Das islamische Fastenmonat Ramadan hat begonnen

TURKISHPRESS -
Verfasst von Salih Altinbaşak am 22. August 2009 - 0:49

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Vom heutigen Tage an haben viele der über vier Millionen Musliminnen und Muslime in Deutschland gefastet. Der Fastenmonat Ramadan (türkisch Ramazan) ist eine Zeit der inneren Einkehr und der Besinnung.


Zeit der Besinnung


Die Bürgerinnen und Bürger muslimischen Glaubens möchten sich im Verzicht des alltäglichen Überflusses bewusst werden, der soziale Gedanke steht dabei im Vordergrund, das heißt am eigenen Leib zu spüren, wie es großen Teilen der Bevölkerung geht, sich der eigenen Lebenseinstellung und Glaubensinhalte vergewissern sowie familiäre Bande und Freundschaften pflegen. Das gemeinsame Abendessen nach Sonnenuntergang führt jeden Tag Familien und Freunde zusammen. Ausgenommen vom Fasten sind Kinder, ebenso wie Kranke und Reisende, die das Fasten zu einem späteren Zeitpunkt nachholen.


Schwarzer und weißer Faden


Nach Sonnenuntergang, der Zeit des sogenannten Fastenbrechens, beginnt ein wesentlicher Teil des Ramadans. Sobald man "einen weißen Faden nicht mehr von einem schwarzen unterscheiden kann", wird gemeinsam mit der Familie gespeist, werden jeden Abend nach dem Fastenbrechen religiöse Gebete gemeinsam in der Moschee durchgeführt und man findet Zeit zur Besinnung und inneren Einkehr. In Deutschland wie auch in muslimischen Ländern geben höhere Glaubensinstanzen den Gläubigern den Zeitpunkt des Fastenbeginns und Fastenbrechens vor.


Heilige Nächte


Die letzten zehn Nächte des Fastenmonats gelten als besonders heilig. Nach islamischer Überlieferung hat Allah um 610 in einer Nacht im Ramadan seinem Propheten Mohammed das erste Mal den Koran durch den Erzengel Gabriel offenbart. In Erinnerung daran heißt diese "Nacht der Bestimmung" oder "Nacht der Allmacht" (Leilat al-Qadr), nach der auch die 97. Sure (Kapitel) des Koran benannt ist.


Fastenmonat endet mit "Zuckerfest"


Das Ende des Ramadans, das sogenannte Fastenbrechen, ist nach dem Opferfest der höchste islamische Feiertag. An diesem Tag beschenken Verwandte und Freunde Kinder und Jugendliche mit Süßigkeiten und Geldgeschenken, weshalb das Fest auf deutsch den Namen "Zuckerfest" trägt.


Sommerzeit, besondere Zeit


Der Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Mondkalenders und der islamische Fastenmonat. Weil das Mondjahr kürzer als das Sonnenjahr ist, wandern die Monate im Laufe mehrerer Jahrzehnte durchs Sonnenjahr, bis sie wieder zur gleichen Zeit, gemessen am Sonnenjahr, stattfinden. Der Fastenmonat Ramadan kann deshalb in jeder Jahreszeit liegen. Dieses Jahr findet somit das Fasten in einem Sommermonat mit sehr langer Tageslichtdauer als im Winter statt. Auch die heißen Sommer erschweren dabei das Fasten für den Gläubigen. Nichts deto trotz halten sehr viele Muslime auch dieses Jahr die Fastenpflicht ein.


Weitere religiöse Feiertage


Im Islam gibt es zwei große religiöse Feste. An die Fastenzeit (Ramazan) schließt sich drei Tage lang das Zuckerfest an (Seker Bayrami), an dem sich Verwandte und Bekannte gegenseitig besuchen und mit Süßigkeiten beschenken. Etwa zwei Monate nach dem Zuckerfest ist Kurban Bayrami, das Opferfest. An den drei Tagen dieses Festes werden Opfertiere geschlachtet und ein Teil davon an Arme abgegeben. Auch die Pilgerfahrt nach Mekka fällt in diese Zeit. Das Datum der Festtage richtet sich nach dem Mondkalender und verschiebt sich in jedem Jahr um 10 Tage rückwärts.

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