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    Sinti: 600 Jahre nicht integriert

    Die Sinti in Deutschland sind überwiegend assimiliert aber es gibt immer noch große Problemgruppen. Eine davon lebt im Ostfriesischen Leer. Immerhin 700 Sinti gibt es dort, bei gerade einmal 35000 Einwohnern. Der Spiegel bringt eine Reportage und die ist natürlich nach Art des Relotius-Blattes stark gutmenschlich gefärbt. Die Sinti, so erfahren wir, sind integriert werden aber trotzdem diskriminiert...........

    Rassismus in der Provinz. Deutscher Name, deutscher Pass, diskriminiert. Charmaine Wagner aus Ostfriesland ist alleinerziehende Mutter und Sinteza. Die Minderheit ist seit 600 Jahren hier heimisch - doch viele Sinti fühlen sich noch immer ausgegrenzt.

    "Nicht. Hauen!" Charmaine Wagner stützt sich auf den Küchentisch und fixiert einen zwölfjährigen Jungen, der in Jogginghose vor ihr an der Spüle lehnt. "Du darfst auf keinen Fall mehr zuschlagen", sagt Wagner. "Sobald dir komisch wird, kommst du zu mir. Dann klär ich das für dich. Mach dir einen Zettel hier rein." Sie tippt sich gegen die Stirn. "Nicht mehr schlagen!"
    Der Junge flüstert "Ja" zwischen den Sätzen, die Wagner über ihm ausschüttet. Er war gerade drei Monate lang nicht in der Schule, suspendiert, zu viel Ärger mit anderen Kindern. Dies könnte ein weiterer Fall eines auffälligen Jugendlichen aus sozial schwachem Milieu sein, wie sie Sozialarbeiter bundesweit jeden Tag beschäftigen. Doch hinter der Szene, die sich kurz vor Weihnachten in einem Reihenhaus aus rotem Klinker in der ostfriesischen Kleinstadt Leer abspielte, steckt eine jahrhundertealte Geschichte von Diskriminierung und Verfolgung.
    Es ist die Geschichte einer Minderheit, die seit rund 600 Jahren in Deutschland lebt und immer noch nicht angekommen ist. Es geht um Rassismus, der auch Menschen trifft, die deutsche Namen und Pässe haben. Es geht darum, dass wir als Einwanderungsgesellschaft offenbar noch nicht offen genug für Vielfalt sind. Und es geht um einen Polizeieinsatz im Mai dieses Jahres, der das Vertrauen dieser Minderheit in staatliche Institutionen erneut erschüttert hat.
    Charmaine Wagner, 38, heller Teint und dunkle Locken, ist keine Sozialarbeiterin im eigentlichen Sinne. Sie hat nicht studiert, sie hat keine Ausbildung, nicht einmal einen Schulabschluss. Doch sie hat einen anderen Trumpf: Sie ist Sinteza, gehört also zur Minderheit der Sinti und Roma. Sie hat erlebt, wie es ist, in der Schule zu versagen. Und sie weiß, was danach kommt.
    Sie sagt, sie habe schon oft daran gedacht, in eine andere Stadt zu ziehen. Prügeleien, kiffende Jungs, arbeitslose Eltern, all die Probleme, von denen sie dauernd hört, belasten sie sehr. Seit einigen Monaten plagen sie Magenschmerzen. Aber sie will weiterarbeiten. Sie sagt, sie tue es für die Kinder.
    Wagner redet schnell auf den Zwölfjährigen ein. "Du musst jetzt ein bisschen schlauer werden, sonst fliegst du runter und kommst auf eine Schule, die viel weiter weg ist. Dann musst du noch früher aufstehen. Das willst du doch nicht? Hm? Deinen Fußball machst du weiter, ja?" "Ja", flüstert der Junge. "Immer regelmäßig hingehen, power' dich da richtig schön aus."
    Charmaine Wagner fährt fast täglich als Bildungsbegleiterin für den 1. Sinti-Verein Ostfriesland durch Leer[/COLOR], um Familien zu helfen, deren Kinder in der Schule nicht zurechtkommen. Über zwei Jahre hinweg hat der SPIEGEL sie immer wieder begleitet.
    An diesem Vormittag im Dezember klappt Charmaine Wagner den Block zu, in dem sie sich bei ihren Hausbesuchen Notizen macht. Sie reibt sich den Nacken dort, wo der Gurt ihrer Handtasche scheuert. "Meinst du, er hat jetzt draus gelernt?", fragt sie die Mutter des Zwölfjährigen.
    Deren Antwort klingt trotzig: "Du weißt doch selber, wie die Hauptschule ist. Dass da viele sind, die provozieren. Im letzten Jahr musste ich sein Fahrrad vier Mal zur Reparatur bringen. Reifen zerstochen, Ständer abgetreten." Seine jüngere Schwester, blond und blauäugig, bekomme das Schimpfwort "Scheiß-Zigeuner" auch schon in der Grundschule zu hören. Er fühle sich manchmal so wütend, flüstert der Junge. Die Mutter sagt: "Dann macht es klick, und er kann sich nicht halten."
    Bundesweit berichten Sinti von großen Problemen in der Schule, auf dem Arbeitsmarkt, bei der Wohnungssuche. Sie fühlen sich ausgegrenzt und als "Zigeuner" diskriminiert. Dabei sind sie - wie die Dänen, die Friesen und die Sorben - eine anerkannte deutsche Minderheit. Sie haben längst deutsche Nachnamen wie Wagner, Weiß, Böhmer oder Reinhardt, und die deutsche Staatsbürgerschaft.
    Was ist schiefgelaufen? Und was lässt sich daraus lernen?

