Schock-Anklage in Leipzig
HIV-Infizierter soll Frau (29) vergewaltigt haben
Leipzig – Hat dieser Mann eine Frau unter Drogen gesetzt und sie vergewaltigt?
Die Tatvorwürfe in dem Prozess, der am Donnerstag am Landgericht in Leipzig begann, wiegen schwer. Im Detail ergibt sich jedoch ein Fall, der in Wahrheit noch viel schlimmer ist.
Der Angeklagte Calitus O. (47) wird in Handschellen in den Gerichtssaal geführt. Der Nigerianer, der 2021 in Deutschland Asyl beantragte und in Afrika zuvor einmal Hausmeister gewesen sein will, schweigt. Als die Anklage verlesen wird, verzieht er keine Miene.
Staatsanwältin: Vor der Tat zwang er sie, Crystal zu nehmen
Das Opfer Melanie K. (29, Name geändert) sagt unter Ausschluss der Öffentlichkeit aus. Die junge Frau wirkt zurückhaltend. Dass ihr manches schwerer fällt als anderen und sie deshalb in einer Wohngemeinschaft betreut wird, sieht man Melanie nicht an.
Der Tatvorwurf: Laut Anklage soll der HIV-infizierte Calitus O. am 3. November 2023 sein Opfer zur Einnahme von Crystal gezwungen und dann ungeschützt vergewaltigt haben.
Der brutale Übergriff soll in einer Wohnung in der Volksgartenstraße stattgefunden haben. Melanie K. folgte dem Mann offenbar zunächst freiwillig. Calitus O. soll dann jedoch Crystal auf einem Tisch ausgebreitet haben. Melanie K. weigerte sich laut Anklage, die Drogen zu nehmen. „Dann drückte der Angeklagte den Kopf der Frau auf die Tischplatte. Er zwang sie, das Crystal zu konsumieren, um sie gefügig zu machen“, erklärte Staatsanwältin Yvonne Kobelt.
Dann habe er die Frau vergewaltigt. Die Staatsanwältin: „Sie strampelte und sagte mehrfach, dass sie es nicht wolle. Trotzdem erzwang Calitus O. ungeschützten Verkehr.“
Melanie K. steckte sich bei dem Übergriff nicht mit dem HI-Virus an, erlitt jedoch mehrere Blutungen. Der Prozess wird fortgesetzt, vier weitere Verhandlungstage sind geplant.
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