Times Online, 3. 8. 2009:
Der Iran ist bereit, eine Atombombe zu bauen, man wartet nur auf den Befehl des Ayatolla

http://www.timesonline.co.uk/tol/new...S&attr=2015164

Westliche Geheimdienste berichteten, der Iran hätte ein im Sommer 2003 begonnenes Forschungsprogramm beendet, waffenfähiges Uran zu erzeugen. In einem Jahr könnte die Bombe fertiggestellt werden, wenn der Ayatolla dazu den Befehl gäbe.

Dieses Forschungsprogramm sei wegen der amerikanischen Invasion im Irak gestartet worden. Es sei jetzt gestoppt worden, weil das gewünschte Ziel erreicht worden sei, einen Sprengkopf zünden zu können, der mit den iranischen Langstreckenraketen Shehab-3 gestartet werden kann.

Ab Startbefehl des Ayatolla benötige man 6 Monate, um genügend Uran anzureichern, und weitere 6 Monate für die Montage des Sprengkopfes.

Neben dem offiziellen Programm zur Herstellung spaltbaren Materials zur Energieerzeugung hätte das iranische Verteidigungsministerium eine geheime interne Abteilung Amad (“Versorgung” in Farsi), unter der Leitung von Mohsin Fakhri Zadeh, einem Physik-Professor und ranghohem Mitglied der iranischen Revolutionsgarden.

Die Anreicherung des schwach angereicherten Urans zu kernwaffenfähigem Uran würde in Natanz durchgeführt. Die Dauer sei abhängig von der Anzahl der eingesetzten Zentrifugen und ob es weitere Produktionsstätten gäbe. Inspektoren der International Atomic Energy Agency (im Deutschen mal als IAEA, mal als IAEO bezeichnet) überwachen nur das produzierte spaltbare Material an bestimmten Produktionsstandorten und nicht alle vom Iran gebauten Zentrifugen.

Washington wünscht sich, dass der Iran bis Ende September, bis zur UN-Generalversammlung Gespräche darüber aufnimmt. Der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak wiederholte letzte Woche, dass ein Militärschlag gegen Irans Nuklearbetriebe immer noch eine Option sei, falls die Gespräche scheitern sollten. Ein Angriff auf die Nuklearfirmen in Natanz und in Arak im Zentraliran würde das Nuklearprogramm um 2 bis 3 Jahre zurückwerfen.

Ein israelischer Regierungsvertreter sagte, der Iran hätte Milliarden Dollar während drei Jahrzehnten in einen zweigleisigen “Masterplan” gesteckt, eine Atombombe zu bauen, und 1.010 kg zu 3,9 % angereichertes Uran hergestellt, was zur Herstellung von 30 kg von zu 95% hochangereicherten Uran ausreichen würde. Zum Bau einer Bombe bräuchte man etwa 30 kg.

Sollte der Iran ernsthaft den Bau beschleunigen, müsste er entweder die internationalen Inspektoren des Landes verweisen, was das Land der Gefahr von Luftangriffen aussetzen würde, oder er müsste das Material getarnt in geheimen Fabriken in der Wüste herstellen.

Sollte Teheran nicht an den Gesprächen teilnehmen, wolle Washington international Sanktionen speziell in Bezug auf Erdöl in die Wege leiten. Der Iran ist darin besonders verletzlich, da fast das ganze Rohöl im Ausland weiterverarbeitet wird.

Seit den Unruhen nach den Wahlen sei das Land noch verletzbarer durch Sanktionen, was auch die Revolutionsgarden beträfe, die sich durch internationale Firmen und weniger durch den Staat finanzieren.