    Kapitel eins: die Misere

    In Leer wohnen rund 700 Sinti über den ganzen Ort verteilt in unauffälligen Mietwohnungen. In den Einbauküchen riecht es nach Putzmittel, die Fenster zieren je nach Jahreszeit Osterhasen, Herbstlaub oder Weihnachtsengel. Vor Charmaine Wagners Küchenfenster stehen zwei Gartenzwerge. Deutsche Kleinstadtidylle.
    Die Sinti stammen aus Indien und wanderten um 1400 oder noch früher in den deutschsprachigen Raum ein. Das Bild des "Zigeuners", der tagsüber mit Pferden handelt und abends am Lagerfeuer fiedelt, hat mit ihrem Alltag heute nichts mehr zu tun. Sie sind kein fahrendes Volk mehr, sie haben sich angepasst, manche Traditionen und Bräuche aufgegeben.

    "Ich bin extrem pünktlich und koche gern Rotkohl, Kartoffeln und Klöße", sagt Charmaine Wagner. "Wenn wir im Ausland sind, vermisse ich das deutsche Essen und die sauberen deutschen Straßen. Das hier ist mein Land." Sie predigt das auch den Kindern und Jugendlichen, mit denen sie täglich zu tun hat: Es ist euer Staat, eure demokratisch gewählte Regierung. Bringt euch ein, grenzt euch nicht ab. Ihr könnt hier was werden. Ihr müsst es nur versuchen.
    Charmaine Wagner fällt es selbst nicht leicht, an dieses Credo zu glauben. An ihre eigene Schulzeit erinnert sie sich so: Als es mal Streit gab, sagten andere Kinder zu ihr, sie solle doch "in ihr Land zurückgehen". Wagner verstand nicht, welches Land sie meinten. Zu Kindergeburtstagen wurde sie selten eingeladen. Auch ihre kurdische Klassenkameradin durfte nicht mit "Zigeunern" spielen. Wenn sie eine gute Note hatte, hieß es, sie habe abgeschrieben.
    Später, wenn sie bei Maklern anrief, war die Wohnung meist gerade weg. Sie wollte in Privathäusern putzen, doch sie fand keinen Job. Wenn sie in Geschäfte ging, fühlte sie sich vom Personal beobachtet. "Sie wollen sichergehen, dass ich nichts klaue", glaubt Wagner. Sie fing früh an, Tabletten gegen Bluthochdruck zu nehmen, weil sich das Leben anfühlte wie ein ständiger Kampf.
    Es lässt sich schwer pauschal beziffern, wie schlimm die Diskriminierung der Sinti in Deutschland tatsächlich ist. Die Freiburger Soziologen Albert Scherr und Lena Sachs werteten vor einigen Jahren mehrere Studien dazu aus und kamen zu dem Schluss: Das Unwissen gegenüber der Minderheit ist sehr groß, und jeder vierte bis jeder zweite Bürger hegt Vorurteile oder sogar Abneigung gegen diese.

