Zweifel sind angebracht, ob die Maßnahmen für den Islamunterricht auch wirken werden

[der wache Michel]

Fünf Islam-Punkte: Warum erst jetzt?

BENEDIKT KOMMENDA (Die Presse)
Die Einigung von Ministerin Claudia Schmied mit Anas Shakfeh verdient Respekt. Doch Zweifel sind angebracht, ob die Maßnahmen für den Islamunterricht auch wirken werden.
Unterrichtsministerin Claudia Schmied und der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft, Anas Shakfeh, haben am Montag die Notbremse gezogen. Nachdem sie nicht mehr die Augen verschließen konnten vor den alarmierenden Einstellungen, mit denen viele islamische Religionslehrer in Österreich in den Unterricht gehen – jeder Fünfte lehnt in einer Umfrage die Demokratie ab, weil sie sich nicht mit dem Islam vereinbaren lässt –, haben sie ein Maßnahmenpaket beschlossen. Die fünf Punkte reichen von sinnvollen Maßnahmen wie dem Überprüfen aller einschlägigen Lehrmaterialien auf ihre Vereinbarkeit mit den Grundwerten der Verfassung und der Menschenrechte bis zu einigermaßen rätselhaften: Die Werte der Demokratie, der Menschenrechte und der Verfassung sollen in neuen Dienstverträgen mit den Lehrern „verbindlich festgeschrieben“ werden. Das haben die Werte noch gebraucht.

Mehr als die Frage, was sich durch diese Festschreibung genau ändern soll, interessiert aber: Warum will man sich den islamischen Religionsunterricht erst jetzt genauer ansehen? Manch seltsame Schulbücher, die eher Gewalt als Demokratie preisen, sind schon viel länger im Umlauf als die neue Studie – wie es scheint, mit Wissen der Islamischen Glaubensgemeinschaft. Und Anas Shakfeh ist seit mehr als einem Jahr ein Präsident im Gehen.

[Pleiades]

Was soll das überhaupt? Selbst, wenn die Kinder dort sowas wie gemäßigte islamische Werte vermittelt bekommen, werden radikale Eltern ihnen die Teilnahme am Unterricht verbieten, bzw. ihren Kindern einreden, sie sollen das nicht alles glauben, weil das nur Verfälschungen von Ungläubigen sind!