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  1. #1
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    Ein Meilenstein in der medizinischen Versorgung

    Wo sitzt der Kopfschmerz? Ist das Bein taub oder kribbelt es? Schwer zu klären, wenn Arzt und Patient unterschiedliche Sprachen sprechen. Video-Dolmetscher sollen jetzt die medizinische Versorgung von Flüchtlingen in Hamburg verbessern. Am Montag wurde das Projekt vorgestellt. Stifterin Dorit Otto spricht von einem „Meilenstein“.
    UKE-Professor Martin Scherer ist begeistert: „Die Dolmetscher sind entscheidende Partner bei der Behandlung. Für die Patienten ist es unglaublich erleichternd, ihre Beschwerden in ihrer Muttersprache zu schildern. Und wir Ärzte bekommen viel präzisere Angaben für die Diagnose.“

    Die erste mobile Klinik mit Video-Übersetzern wurde gestern in der Erstaufnahme des DRK am Rugenbarg (Lurup) eingeweiht. Mehr als 1000 Flüchtlinge leben in dem einstigen Baumarkt, täglich betreut von Ärzten des UKE. Es gab drei Suizidversuche. Im Februar starb ein Kleinkind. Ob die ärztliche Versorgung des Babys fehlerhaft war, prüft derzeit die Staatsanwaltschaft.
    In der neuen Mini-Praxis vor der Halle sollen Sprachbarrieren jedenfalls kein Hindernis mehr sein: 750 professionelle Dolmetscher für rund 50 Sprachen umfasst das Programm. Der Arzt klickt die benötigte Sprache an und nach wenigen Sekunden erscheint ein Dolmetscher oder eine Dolmetscherin auf dem Bildschirm.
    Das österreichische Unternehmen „SAVD Videodolmetschen“ berechnet für den Service eine Monatspauschale von rund 300 Euro, zuzüglich zwei Euro pro Gesprächsminute. Ein durchschnittliches Gespräch zwischen Arzt und Flüchtling dauert 10 Minuten.
    Die „Dorit und Alexander Otto Stiftung“ hat dem DRK 900.000 Euro für zehn Medizin-Container gespendet. Dorit Otto kam zur Einweihung ihres Herzensprojektes zum Rugenbarg: „Die Container bedeuten einen Meilenstein in der medizinischen Erstversorgung von Flüchtlingen.“
    http://www.mopo.de/hamburg/neues-pro...e-mit-23952822
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: Ein Meilenstein in der medizinischen Versorgung

    Und was ist mit der medizinischen Versorgung einheimischer Patienten?
    Kürzlich wurde von einem Fall einer Schmerz-Patientin berichtet, bei der unsere Apparate-Medizin nichts lokalisieren konnte. Daraufhin landete die geistig vollkommen intakte Frau in der Psychiatrie.
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  3. #3
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    AW: Ein Meilenstein in der medizinischen Versorgung

    Zitat Zitat von Cherusker Beitrag anzeigen
    Und was ist mit der medizinischen Versorgung einheimischer Patienten?
    Kürzlich wurde von einem Fall einer Schmerz-Patientin berichtet, bei der unsere Apparate-Medizin nichts lokalisieren konnte. Daraufhin landete die geistig vollkommen intakte Frau in der Psychiatrie.
    Ich kann dir von einem Fall eines Krebspatienten, der Sondennahrung erhielt (Nahrung wird direkt in den Magen geleitet) berichten. Dieser mußte, damit sich sein Magen durch diese Ernährungsform nicht zersetzte, bestimmte Medikamente erhalten. Diese wurden ihm im Krankenhaus in der üblichen Darreichungsform gegeben, d.h. direkt in den Magen gespritzt, aber kaum daheim angekommen, wurde er auf ein von der Krankenkasse gebilligtes Nachahmerpräparat gesetzt. Dies waren Tabletten, die eingenommen werden mußten, was in diesem Fall nicht ging. Eine Reklamation beschied diesem Patienten, er könne diese Tablette auch auflösen oder zermahlen. Allerdings lösten sich diese Tabletten nicht auf und die Einspritzung dieser zermahlenen Tabletten direkt in den Magen mußte ohne Wirkung bleiben, da sich diese direkt eingepritzt auch im Magen nicht zersetzen und damit keine Wirkung entfalten konnten.

    Das ist das deutsche Gesundheitswesen und dieser Skandal ist auch kein Einzelfall und geschieht auch nicht etwa ohne Wissen der Ärzte, da diese in die Maßnahmenkataloge und in die Arzneimittelauswahl der Krankenkassen direkt einbezogen sind. So haben die Ärzte auch zu verantworten, dass die einzige Vorsorgemaßnahme gegen den gefährlichen Grünen Star, der auf jeden Fall zur Erblindung führt, wenn er nicht frühzeitig erkannt wird, gestrichen wurde, die Augeninnendruckprüfung. Hier reichte den Ärzten das Krankheitsaufkommen mit Grünem Star schlichtweg nicht, so dass sie argumentierten, die Augeninnendruckprüfung sei ja faktisch wirkungslos. Dieser Zynismus spült den Ärzten seitdem die routinemäßige Vorsorgeuntersuchung per Privatabrechnung in die Kassen. So kann man dann schneller sein Häuschen bauen und Gutes tun, was bedeutet, dass die Leistung für das Gute vergoldet wird. Eine Arztstunde für die Flüchtlinge in Erstaufnahmeeinrichtungen wird immerhin mit 500,-- Euro die Stunde vom Staat entgolten.
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  4. #4

    AW: Ein Meilenstein in der medizinischen Versorgung

    Die Übersetzung via Internet ist vermutlich der einzig praktikable Weg, wenn auch zusätzliche Kosten entstehen.

    Bedenkloich finde ichs vom Datenschutz her, persönliche Daten fliessen übers Internet, keiner weiss, wer diese Daten anzapft, sich ihrer bedient.

    Das andere Risiko ist, dass er Übersetzer Fehler macht, falsch übersetzt, weil der Patient zb Dialekt spricht oder nur über medizinisches Halbwissen verfügt.

  5. #5
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    AW: Ein Meilenstein in der medizinischen Versorgung

    Daraufhin landete die geistig vollkommen intakte Frau in der Psychiatrie.
    Sowas ist auch einer Bekannten passiert, die ein Problem mit den körperlichen Nerven hatte. Offenbar hat keiner mal zugehört.

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