    "Heute stand ein weibliches Mitglied vor dem Kadi. Der Nachname? Klaro. Wagner."

    Gerd Koch, Lokalpolitiker

    In Leer trägt auch der Lokalpolitiker Gerd Koch dazu bei. 1991 gründete er die Allgemeine Wählergemeinschaft AWG. Auf seiner Homepage schreibt er seit Jahren Sätze wie "Widerliches Gesocks diese kriminellen Zigeuner!" oder "Es sind nicht nur die Männer des Wagner-Clans, die die Justiz beschäftigen. Nein, nein. Heute stand ein weibliches Mitglied vor dem Kadi. Der Nachname? Klaro. Wagner."
    Mehrfach wurde Koch verurteilt, unter anderem wegen Beleidigung, Volksverhetzung und Verleumdung. Trotzdem bekam die AWG bei Wahlen jahrelang stets so viele Stimmen, dass Koch in Stadtrat und Kreistag sitzen konnte. 2006 schaffte er es sogar in die Stichwahl ums Bürgermeisteramt. Auf eine Anfrage des SPIEGEL antwortet Koch: Er sei ja nicht gegen alle Sinti, aber es gebe eben viele, die straffällig würden. "Zigeuner haben in unserer Gesellschaft nun mal keinen hohen Stellenwert", schreibt er lapidar in seiner E-Mail. "Sinti und Roma mit kriminellen Hintergründen lassen sich auch in Leer nicht leugnen."
    Leer ist eine Kleinstadt. Hier kennt man sich - und wer einmal einen schlechten Ruf hat, wird den nur schwer wieder los. Der Judolehrer von Charmaine Wagners Tochter lebte jahrelang im 25 Kilometer entfernten Aurich. Er berichtet, dass er dort weniger Probleme bei der Job- und Wohnungssuche gehabt habe, weil sein Nachname bei Auricher Vermietern und Arbeitgebern nicht dieselben Assoziationen ausgelöst habe. Ein Sinto aus Nienburg erzählt, dass es dort mit den Nachnamen Claasen und Schmidt schwer sei. Aus Celle ist zu hören, es sei der Name Dettmer.
    Burghardt Sonnenburg leitete bis Juni das Heimatmuseum in Leer und beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren mit den Sinti in Niedersachsen. "Gerade in der älteren Generation ist das Stereotyp des 'klauenden Zigeuners' noch verbreitet", sagt er. Sie erinnern sich noch an die Nachkriegszeit, als sich Charmaine Wagners Großeltern und weitere Sinti in Leer niederließen, weil sie dort, anders als in anderen Orten in der Gegend, geduldet wurden.
    Bis Ende der Achtzigerjahre lebten sie zuerst in Wohnwagen, dann in ausrangierten Eisenbahnwaggons und Baracken am Stadtrand, für alle sichtbar ausgegrenzt. Dann lösten die Behörden die Siedlung auf und rissen die Baracken ab. Doch die Probleme blieben.

