Im Rahmen eines Fußballspiels der Kreisliga A wurde am vergangenen Sonntag ein Spieler brutal zusammengeschlagen. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.
Das Spiel zwischen Gelb Weiß Hamborn und Wacker Dinslaken war bereits abgepfiffen, die Dinslakener hatten 5 zu 2 gegen Gastgeber Hamborn gewonnen. Dann entwickelte sich offenbar sehr plötzlich eine Schlägerei in der Nähe der Umkleidekabinen. Ein 31 Jahre alter Dinslakener Spieler erlitt mehrere Verletzungen – insgesamt acht Brüchen im Gesicht. Das Opfer wurde ins Krankenhaus gebracht und musste dort am Dienstag operiert werden.
Die Duisburger Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Bereits kurz nach dem Vorfall wurden demnach mehrere Zeugen direkt auf dem Fußballplatz vernommen. Benjamin van de Loo Verein Wacker Dinslaken hatte beobachtet, wie der Spieler zu Kabine gelaufen ist. Plötzlich hörten sie lautes Geschrei. "Als wir dann kamen, keine zehn Sekunden später, kam der Spieler uns nur noch kriechend entgegen und war am bluten aus Mund und aus Nase. Unser Spieler hat mehrere Brüche im Gesicht davon getragen. Unter anderem Jochbein, Nasenbein und Kieferbruch."
Im Moment stehen zwei Tatverdächtige im Fokus der Ermittlungen. Bei ihnen soll es sich laut der Duisburger Polizei um einen Spieler von Gelb Weiß Hamborn und um einen Zuschauer des Spiels handeln.
Verein dementiert Spielerbeteiligung
Gelb Weiß Hamborn hat sich am Dienstag in einer schriftlichen Stellungnahme zu dem Vorfall geäußert und sich darin von den Vorkommnissen distanziert. Anders als die Duisburger Polizei spricht der Verein nicht von einer möglichen Tatbeteiligung eines seiner Spieler. So heißt es in der Stellungnahme: „Unbekannte Zuschauer, die noch nie auf der Sportanlage in Hamborn gesichtet wurden“, hätten den Spieler von Wacker Dinslaken angegriffen und schwer verletzt. Weiter ist die Rede von drei bis vier männlichen Tätern, die „schnell, zielgerichtet und mit unfassbarer Brutalität“ vorgegangen seien.
Mögliche Sanktionen für den Verein
Wenn sich die Vorwürfe gegen den Spieler allerdings bestätigen sollten, könnte dem Verein schwere Konsequenzen drohen. Das Konzept gegen Gewalt im Amateurfußball hatte die Stadt Duisburg als Folge mehrerer Gewalttaten im Amateurfußball ins Leben gerufen. Neben Gewaltpräventionskursen sieht es auch mehrstufige Sanktionen gegen die Vereine vor. Die erste Stufe ist eine Abmahnung. Wenn es nach solch einer Abmahnung dann erneut zu Gewaltvorfällen kommt, können die Zuschüsse für den Verein von Seiten der Stadt gekürzt werden. Sollte auch das nicht helfen, können die städtischen Zuschüsse auch komplett gestrichen werden.
Die letzte Sanktionsstufe sieht die Kündigung des Pachtvertrags vor. Durch solch eine Kündigung würde die Stadt dem Verein tatsächlich den Fußballplatz wegnehmen können.
https://www1.wdr.de/nachrichten/rhei...laken-100.html