Fast wäre man geneigt, über die Pleiten-Pech-und-Pannen Veranstaltung des Berliner Innensenators Körting zu lachen, wenn es nicht so bitter ernst wäre. Wowereits bester Mann für diesen Job (ob er den Job bekommen hat, weil er Wowis bester Mann war?) hat sich für den diesjährigen 1. Mai einiges vorgenommen: Deeskalation muß seine Parole gewesen sein und wahrscheinlich sprach er oft und ausgiebig darüber. Aus lautem Deeskalationsdrang haute er am von einer Antifa-Veranstaltung selber ab, damit die Lage ja nicht eskaliert. Trotzdem haben all seine gute Vorsätze nichts gebracht. Jetzt ist er zur Prügelknabe der Nation geworden und alle fordern seinen Kopf.

Die Polizeigewerkschaft übt harsche Kritik an Körting und macht ihn mitverantwortlich für das häßliche Fiasco am Wochenende:

Die Deutsche Polizeigewerkschaft hat Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) nach den heftigsten Mai-Krawallen in der Hauptstadt seit Jahren schwere Fehler vorgeworfen. In einem Gespräch mit unserer Zeitung (Montagausgabe) sagte DPolG-Vorsitzender Rainer Wendt: „Die Deeskalationsstrategie des Innensenators ist grandios gescheitert.“

Der Staat habe sich von autonomen Krawallmachern peinlich vorführen lassen. „Es ist mir völlig unverständlich, warum Hunderte Vermummte im schwarzen Block in Berlin ohne polizeiliche Begleitung waren und über Stunden ungestört randalieren konnten“, kritisierte Wendt.
Und der Mann hat recht, wenn er mehr Entschlossenheit statt dieses Deeskalationsgewäsch fordert. Schließlich dürfen die Polizisten. nicht zu Schießbudenfiguren für die Spaßmachern der Autonomen Szene verkommen. Für so was bräuchten die Bürger sicher keine Polizei zu finanzieren. Wenn die Gesellschaft die Steuergelder für die Finanzierung der Polizei locker macht, erwartet sie von dieser, dass sie die Ordnung wahrt und nicht dass sie im Auftrag Körtings sich von diesen jungen Horden machen läßt, damit diese zum 1. Mai genug Amüsements haben.

Durch diese „dramatische Zurückhaltung“ seien Polizisten zur Steinigung freigegeben worden. Auch sei es ein fataler Fehler gewesen, auf den Einsatz von Wasserwerfern zu verzichten und den Veranstaltern der Proteste polizeifreie Zonen zuzugestehen. „Es ist schon abenteuerlich, No-Go-Areas für Polizisten einzurichten.“

Wendt forderte für die Zukunft eine „Null-Toleranz-Strategie“. „Wer Steine wirft oder vermummt ist, muss sofort aus dem Verkehr gezogen werden.“ Deeskalation werde von Gewalttätern nur als Schwäche missverstanden. (Neue Osnabrücker Zeitung)
Richtig, Herr Wendt. Man kann der Polizei nicht zuerst Handschellen anlegen und dann sie ins Gefecht schicken. Wasserwerfer wären das Mindeste gewesen. Aber auch Tränengas wäre in solchen Fällen angebracht. Im Überdosis!



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