    Kapitel zwei: das Dilemma
    Charmaine Wagner kam in Leer zur Welt, als fünftes Kind von acht. Ihre Mutter ist Ostfriesin. Doch weil ihr Vater ein Sinto war, wuchs sie als Sinteza auf. Er nannte seine Tochter nach seinem Lieblingssong von Bill Haley.
    "Ich bin stolz drauf, eine Sinteza zu sein", sagt Wagner. Es fällt ihr schwer zu beschreiben, was das genau für sie bedeutet. Manchmal sagt sie: "Wir sind gar nicht so anders", und manchmal sagt sie das Gegenteil. Stets führt sie an, dass Familie für Sinti wichtig sei, dass die Kinder betüdelt und die Alten nicht ins Heim abgeschoben werden, dass alle füreinander da sind, so wie das früher auch in Nicht-Sinti-Familien gewesen sei.
    "Neulich wollte ich nach Holland zum Shoppen fahren", erzählt Wagner. "Ich wollte mal einen Tag allein verbringen, schön chillig. Doch dann dachte ich darüber nach, was ich tun würde, wenn das Auto kaputt ginge. Und wie einsam es wäre, stundenlang allein durch die Stadt zu laufen. Also fragte ich eine Freundin, ob sie mitkommen wollte. Sie wollte, und ihr Sohn auch. Der rief meinen Neffen an, und plötzlich war das Auto voll." Wagner lacht. "Dabei hatte ich mir doch vorgenommen, allein zu fahren."Wenn es darum geht, was Sinti zu Sinti macht, führt Wagner auch das Romanes an, die eigene Sprache, die sich die Minderheit bewahrt hat und die mit dem altindischen Sanskrit verwandt ist. Sie erzählt, dass die meisten Frauen aus Respekt vor älteren Sinti Röcke tragen, die die Knie bedecken. Sie erwähnt auch, dass fast jeder Sinto und jede Sinteza einen weiteren Vornamen hat, der in keinem Ausweis steht und den man sagen kann, ohne dass Außenstehende wissen, um wen es geht. Das war früher wichtiger als heute. Über 300 Jahre lang, bis etwa 1800, galten Sinti fast überall als vogelfrei. Sie wurden mit Berufsverboten belegt und aus Städten verjagt, Rechte hatten sie keine.
    Es gibt andere Bräuche und Traditionen, über die Charmaine Wagner nicht gern redet. Zu groß ist ihre Angst davor, dass sie weiteres Misstrauen gegenüber ihrer Minderheit schüren könnten.
    So können bei Streitereien in der Familie ältere und als ehrenhaft bekannte Sinti um ihr Urteil gebeten werden. Sie können andere Angehörige der Minderheit aus ihrer Gemeinschaft ausgrenzen, auf Zeit oder auch lebenslang. Auch gelten Berufe, die mit Geburt, Tod und Krankheit zu tun haben, unter traditionellen Sinti bis heute als unrein. Das betrifft die Pflege, Arztpraxen und Krankenhäuser, die Geburtshilfe und Prostitution.
    Wagners Schwester wäre als Mädchen gern Tierpflegerin geworden, doch sie entschied sich dagegen. Auch Charmaine Wagner hält an alten Bräuchen fest, weil sie dahintersteht - und weil sie sich nicht mit anderen Sinti anlegen will. Ihrer siebenjährigen Tochter Ninty würde sie zum Beispiel nicht erlauben, Krankenschwester oder Ärztin zu werden. "Das würde Ninty selbst auch nicht wollen", sagt sie.
    Woher diese Tabus stammen, ist nicht klar. Der Bielefelder Professor Klaus-Michael Bogdal vertritt die These, dass Sinti Berufe, die sie nicht ausüben durften, später selbst als unrein definierten. So hätten sie in der eigenen Gruppe ihre Ehre zurückerlangt. Andere, die sich damit beschäftigen, glauben, dass die Sinti ihre Reinheitsgebote aus Indien mitbrachten.
    Über die Jahrhunderte sind einige Regeln verschwunden, oder die Sinti haben sie bewusst abgelegt. Dazu gehören die Verbote, mit einem Arzt an einem Tisch zu sitzen oder in einem Gebäude einzukaufen, in dem sich eine Arztpraxis befindet.
    Welche der Regeln, die übrig geblieben sind, sind noch zeitgemäß? Sollten die Sinti noch mehr von ihrer Kultur aufgeben, um sich vielleicht endlich in der Gesellschaft, in der sie schon so lange zu Hause sind, akzeptiert zu fühlen? Warum fallen im Einwanderungsland Deutschland manche Unterschiede überhaupt noch negativ auf?Rechtlich ist die Lage klar: Seit 1995 sind die deutschen Sinti und auch die Gruppe der deutschen Roma, die seit rund 150 Jahren hier leben, eine anerkannte Minderheit. Weitere Roma wanderten als Gastarbeiter in der Nachkriegszeit ein oder flohen in den Neunzigerjahren vor den Kriegen im ehemaligen Jugoslawien hierher. Sie fallen jedoch nicht unter das Abkommen.
    Darin hat sich der deutsche Staat verpflichtet, den deutschen Sinti und Roma zu ermöglichen, "ihre Traditionen und ihr kulturelles Erbe zu bewahren". Vor jeder auf Assimilierung ausgelegten Maßnahme sind sie zu schützen."Wir schaden doch niemandem mit unseren Traditionen", sagt Charmaine Wagner. "Wieso sollten wir uns noch weiter verbiegen?"
    Sie könnte die knielangen Röcke, die sie - wie die meisten anderen Sintezas in Leer - täglich trägt, gegen Hosen eintauschen. Vielleicht würde sie dann in der Fußgängerzone weniger auffallen. Doch Charmaine Wagner fragt: "Was soll an einem Rock verkehrt sein? Ich fühle mich darin wohl."
    Es gibt zahlreiche Sinti, die den Kontakt zur Verwandtschaft abbrechen und eine erfundene südeuropäische Herkunft vorgeben, falls sie dunkle Haut und Augen haben und jemand sie danach fragt. Charmaine Wagner kennt einen Sinto, der studiert hat und ein eigenes Haus besitzt, er ist beruflich viel unterwegs. Sie kennt auch zwei Sintezas, die andere Namen angenommen haben und für die Kreisverwaltung arbeiten. Sie respektiert, dass alle drei mit der Minderheit so wenig wie möglich zu tun haben wollen. "Ich finde es nur schade, dass unsere Kinder dadurch Vorbilder verlieren", sagt sie.
    Die Angst davor, als "Zigeuner" ausgegrenzt zu werden, sitzt tief im kollektiven Gedächtnis der Minderheit. Das hat auch viel mit Ereignissen zu tun, die rund 80 Jahre zurückliegen.

