Hünseler: Natürlich kann man das, und ich würde das auch für gerechtfertigt halten. Ich persönlich hätte mich auch hier nicht pikiert gefühlt. Ich kann aber Herrn Steinacker nicht vorwerfen, wenn er es tut. Man hätte aber dann …

    Pokatzky: Herr Hünseler, das ist ja sozusagen jetzt dann auch persönliches Empfinden und Befinden anderer Preisträger. Sie haben aber doch mithilfe der Hessischen Staatskanzlei Herrn Kermani sozusagen bestraft und dafür gesorgt, dass er vom Preis ausgeschlossen wurde.

    Hünseler: Das hätte meines Erachtens natürlich nicht passieren dürfen. Zunächst einmal sagen sie, sie hätten nichts anderes getan als zu sagen, ich nehme den Preis nicht an. Aber vielleicht hätten sie ja trotzdem nachschieben können zu einem späteren Zeitpunkt, als dann die Hessische Landesregierung beschlossen hat, dass Herr Kermani den Preis aberkannt bekommt, vielleicht nachlegen können, dass sie das nicht gewollt haben. Und das hätten sie natürlich tun müssen.

    Pokatzky: Wir haben gestern ein Interview dem Mitherausgeber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", Frank Schirrmacher. Vielleicht können wir daraus ein ganz kleines Zitat mal reinspielen. Schirrmacher: Der sogenannte Dialog der Religionen, das ist offenbar noch immer was für Sonntagsreden. Aber wenn es dann um die Sache geht, dann sieht das ganz schön schlecht damit aus. Und so muss man, glaube ich, auch dieses Desaster jetzt verstehen. Es zeigt, wie wichtig es ist, wegzukommen von den Sonntagsreden und die Widersprüche und die Abgründe zu erkennen und ein wirkliches Gespräch zu beginnen.

    Pokatzky: Herr Hünseler, was können wir tun, um jetzt von den Sonntagsreden wegzukommen und das Ganze vielleicht tatsächlich doch auch als eine echte Chance für einen Dialog zwischen Christen und Muslimen zu nutzen?

    Hünseler: Also ich würde zunächst einmal bestreiten, dass der christlich-islamische Dialog aus Sonntagsreden besteht. Der christlich-islamische Dialog, so wie er geführt wird und auch wo ich involviert bin, hat vornehmlich zwei Ziele: Das eine ist, dass wir mehr übereinander wissen, dass wir das transportieren, dass Muslime ihre Glaubensinhalte darstellen und verständlich machen in einer Gesellschaft, die natürlich zum Islam nicht den Zugang hat. Dann, was Herr Kermani gemacht hat, ist ja, er hat über den Glauben der anderen gesprochen. Das ist eigentlich ein Schritt, der später kommt. Der zweite Punkt ist im christlich-islamischen Dialog, dass wir über das Zusammenleben uns Gedanken machen hier in Deutschland - da haben wir ja das Grundgesetz, das die Werte des Zusammenlebens regelt -, und dass wir versuchen darzustellen, inwieweit eben diese Werte, die im Grundgesetz festgelegt sind, die wir in unseren Religionen wiedererkennen können, damit wir aus unseren Religionen, aus einer religiösen Identität, als Muslim zum Beispiel, als Christ aktiv in dieser Gesellschaft mitwirken können. Das ist das zweite sehr wichtige Ziel. Und da werden keine Sonntagsreden geführt.

    Pokatzky: Aber was heißt bei diesem interreligiösen Dialog dann Identität, wenn zum Glauben des einen gehört, dass er mit dem Kreuz Probleme hat, zum Glauben des anderen, dass das Kreuz Bestandteil seines Glaubens ist? Warum können wir das nicht einfach so stehen lassen und aus Respekt gegenüber dem anderen das tolerieren?

    Hünseler: Ja, wir müssen das ja tolerieren und wir tolerieren das auch, aber es fällt uns leichter zu tolerieren, wenn wir die Hintergründe kennen. Wenn wir beispielsweise, oder uns ist jetzt Deutschlandradio Kultur - Thema - Theologe: Eine längst fällige Debatte aufgefallen, dass wir längst hätten über die Bedeutung des Kreuzes im europäischen öffentlichen Raum und mit seinem theologischen Hintergrund hätten reden können müssen, damit die Muslime, die diesem Kreuz ja sehr häufig in ihrem Leben begegnen, eben verstehen, wofür es steht. Bis jetzt ist es - wir stellen ja fest, nachdem, was Herr Kermani geschrieben hat, dass hier eben ein Wissen vorliegt, was die Kreuzestheologie nicht wirklich ganz erfasst, sondern nur einen Teil. Und dafür wird der christlich-islamische Dialog geführt, damit wir ein vollständiges Verständnis gegenseitig haben.

    Pokatzky: Und er wird weitergeführt, auch mit Navid Kermani. Danke, Peter Hünseler, von der Christlich-islamischen Begegnungs- und Dokumentationsstelle der Deutschen Bischofskonferenz in Frankfurt am Main.

