"Bloß keine Kohlensäure" 28.08.09 Ebersberg

Poing - Jordanische Studenten besuchen Oberbayern. Sie machten auch einen Zwischenstop in Poing bei Pfarrer Herbert Specht.

Pfarrer Herbert Specht (2. v. li) freute sich über den Besuch der Studenten aus Jordanien. „Im nächsten Jahr können Poinger Jugendliche in den Nahen Osten fliegen“, sagte er. Foto: dz

Apfelschorle, Mineralwasser mit Kohlensäure? Nein, danke. „Sie trinken nur stilles Mineralwasser und Orangensaft“, erzählt Constanze Volkmann und lacht. Sie ist die Leiterin der jordanischen Truppe, die seit zehn Tagen in Oberbayern unterwegs sind und auch bei Gastfamilien in Poing untergebracht sind. Erst kürzlich seien sie im Biergarten aufgefallen, weil die 14 Studenten sich alle Orangensaft haben bringen lassen, sagt sie.

Gestern waren sie in der Christuskirche bei Pfarrer Herbert Specht zu Gast. „Ich habe eine enge Bindung zu Jordanien und arbeite mit der Deutsch-Jordanischen-Gesellschaft zusammen“, erzählt der Poinger. Er hält diesen Jugendaustausch, den die Gesellschaft seit sechs Jahren organisiert, für wertvoll.

„Völkerverständigung pur eben“, schwärmt Volkmann, die Jordanien bereits besucht hat. „Viele assoziieren mit dem Nahen Osten etwas Schlechtes“, sagt sie. Als Volkmann das Land bereist hat, seien ihr „pure Herzlichkeit und offene Arme entgegengestreckt worden“, erzählt sie. Um Vorurteile abzubauen, mache sie sich für den Austausch stark. Und darum, dass Jugendliche eine andere Kultur kennen und schätzen lernen.

Auch Volkmann habe wieder viel dazu gelernt: Seit einer Woche feiern die Muslime Ramadan. „Jetzt, bei dieser Reise haben die Studenten das Fasten unterbrochen“, erzählt sie. Zwar haben sie es heute vor einer Woche versucht, aber es schnell aufgegeben: „Mittags wollten sie zu Mc Donalds.“

Jetzt, in der Christuskirche sitzen sie vor Orangensaft und Mineralwasser – ohne Kohlensäure. Die Studenten erzählen, was ihnen am Austausch besonders gefallen hat: „Die Diskussionen“, sagt eine Frau. Sich einfach besser kennen zu lernen. „Zu Beginn denkt man , dass es nur Unterschiede gibt“, erzählt sie weiter. „Nach dieser Reise, weiß ich, dass es viele Gemeinsamkeiten gibt.“ Beispielsweise die Liebe zu den Bergen und den Biergärten. Allerdings ist die Getränkewahl eine andere: Orangensaft, keine Apfelschorle!

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