    Kapitel drei: das Trauma

    Während der NS-Zeit litten die Sinti in Deutschland so sehr, dass alle gesellschaftlichen und politischen Schikanen der Jahrhunderte zuvor dagegen verblassen. Die Nazis verfolgten die Angehörigen der Minderheit systematisch, betrieben Rassenforschung und Zwangssterilisationen.
    Von damals rund 40.000 deutschen und österreichischen Sinti und Roma ermordeten sie weit mehr als die Hälfte. Mindestens 23.000 Männer, Frauen und Kinder wurden ins sogenannte Zigeunerlager in Auschwitz deportiert. Von ihnen überlebte höchstens jeder Zehnte.....................In den Achtzigerjahren gingen fast alle Sinti in Leer auf die Sonderschule.
    Heute haben diese Sinti Kinder und Enkel, denen sie nicht bei den Hausaufgaben helfen können, weil sie selbst nicht einmal das Alphabet beherrschen. Wenn Charmaine Wagner krank war, kritzelte sie ihre Entschuldigungen selbst. "Kotzen" stand dann beispielsweise darauf, der Vater setzte nur seinen Namen darunter.
    Wagner bereut heute, dass sie die Schule nicht abgeschlossen hat. Sie bereut, dass sie vorher mit dem Jungen durchbrannte, in den sie mit 15 verliebt war. Sie sagt, sie hätte nicht mit 18 ein Kind von ihm bekommen sollen. Bis ihr Sohn erwachsen war, lebte sie von Hartz IV.................https://www.spiegel.de/familie/sinti...6-9ddd2e987e4b


    ........der ellenlange Artikel beschreibt also Opfer, die es sich in der Opferrolle sehr bequem gemacht haben. Sie sind seit Jahrhunderten nicht aus ihrer Community herausgekommen und mit dem Denken im Mittelalter gefangen. Sie selbst haben es in der Hand aus dem Elend herauszukommen aber dazu bedarf es natürlich Eigenschaften, die diese Leute nicht haben. Also weiter gejammert.
    Geändert von Realist59 (17.08.2020 um 10:48 Uhr)
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  2. #2
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    AW: Sinti: 600 Jahre nicht integriert

