Filmmacher in der Klemme. Wenn die Realität nicht gezeigt werden darf

Volle Breitseite der Wirtschaft gegen die Macher des ARD-„Tatort“!
Arbeitgeber-Präsidenten Rainer Dulger (60) kritisiert das schlechte Image von Unternehmern in der Krimi-Reihe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. „Im Sonntagabend-Krimi sind die Mörder am häufigsten Unternehmer oder Manager“, so Dulger: „Ich kann Ihnen versichern, dass es in der wahren Welt so nicht ist.“
Weiterer Vorwurf: „Unternehmer werden immer häufiger negativ dargestellt. Die Wertschätzung hat abgenommen, teilweise schlägt es in Ablehnung um. Gewinne werden moralisch hinterfragt“, so Dulger bei einem Wirtschaftskongress am Dienstag in Berlin. Dafür gab es Riesen-Applaus von den versammelten Unternehmern und Managern.
Auch Kanzler Olaf Scholz (65, SPD) nahm an dem Kongress teil, zeigte Verständnis für die „Tatort“-Attacke des Arbeitgeber-Bosses: „Das Bild ist wirklich falsch. So soll es nicht weitergetragen werden.“
Augenzwinkernd fügte Scholz hinzu: „Ich weiß nicht, ob der Bundeskanzler sich beim Fernsehrat des ein oder anderen Senders beschweren sollte.“
Auch zu anderer Kritik der Wirtschaft zeigte sich der Kanzler verständnisvoll. Er kündigte an, mehr für Bürokratie-Abbau und Digitalisierung sowie mehr gegen den Fachkräftemangel zu tun.
Die „Tatort“-Reihe läuft sonntags zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr, erreicht ein Millionenpublikum. Eine Auswertung des Portals „Netzsieger“ zeigte 2018, dass Unternehmer und Manager am häufigsten die „Tatort“-Mörder sind (109 zwischen 1970 und 2018).
Und das geht dem Arbeitgeber-Präsidenten mächtig gegen den Strich.
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