"Wir wissen wohl, dass ein Teil unserer Kunden Vermögen besitzt, und es ist ein offenes Geheimnis, dass Migranten Geld ins Ausland transferieren und sich dort Häuser bauen, ohne es hier anzugeben."
Seine Analysen sind schonungslos: Heinz Buschkowsky, Bürgermeister von Neukölln, über Hartz-IV-Empfänger, Migranten-Kinder und falsche Familienpolitik.

In seinem Dienstzimmer, im ersten Stock des Bezirkamts Neukölln in Berlin, steht eine Büste von Willy Brandt. Doch sein Vorbild ist ein anderer, früherer sozialdemokratscher Kanzler: Helmut Schmidt. Der, sagt der Neuköllner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky, 61, sei sein Vorbild, "weil er verständlich redet und weiß, wo den Leuten der Schuh drückt". Buschkowky ist seit 1973 SPD-Mitglied, und auch er ist wie Schmidt in seiner Partei nicht sehr wohlgelitten. Der Mann, auf dessen Schreibtisch sich mehrere Bücherstapel türmen, eckt mit seinen schonungslosen Analysen des deutschen Sozialsystems an. Eltern von Schulschwänzern, verlangt er zum Beispiel, ist das Kindergeld zu kürzen. Und das ist nicht das einzige.
SZ: Der frühere SPD-Minister Wolfgang Clement schätzte einmal den Missbrauch bei Hartz IV auf bis zu 20 Prozent. Damit hat er sich nicht gerade beliebt gemacht. Hat er Recht?
Heinz Buschkowsky: Ich kenne keine nachweisbaren Daten. Aber Clement wird schon wissen, wovon er geredet hat. Ganz falsch war das sicherlich nicht.
SZ: Das ist ein ziemlich lockerer Umgang mit politisch hochbrisanten Zahlen, bei denen es um viele Milliarden Euro geht.
Buschkowsky: Das sehe ich nicht so. Wenn ich mit den Praktikern des Jobcenters oder des Sozialamts rede, höre ich schon, dass es Missbrauch in dieser Größenordnung gibt. Weiter