    Ihrer siebenjährigen Tochter Ninty würde sie zum Beispiel nicht erlauben, Krankenschwester oder Ärztin zu werden. "Das würde Ninty selbst auch nicht wollen", sagt sie.
    Woher diese Tabus stammen, ist nicht klar. Der Bielefelder Professor Klaus-Michael Bogdal vertritt die These, dass Sinti Berufe, die sie nicht ausüben durften, später selbst als unrein definierten.
    Das ist erstunken und erlogen. Der Beruf der heutigen Krankenschwester bzw. des Krankenpflegers ist ein relativ neuer Beruf. Die Krankenpflege im Mittelalter war ein Beruf, den, ein wenig grob umrissen, jeder Mensch ausüben konnte und der sehr oft, da nicht das körperliche Leiden im Vordergrund stand, sondern die seelische Verfaßtheit des Kranken, von Mönchen ausgeübt wurde. Und es gab auch die Ausgestoßenen, die Alleinstehenden, die Witwen und die Armen, die sich aus finanziellen Gründen der Krankenpflege verschrieben und sich in losen Beginenverbindungen zusammenschlossen, aus denen man jederzeit wieder austreten konnte.
    Wer also hätte es den Sintifrauen verbieten wollen, sich der Pflege zu verschreiben?
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  3. #3
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    AW: Sinti: 600 Jahre nicht integriert

    In Freiburg leben rund 300 Sinti in Häusern, die der Staat ihnen vor 40 Jahren zur Verfügung gestellt hat. Angeblich als Entschädigung. Ein Team der Tagesthemen besuchte die Sinti. Die waren bemüht, sich zivilisiert zu geben aber am Ende kam es zu Gewaltausbrüchen. Sinti eben...............


    In zwei Freiburger Stadtteilen leben etwa 300 Sinti - Haus an Haus, fast in einer Welt für sich. Die Gemeinschaft ist ihnen wichtig. Doch einige Häuser sollen abgerissen werden - das löst Ängste aus.
    Hier, das ist der Ahornweg im Freiburger Stadtteil Lindenwäldle. Ein Dutzend Häuser etwa, vorne ein Hof, hinten ein kleiner Garten. "Nichts Besonderes vielleicht. Aber das hier ist unsere Heimat und wir wollen uns nicht vertreiben lassen", sagt Sonja Lais. Sie ist eine Sintezza, eine Sinti-Frau. Und eine von etwa 300 Sinti, die im Ahornweg und im benachbarten Auggenerweg wohnen. In Häusern, die die Stadt Freiburg ihnen in den 1970er-Jahren zur Verfügung gestellt hat. "Als Wiedergutmachung für die Verbrechen der Naziherrschaft und mit einem Wohnrecht auf Lebenszeit", erklärt Lais. Sie zeigt auf drei Porträtfotos: "Meine Großmutter, meine Mutter und jetzt ich."

    Zwei Generationen haben vor Lais in dieser kleinen Wohnung gewohnt. In den Nachbarhäusern leben acht ihrer Geschwister, ihre Kinder und die fünf Enkelinnen direkt nebenan. "Wir Sinti müssen zusammenbleiben, wir müssen aufeinander aufpassen." Das sei einfach ein Teil ihrer Kultur - und auch eine Strategie, sich zu wehren.....Die größte Bedrohung sehen viele der Sinti im Moment in einem Bebauungsplan, der einen Abriss der Häuser im Ahornweg vorsieht. Das gesamte Quartier Lindenwäldle soll modernisiert werden - und die alten Häuser aus den 1970er-Jahren sollen neueren, moderneren Bauten weichen. Vielen Sinti macht das Angst. Zwar garantiert die Stadt, dass sie später in die Neubauten ziehen dürfen - aber das wollen die Sinti nicht. Zu groß ist die Angst vor Veränderung, zu groß vielleicht auch das Misstrauen gegenüber den Gadje, den Nicht-Sinti, und ihren Staat.
    Ob die Häuser wirklich als Wiedergutmachung an die Sinti gegeben wurden, damals, vor etwa 40 Jahren, ist nicht sicher. Man "prüfe den Vorgang" momentan, heißt es von der Stadt. Doch die Emotionen unter den Sinti kochen hoch........Die Sintisiedlung ist wie eine kulturelle Enklave, die hilft, die eigene Identität zu wahren, indem man hier zusammenhält, zusammen wohnt, sich nur so weit nach außen öffnet, wie es der eigenen Kultur gut tut und nötig ist. Eine Enklave, die schützt - notfalls auch mit Gewalt.Denn nach vielen guten Gesprächen, Begegnungen und freundlichen Einladungen wird unser Team plötzlich beschimpft. Als "Nazis", die "hier nichts zu suchen haben". Man werde uns und unsere Kameradrohne "in den Boden stampfen" und "platt machen", denn "Sinti dürfen nicht gefilmt werden". Zwei Männer bedrohen uns massiv, einer erhebt den Arm zum Schlag. Die Eskalation geschieht nicht auf Privatgrund, sondern im öffentlichen Raum. Auch Filmaufnahmen von Personen wurden zu diesem Zeitpunkt nicht gemacht. Dennoch ist die Situation aufgeheizt. Die Dreharbeiten werden abgebrochen..... Wir entschuldigen uns, falls wir unsensibel gewesen sein sollten - die Gewalt uns gegenüber jedoch wird heruntergespielt, eine Entschuldigung gibt es nicht.