    © 2009 Deutschlandradio (http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/968355/)


    http://www.cibedo.de/mehr_akzeptanz_islam.html

    Ruf nach größerer Akzeptanz des Islam

    Duisburg (KNA) Führende Vertreter des interreligiösen Dialogs fordern eine größere Akzeptanz des Islam in Deutschland. Zudem müsse die Debatte um Integration ein würdigeres Niveau erhalten, heißt es in einem am Mittwoch in Duisburg vorgestellten Memorandum des Soester Forums der Religionen und Kulturen. In dem 2008 gegründeten Forum haben sich die Preisträger und Laudatoren des sogenannten Tschelebi-Friedenspreises zusammengeschlossen. Die Auszeichnung des Zentralinstituts Islam-Archiv-Deutschland in Soest wird für Verdienste im interreligiösen Dialog vergeben.

    Zum 60-Jahr-Jubiläum der Bundesrepublik verlangt das Forum eine „Klimawende“ im Umgang mit Zuwanderern. Die Neubürger seien „auf gleicher Augenhöhe“ in die Ausgestaltung von Grundgesetz, Staat und Gesellschaft einzubeziehen. Für den Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft gebe es neben den geforderten Sprachkenntnissen viele Hürden, kritisieren die Experten. Sie plädieren unter anderem für eine Migrantenquote im öffentlichen Dienst, ein interreligiöses nationales Friedensinstitut, interkulturelle Teams zur Vermittlung in internationalen Konflikten, eine Forschungsstelle zur Aufarbeitung der „Narben der Religionsgeschichte“ und Foren für den Beitrag der Religionen zur Stadtentwicklung.

    Das Soester Forum geht unter anderem auf die Initiative des früheren nordrhein-westfälischen Integrationsbeauftragten Klaus Lefringhausen zurück, der im April bei einem Verkehrsunfall im afrikanischen Namibia ums Leben kam. Das Forum ist eine Arbeitsgemeinschaft des interreligiös besetzten Kuratoriums des Zentralinstituts Islam-Archiv-Deutschland, dessen Vorsitzender Lefringhausen war.

    Zudem war er 2003 Tschelebi-Preisträger. Weitere Ausgezeichnete sind unter anderen der Vorsitzende der Allgemeinen Rabbinerkonferenz in Deutschland, der Augsburger Rabbiner Henry Brandt, der Kairoer Nuntius und Erzbischof Michael Louis Fitzgerald sowie der Tübinger katholische Theologe Karl-Josef Kuschel.

    Das Soester Forum präsentierte zudem den Sammelband mit dem Titel: „Religionen und Grundrechte - Integration - In Vielfalt und Würde - Mit aufrechtem Gang“. Zu den 37 Autoren gehören unter anderen der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU), der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke, der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Manfred Kock, sowie der Großmufti von Bosnien und Herzegowina, Mustafa Ceric. (KNA - ktkqmo-BD-1302.31HE-1)


    http://www.cibedo.de/gleichstellung_...n_muslime.html

    Langendörfer bejaht Gleichstellung von Kirchen und Muslimen

    Berlin (KNA) Der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer, hat sich im Grundsatz für eine rechtliche Gleichstellung der muslimischen Gemeinschaften in Deutschland mit den Kirchen ausgesprochen. Grundsätzlich sei dies wünschenswert, erklärte er in der in Berlin erscheinenden „tageszeitung“. Dazu brauche es aber „noch eine Reihe notwendiger Klärungen für die islamischen Gemeinschaften, die sich auf diesen Weg begeben wollen“.

    Langendörfer nannte als einige der notwendigen Elemente einer Religionsgemeinschaft eine geordnete Mitgliedschaft, religiöse Auskunftsfähigkeit und die organisatorische Verbundenheit der Angehörigen der Gemeinschaft. Diesbezüglich werde von den muslimischen Gemeinschaften noch einiges verlangt. Auf jeden Fall sei der Status einer „Körperschaft des öffentlichen Rechts“ jedoch kein Exklusivrecht der Kirchen. Dagegen wandte sich der frühere bayerische Ministerpräsident und Innenminister Günther Beckstein (CSU) in der „taz“ gegen eine Gleichstellung. Man solle „Äpfel nicht mit Birnen vergleichen“.

    Der Islam sei in seiner Struktur, seinem Selbstverständnis, seinem Verhältnis zur Staatlichkeit und bei Menschenrechten und Demokratie „weit vom Christentum entfernt“. Am Donnerstag kommt in Berlin die Deutsche Islamkonferenz zu ihrer vierten Plenumssitzung zusammen. Bei der 2006 von Bundesinnenminister Wolfgang Schäube (sic!) (CDU) einberufenen Konferenz geht es wesentlich auch um die Rechtsstellung des Islam in Deutschland im Zusammenhang mit Themen wie dem Religionsunterricht und der Imam-Ausbildung an deutschen Hochschulen. (KNA - ktkqmk-BD-1443.30TO-1)

    (nur für die Suchmaschinen: die Höchstleistungs-Theologen meinten offensichtlich Wolfgang Schäuble- so viel Zeit muss sein.)

    http://www.cibedo.de/imam_schule_berlin.html

    „Der Islam ist in Deutschland angekommen“

    Imam-Schule in Berlin bildet derzeit 29 Studenten aus

    Von Birgit Wilke (KNA)
    Berlin (KNA) Die fünf jungen Männer haben es sich in der noch spärlich ausgestatteten Bibliothek gemütlich gemacht. Sie sitzen um einen Tisch verteilt, jeder von ihnen ein Buch mit arabischen Schriftzeichen in der Hand. An diesem Nachmittag lesen sie in ihrer Schule im Koran. Kurz vor ihren Ferien, die am 10. Juli beginnen, heißt es lernen für die letzten Prüfungen.

