R i a d (idea) – Im streng islamischen Saudi-Arabien riskieren ehemalige Muslime Freiheit und Leben, indem sie sich in Internetforen zum Glauben an Jesus Christus bekennen.

Der 28-jährige Hamoud bin Saleh ist, wie jetzt bekannt wurde, am 13. Januar festgenommen worden, weil er auf seiner Webseite über seine Bekehrung berichtet und das saudische Rechtssystem kritisiert hatte. Die Internetseite wurde von den saudischen Behörden gesperrt. Saleh war bereits 2004 und im November 2008 inhaftiert worden. Kurz vor einer von Saudi-Arabien geförderten interreligiösen UN-Konferenz in New York wurde er freigelassen. Wie Saleh im Internet berichtet, habe sein Weg zum christlichen Glauben begonnen, als er einer öffentlichen Hinrichtung von drei Pakistanis wegen Drogenschmuggels beiwohnte. In der Bibel habe er dann gelesen, dass Jesus einer Frau vergeben habe, die wegen Ehebruchs gesteinigt werden sollte. Da habe er Christus als seinen Erlöser angenommen. Saleh forderte die Leser seiner Internetbotschaft auf, selbst nach dem Licht Gottes zu suchen und darum zu bitten. Im Internet könne man vergleichende Informationen über die Lehren Jesu und Mohammeds finden. Über Salehs Verhaftung berichten die Kommission für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz und der Informationsdienst Compass Direct.

„Um Christi willen ertragen wir alles“
Im August 2008 war die 28-jährige Fatima al-Mutairi von ihrer Familie umgebracht worden, weil sie sich im Internet zum Glauben an Christus bekannt hatte. Ihr wurde die Zunge herausgeschnitten, bevor man sie bei lebendigem Leibe verbrannte. Es ist unklar, ob ihr Bruder die Tat ausführte oder ihr Vater, der der saudischen Religionspolizei angehört. Der Weltallianzkommission zufolge hatte die junge Frau ihren Glauben in einem Gedicht bekannt, das sie in einem Blog veröffentlichte. Sie überschrieb es mit der Zeile: „Um Christi willen ertragen wir alles.“ Saudi-Arabien gilt als das strengste islamische Land. Der Islam ist Staatsreligion; ihm gehören 99 Prozent der rund 27 Millionen Einwohner an. Die wenigen Christen sind überwiegend Gastarbeiter. Der Religionswechsel von Muslimen wird mit der Todesstrafe bedroht. Ehemalige Muslime, die gleichwohl zum Christentum übergetreten sind, leben ihren Glauben meist im Geheimen. Jedes christliche Symbol, der Kirchenbau sowie die Ausübung des christlichen Glaubens sind verboten.


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