Makkabi Frankfurt ist mit knapp 1000 Mitgliedern der größte Ortsverein innerhalb des jüdischen Turn- und Sportverbands Makkabi Deutschland. Am 11. Februar kam es zu erschreckenden Szenen im Frankfurter Stadtteil Zeilsheim, als die A-Jugend von Makkabi beim Fußball-Turnier gegen den SV Zeilsheim antrat. Jugendliche Krawallmacher, die meisten Muslime, beschimpften die Makkabi-Spieler als "Kindermörder". Kein Einzelfall. Immer wieder werden Makkabi-Mitglieder Opfer antisemitischer Schmährufe. Stephan Kramer, Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, registriert sogar eine "steigende Gewaltbereitschaft unter vielen muslimischen Jugendlichen gegenüber Juden".


Den gebürtigen Iraner Omid Nouripour, der 2006 für Joschka Fischer in den Bundestag nachrückte, hat der Zeilsheimer Zwischenfall geschockt. Es sei "völlig inakzeptabel", wenn einige den Gaza-Krieg nutzten, um einen Keil zwischen Gesellschaftsgruppen zu treiben, sagt der Frankfurter Grünen-Politiker. "Wir hatten mehrere Vorfälle solcher Art, die jenseits von Gut und Böse waren". Auch in Moscheen könne man Predigten hören, die "an der Grenze des Erträglichen" lägen. "Dass antisemitische Äußerungen unwidersprochen bleiben, zeigt, dass gewisse Ressentiments vorhanden sind."

Laut einer Studie (2007) im Auftrag des Bundesinnenministeriums tendieren muslimische Schüler überdurchschnittlich stark zu antisemitischen Vorurteilen. Von 500 befragten, in Deutschland aufgewachsenen Muslimen stimmten 15,7 Prozent dem Satz zu: Menschen jüdischen Glaubens sind überheblich und geldgierig. Bei nichtmuslimischen Zuwanderern lag die Quote mit 7,4 Prozent deutlich niedriger. Deutsche äußerten sich zu 5,4 Prozent in dem Sinne. Auch die neue Studie der Amadeu-Antonio-Stiftung in Berlin "Die Juden sind schuld" zeigt, dass "Antisemitismus aus dem Milieu der Einwanderer ein riesiges Problem ist."
Markus Brauer