Aus meiner Badezimmer-Lektüre Mohammed von Hans Jansen:

Die Schahiliyya wird in der islamischen Überlieferung als eine Periode dargestellt, in der Ehebruch, Unzucht, sinnlose Gewalt, Trunkenheit und Götzendienst an der Tagesordnung waren. In diesen Tagen kannte der Mensch, wie man so sagt, weder Gott noch Gebot, weder Ethik noch Etikette. Eines der schrecklichsten Dinge, von denen man annimmt, daß sie gang und gäbe waren, ist die systematische Ermordung neugeborenen Mädchen. Weibliche Babys, so überliefert der Islam, wurden zu Zeiten der Dschahiliyya lebendig begraben. Dieser schlimme Brauch war offenbar eine Form der Geburtenregelung, und der Koran (Sure 81,8-9) sagt darüber:

Wenn das Mädchen, das (nach der Geburt) verscharrt worden ist, gefragt wird, wegen was für einer Schuld man es umgebracht hat [... ]

In erbaulichen Filmen und Fernsehserien, die den aufkommenden Islam zum Thema haben, gehört die Szene mit dem Begraben eines Babys zum ständigen Repertoire: Ein großber, unbehauener Kerl läuft mit Schaufel und Kind in die Wüste, gräbt ein Loch, wirft das Neugeborene hinein und schüttet das Loch zu. Ein Mädchen, das diese Bilder oft genug sieht, wird froh sein, auf der guten Seite geboren zu sein und trotz Klitorisbeschneidung, Kopftuch und Jungfräulichkeitskult erleichtert aufatmen, daß seine Eltern muslimisch sind uns sie nicht bei lebendigem Leib werden begraben wollen.

Das Fernsehen spielt bei dem Bild, das heutige Muslime von der Dschahiliyya haben, eine große Rolle. Um ein ganzes Bataillon geschmackloser Götzenbilder, um die der Rauch von Brandopfern wabert, sehen wir halbnackte, rüde Kerle mit ungewaschenen, ungekämten Haaren in der Gesellschaft molliger, nuttiger Blondinen, die sie ständig anschmachten, in hemmungslosem Tanz. Manchmal ist die Ähnlichkeit mit westlichen Touristen oder mit Hippies frappierend. WEr diese Bilder gesehen hat und dann nicht froh ist, ein Muslim zu sein, mit dem kann etwas nicht stimmen. Und genau das ist auch die Botschaft. (Seite 81)
Den Haupttext kann ich hier wohl unkommentiert lassen. Nur eine Sache möchte ich am Rande hinzufügen: Die Zeit vor dem Islam kennt man nur durch die islamischen Überlieferungen. Dennoch handelt es sich dabei nicht um eine wilde, zügellose Zeit. Es gab eine gesellschaftliche Ordnung und ein Rechtssystem. Zum Beispiel waren die Pilgerschaften der Stämme zu der Kaaba streng geregelt. Wer gegen die öffentliche Ordnung... verstieß, wurde bestraft - so wie eben Mohammed bestraft wurde, als seine islamische Missionierung mit dem geltenden Recht nicht mehr konkordierte.



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