    In Klischees gefangen
    Am Ende bleiben Ratlosigkeit und Wut. Wut bei den Sinti, die denken, die Deutschen seien mal wieder nur gekommen, um Klischees zu filmen und über Krawalle zu berichten. Es gibt den Wunsch, den Übergriff zu verschweigen. Er werfe ein schlechtes Bild auf die Sinti.

    Und Ratlosigkeit bei uns. Eine Kultur zu bewahren, vor allem eine wie die der Sinti, die von der Auslöschung bedroht war, ist wichtig. Doch dürfen für sie eigene Gesetze gelten? Alle gehen mit einem schalen Gefühl auseinander. Denn diese Begegnung hat Vorurteile bekräftigt - wohl auf beiden Seiten.


    https://www.tagesschau.de/inland/fre...ndrin-101.html


    .....die Sinti zeigen sehr gut, wie man als vermeintliche Opfergruppe selbst noch in der 4. Generation den Staat erpressen kann.
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  4. #4
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    AW: Sinti: 600 Jahre nicht integriert

    Zitat Zitat von Realist59 Beitrag anzeigen
    In Freiburg leben rund 300 Sinti in Häusern, die der Staat ihnen vor 40 Jahren zur Verfügung gestellt hat. Angeblich als Entschädigung. Ein Team der Tagesthemen besuchte die Sinti. Die waren bemüht, sich zivilisiert zu geben aber am Ende kam es zu Gewaltausbrüchen. Sinti eben...............






    .....die Sinti zeigen sehr gut, wie man als vermeintliche Opfergruppe selbst noch in der 4. Generation den Staat erpressen kann.
    Sie belegen außerdem, daß Integration ein Fetisch ist, der mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  5. #5
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    AW: Sinti: 600 Jahre nicht integriert

    Ich denke nicht, dass die Häuser den Sinti geschenkt wurden. Das behaupten sie nur und, wie erwartet, findet die Stadt ja auch nichts Verwertbares zu den Behauptungen.
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  6. #6
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    AW: Sinti: 600 Jahre nicht integriert

    Zitat Zitat von Realist59 Beitrag anzeigen
    das Misstrauen gegenüber den Gadje, den Nicht-Sinti, und ihren Staat.
    wo bleiben Linke und klagen den Rassismus dieser Gruppe an?
    …all non-Roma by the term Gadje (also spelled Gadze or Gaje; a term with a pejorative connotation meaning “bumpkin,” “yokel,” or “barbarian”).

  7. #7
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    AW: Sinti: 600 Jahre nicht integriert

    Wir entschuldigen uns, falls wir unsensibel gewesen sein sollten...
    Konnten die Reporter überhaupt noch laufen? So ganz ohne Rückgrat . . .
    "...und dann gewinnst Du!"

  8. #8
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    AW: Sinti: 600 Jahre nicht integriert

    Zitat Zitat von Clark Beitrag anzeigen
    Konnten die Reporter überhaupt noch laufen? So ganz ohne Rückgrat . . .
    Vor allem die Ausreden der Sinti..........