    „Am muslimischen Feiertag gibt es keinen Unterricht“, erklärt Alexander Weiger. Die Studenten nutzten den Freitag aber gerne, um Stoff zu wiederholen. Weiger ist Leiter der privaten „Imam-Schule“ im Ostberliner Stadtteil Karlshorst, die im April ihren Betrieb aufnahm und derzeit 29 junge Männer ausbildet. „Imam-Schule“, der Name habe sich inzwischen eingebürgert, so der 38-Jährige.

    Beim Berliner Senat ist die Einrichtung als „private Ergänzungsschule für Theologie und Islamwissenschaft“ verzeichnet. Weiger kommt aus einem tiefkatholischen Ort in Bayern und konvertierte vor zweieinhalb Jahren zum Islam. Freunde hatten ihn auf die Pläne zur Gründung der ersten Berliner Privatschule dieser Art aufmerksam gemacht. Jetzt führt er die Geschicke der Einrichtung, unterrichtet Deutsch und deutsche Gesellschaftskunde und paukt zugleich mit den anderen Studenten - alle zwischen 18 und 28 - Arabisch.

    Mit dieser Doppelrolle hat er keine Probleme. „Gott hat uns hier zusammengeführt“, beschreibt er seine Situation. In seinen Leitungsaufgaben unterstützt ihn Ridvan Sönmez, der gleichzeitig sein Arabischlehrer ist. Zusammen mit drei weiteren Dozenten bilden sie die jungen Männer aus, die aus dem gesamten Bundesgebiet und den Niederlanden kommen. Zum Fächerkanon gehören auch Koranlehre und islamische Rechtswissenschaft. Unterrichtssprache ist in der Regel Türkisch. Längst sei die Nachfrage größer als das Angebot, so Weiger. Interessenten gibt es auch in Österreich und Dänemark. Insgesamt könnte die Einrichtung, zu der auch ein Internat gehört, 68 Studenten aufnehmen. Für einen Platz an der Schule, die keine Frauen beschäftigt, müssen sie 4.000 Euro pro Jahr bezahlen, dies schließt auch die Kosten für Unterbringung in Gemeinschaftsräumen und Mahlzeiten mit ein.

    Träger der Schule ist der Berliner Verein „Institut Buhara“, dessen etwa 300 Mitglieder sich zum Sufismus, einer mystischen Richtung des Islam, bekennen. Dieser hat sich vor allem die Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf seine Fahnen geschrieben. Mit Spendengeldern und viel Engagement haben der Vorstand und viele Helfer das frühere Kulturhaus der Eisenbahner gemietet und wieder auf Vordermann gebracht.
    Anders als beim Bau der Ahmadiyya-Moschee im Ostberliner Stadtteil Heinersdorf gab es vor der Eröffnung kaum Proteste aus der Bevölkerung. Lediglich einige Flugblätter der NPD kursierten, die sich über die „klammheimliche“ Gründung der „Koranschule“ beschwerte. Etliche Anwohner aus der Umgebung nutzten einen Tag der offenen Tür, um die neuen Nachbarn kennenzulernen. Umgekehrt unternehmen Schüler und Lehrer Exkursionen etwa zum Abgeordnetenhaus, um die Metropole zu erkunden.

    Für Weiger ist die Schule ein Beleg dafür, dass „der Islam in Deutschland angekommen ist“. Die hier ausgebildeten Imame, die Deutsch sprechen sowie die Sitten und Gebräuche kennen, könnten die Jugendlichen - auch die zum Islam konvertierten - besser erreichen und zur Integration beitragen, meint er. Noch ist der nach sechs Jahren erreichte Abschluss eines „Diplom Islamwissenschaftlers“ allerdings staatlich nicht anerkannt. Die Schule kann dies erst in frühestens drei Jahren beantragen.

    Der 21-jährige Ibrahim Barlasakli sieht dem gelassen entgegen. Inzwischen hat er seine Bücher zugeklappt. Ihm gefallen der feste Rhythmus von Gebet und Unterricht und das Lernen mit Gleichgesinnten. Seine Motivation schildert er kurz und knapp: Er möchte seine Religion noch besser kennenlernen und verstehen. „Für uns wäre ein wichtiges Ziel erreicht, wenn unsere künftigen Imame dazu beitragen könnten, Vorurteile über den Islam abzubauen“, meint Weiger. (KNA - ktkqls-BD-1146.23OI-1)

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