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Selbstmordanschlag vor französischer Botschaft

Schock in den Abendstunden: Ein Selbstmordattentäter hat sich vor der französischen Botschaft in der mauretanischen Hauptstadt Nouakchott in die Luft gesprengt. Bei der Explosion sind Polizeiangaben zwei französische Wachmänner verletzt worden.



Nouakchott - Im nordwestafrikanischen Mauretanien ist am Samstag ein Selbstmordanschlag vor der Botschaft Frankreichs verübt worden. Dabei seien der Attentäter getötet und zwei Sicherheitskräfte verletzt worden, teilten die mauretanische Polizei und die Botschaft mit. Die Wachmänner wurden demnach im Krankenhaus behandelt, waren aber nicht in Lebensgefahr. Unbestätigten Angaben zufolge soll auch eine Passantin verletzt worden sein.
Über die Hintergründe der Bluttat lagen zunächst keine Informationen vor. In Mauretanien amtiert erst seit wenigen Tagen ein neuer Präsident. Ein Jahr nach dem unblutigen Staatsstreich in dem Land hatte der damalige Putsch-Anführer, Mohammed Ould Abdel Aziz, im Juli die Wahl gewonnen.


Abdel Aziz hatte im August 2008 den ersten demokratisch gewählten Präsidenten Mauretaniens, Sidi Ould Cheikh Abdallahi, nach nur 17 Monaten gestürzt. Er kündigte kurz nach seinem Wahlsieg an, den islamischen Terrorismus hart bekämpfen zu wollen. Die Geschichte der französischen Ex-Kolonie Mauretanien ist von einer langen Diktatur (1984 bis 2005) und fast einem Dutzend Putschen und Putschversuchen geprägt.