Jubiläum der sozialen Einrichtung
Vor 30 Jahren gab es die erste Tafel, heute sind es 1000
„Das Prinzip der Berliner Tafel ist einfach: Produkte, die von Geschäften nicht mehr genutzt werden, aber noch nicht verarbeitet wurden, werden von uns abgeholt und an die Wärmestuben geliefert.“ So steht es im Gründungsprotokoll der Berliner Tafel aus dem Jahr 1993.
Berlin – Genau 30 Jahre ist das her. An diesem Wochenende wird auf dem Beusselmarkt das Jubiläum gefeiert. Essbare Lebensmittel vor dem Müll retten und sie Bedürftigen geben – heute ist das für uns selbstverständlich, damals war es eine Innovation. Genial!
Die Idee kam aus den USA, hier in Berlin und dann in Deutschland hat sie eine Frau zur Erfolgsgeschichte gemacht: die Berliner Unternehmerin Sabine Werth. Mittlerweile gibt es fast 1000 Tafeln in ganz Deutschland. Ein Erfolg, aber auch ständige Mahnung, dass wir gegen Armut kämpfen müssen. In BILD kommen heute Menschen zu Wort, die seit 30 Jahren mit der Tafel verbunden sind......„Am Anfang kam die Gründerin Sabine Werth noch mit ihrem privaten kleinen Auto hier an“, erinnert sich Jürgen Mark (62) an die Anfänger der Lieferungen. „Aus dem Kofferraum hat sie dann Lebensmittel ausgeladen. Joghurt war am Anfang immer dabei.“
Heute kommt nicht mehr die Gründerin mit ihrem Privatwagen, sondern Tafel-Mitarbeiter Bertold Schroer (63) mit dem Profi-Kühllaster an die Tür zum Essensraum der Notunterkunft.
Joghurt ist heute auch nicht dabei, dafür
frischer Kartoffelsalat, zwei Kisten mit Kuchen, Hafermilch und ein Dutzend Kartons voller Bifi-Rolls. Außerdem Deo und andere Kosmetikartikel. „Die Bifis kommen immer sehr gut an“, freut sich Jürgen Mark. Und er sagt: „Die Lieferungen sind für uns existenziell. Das Budget ist so knapp, dass es ohne die Tafel nur Eintopf und jeden Tag Schmalzstullen geben würde. So können wir unseren Gästen Abwechslung und gutes Essen bieten.“ 23 000 Übernachtungen gibt es in der Franklinstraße pro Jahr.....
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