SO IST DIE LAGE AUF DEM ARBEITSMARKT WIRKLICH
Zwei von drei Flüchtlingen leben von Hartz IV
Berlin – Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hat die Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt gelobt. „Ich bin selbst überrascht, dass das so schnell geht“, sagte Kramer der „Augsburger Allgemeinen“.
BILD checkte die Fakten. So steht es um Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt:
► Von 1,6 Mio. Migranten aus den Haupt-Fluchtländern (Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien) sind aktuell 360 000 beschäftigt (Sept. 2018). Das sind 41 % mehr als vor einem Jahr!
► Das heißt: 31,6 % der Migranten aus Fluchtländern (15 bis 65 Jahre) sind beschäftigt. Bei Ausländern insgesamt sind es 50,3 %, unter allen in Deutschland lebenden 67,7 %.
► Nach wie vor sind 36 %, 185 580 Menschen, arbeitslos! Vor einem Jahr waren es noch 44,8 %. Vergleich: Insgesamt liegt die Arbeitslosenquote in Deutschland bei 5,8 %, bei Bulgaren und Rumänen in Deutschland bei 7,7 %.
► Aber: Zwei von drei Migranten aus den Flüchtlingsländern (63,7 %) beziehen Hartz IV, insgesamt sind es 9 % der Bevölkerung und 20,6 % aller hier lebender Ausländer. Insgesamt 992 202 Flüchtlinge bezogen im August Hartz IV.
► Laut Bundesagentur für Arbeit sind die arbeitslosen Geflüchteten „überwiegend jung und männlich“. Laut BA-Analyse kommen sie „häufig für Jobs in Frage, in denen Sprachkenntnisse nicht die wichtigste Rolle“ spielten. Im November suchten 22 000 der geflüchteten Arbeitslosen eine Stelle in der Reinigung, 21 000 wollten in der Logistik arbeiten, 15 000 als Küchenhelfer und 10 000 im Verkauf.
► Zwischen Dezember 2017 und November 2018 haben 116 000 Personen aus den Flucht-Ländern einen Job gefunden bzw. sich selbstständig gemacht oder eine Ausbildung begonnen. Mehr als jeder Dritte fand einen Job in der „Arbeitnehmerüberlassung“, sprich: Zeit- oder Leiharbeit.
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