Der alte Naziverbrecher von Sobibor, der gebürtige Ukrainer Nikolaiewitsch Demjanjuk, soll jetzt nach München ausgeliefert werden. Seine Geschichte findet ihr auf allen Seiten. Man hielt ihn teilw. für den "Iwan der Schrecklichen" von Treblica, aber das Gericht fand nicht genug beweise. Sobibor soll jedoch stimmen. Spiegel Online

Seine Greueltaten kann man in allen Medien erfahren, es ist nicht das, was ich bloggen wollte. Meine Story ist seine Staatsbürgerschaft! Er hat nämlich keine.

Für die Reise benötige der staatenlose Demjanjuk ein Dokument, das ihn identifizierbar mache.
sagt der Spiegel. Das hin und her mit der Aberkennung seiner Staatsbürgerschaft wird bei Wikipedia aufgelistet. Er ist für mich der bekannteste Fall dieser Art, wo die Staatenlosigkeit nicht deswegen entstanden ist, weil ein "Flüchtling" seinen Pass weggeschmissen hat, sondern weil ein Mensch ein Verbrechen auf dem Kerbholz hatte und deswegen ihm eine bereits erteilte Einbürgerung rückgängig gemacht wurde.. Das ist ein wesentlicher Unterschied zwischen den Naturbürgern und den Eingebürgerten: Eine Einbürgerung kann juristisch rückgängig gemacht werden, bei der Naturbürgerschaft ginge es nur, wenn man das Schimpfwort wörtlich näme und den Naturbürger zurück in seine Mama befördern würde. (Pfuj! Jetzt bin ich auch noch vulgär.)

Schon der Gedanke an der Aberkennung einer einmal erteilten Staatsbürgerschaft kommt uns heute ketzerisch vor. Aber hier ist sie. Und vor zwei Jahren hatte ich schon mal einen Artikel mit vielen Links aus dem europäischen Raum zum Thema geschrieben. Dort ist auch ein anderer Promi-Fall erwähnt: Ayaan Hirsi Ali

Grob gesagt: die eine Art "Staatsbürgerschaft" (Zugehörigkeit zu einer Volksgruppe) wird von Gott oder von der Mutter Natur bei der Geburt erteilt und die kann man nicht rückgängig machen.

Die andere wird von Beamten erteilt und die ist halt so, wie Demjanjuk seine war.



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