Bischöfin Jepsen unterstützt Moschee-Neubau

"Ich würde es mir schon wünschen"


NDR Online

Das Bündnis islamischer Gemeinschaften in Hamburg (Schura) hat zu seinem zehnjährigen Jubiläum einen großen Moschee-Neubau für die Hansestadt gefordert. Unterstützt wurde das Anliegen am Mittwoch bei einem Treffen mit Schura-Vertretern von Hamburgs evangelische Bischöfin Maria Jepsen.

In einem Interview mit NDR 90,3 sagte Jepsen: "Ich kann es verstehen, dass eine gute Moschee gebaut werden soll, die zentral gelegen ist und auch in die Stadt hineinpasst. Ich weiß, dass die Muslime da sehr sensibel sind, und ich würde es mir schon wünschen." Ein Neubau müsse aber von dem betroffenen Stadtteil akzeptiert werden und zentral gelegen sein. "Ich bin gespannt, ob daraus etwas werden kann", fügte Jepsen hinzu.


Alster-Moschee ist für Schiiten

Der einzige herkömmliche Moscheebau steht bisher an der Alster, ist jedoch für Schiiten gedacht. Die meisten der bis zu 130.000 in Hamburg lebenden Muslime sind aber Sunniten. "Und für die wäre es gut, wenn ein Architekt ein Gotteshaus bauen könnte", sagte der Imam der Centrum-Moschee Ramazan Ucar bei dem Treffen mit Jepsen. Die Zeit der Hinterhöfe müsse vorbei sein.


Jepsen: "Hamburg ist Hauptstadt des Dialogs"


Die Bischöfin bekräftigte ihre Solidarität mit den in Deutschland lebenden Muslimen. "Was in Dresden geschehen ist, darf nicht zu einer Verhärtung führen", sagte Jepsen angesichts der tödlichen Messerattacke auf eine ägyptische Muslimin Anfang Juli. "Hamburg ist die Hauptstadt des interreligiösen Dialogs. Wir müssen sehr genau aufpassen, dass wir es auch bleiben."

Stand: 22.07.2009 13:50