    Später versuchen einige Sinti zu schlichten - und zu erklären. Die Drohne habe Kriegstraumata bei einigen getriggert.
    ...Kriegstrauma? Was für ein Humbug.
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  9. #9
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    AW: Sinti: 600 Jahre nicht integriert

    Zitat Zitat von Realist59 Beitrag anzeigen
    Vor allem die Ausreden der Sinti.............Kriegstrauma? Was für ein Humbug.
    alles nur Adoption 'linker' Lügen, um den eigenen Rassismus zu Kaschieren.

  10. #10
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    AW: Sinti: 600 Jahre nicht integriert

    Dass nur wenige Sinti Abitur haben, liegt vor allem an der Bildungsferne dieser Leute. Man geht eben nicht so gerne zur Schule und die Eltern sind aufgrund ihrer Beschränktheit nicht in der Lage ihre Kinder zu unterstützen. Überhaupt lebt es sich ganz gut in der Opferrolle. Gutmenschen haben allerdings für die geringe Zahl der Abiturienten eine schlichte Erklärung: den 2. Weltkrieg........

    Nur sieben Prozent der Landfahrer in Deutschland, die es bevorzugen, in Sinti und Roma unterschieden zu werden, haben Abitur. „Das Problem wurzelt in der NS-Zeit“, davon ist Lilith Volkert überzeugt, die einen themenbezogenen Artikel in der „Süddeutschen Zeitung“ veröffentlicht hat. Sie meint: „Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es eine junge Generation von Analphabeten, die selbst keinen Zugang zu Bildung gehabt hatte und ihre Kinder – aus Misstrauen gegen staatliche Institutionen – zu einem großen Teil auch nicht zur Schule schickte.“

    Jenen Landfahrern, die deutsche Staatsbürger sind und deren Kinder und Enkel in Deutschland ihre Lebensperspektive suchen, helfen solche an die deutsche Mehrheitsgesellschaft adressierten Schuldzuweisungen für das Bildungsdefizit vieler Landfahrer nicht wirklich weiter. Denn der Zweite Weltkrieg ist eine ganze Weile her und vermag es auch mit viel gutem – oder vielleicht bösem? – Willen nicht, der Entscheidung von in Deutschland lebenden Eltern im 21. Jahrhundert, ihre Kinder nicht ab dem sechsten Lebensjahr auf eine Schule zu schicken, mit irgendeiner Legitimation zu versehen.
    Ohne Pauken, Klausuren schreiben und dem Erbringen von Leistung kann niemand ein Abitur erwerben, mit dem sich am Arbeitsmarkt etwas anfangen lässt. Und Bundesländer wie beispielsweise Bremen, die immer geringere Leistungsanforderungen an den Erwerb der allgemeinen Hochschulreife stellen, entwerten dadurch lediglich den Ruf ihrer Schulabschlüsse bei potentiellen Arbeitgebern, ohne irgendjemandem ernsthaft zu nützen.

    Die Landfahrer vom Balkan benötigen oft keine deutsche Schulbildung: Sie nehmen sehr gerne ihren Nachwuchs für das Kindergeld mit und leben danach vom Ertrag ihres Aufenthaltes im Schoß des deutschen Sozialsystems eine ganze Zeit lang angenehm und stressfrei in Rumänien, Albanien, Bosnien oder Serbien. Einen höheren wirtschaftlichen oder gar moralischen Sinn sollten wir in solchen Aktivitäten nicht suchen. Für den deutschen Staat gilt hier: Wer sich dumm anstellt, wird ausgenutzt – was wollen wir anderes erwarten?

    Die deutschen Landfahrer aber täten besser daran, sich ein Beispiel an den Sorben in der Lausitz zu nehmen. Die leisten statt zu jammern. Ihr Selbstbewusstsein steht auf einem soliden Fundament, und für den Schulbesuch in der Lausitz ist Sorbe sein weder Bonus noch Malus. Ein solcher Status ist auch für jeden deutschen Landfahrer erreichbar – echter guter Wille vorausgesetzt.

    http://www.pi-news.net/2021/03/landf...nachteiligung/
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