Dunja Hayali zeigt aktuelle Gefahren für unsere Demokratie....: „Die Welt der Clans“
Die Gäste
● Thomas Jungbluth (63): Der Chefermittler im Clan-Milieu von NRW will den Kriminellen ständig und mit allen erlaubten Mitteln auf die Füße treten.
● Burkhard Benecken (42): Der Strafverteidiger beschwert sich tatsächlich über einen „Clan-Malus“ für arabische Großfamilien.
● Lamya Kaddor (41): Die Islamwissenschaftlerin klagt, die Politik setze bei der Bekämpfung von Clan-Kriminalität zu sehr auf Repression.
● Michael Kuhr (57): Der ehemalige Kickbox-Weltmeister, seit Jahrzehnten im Security-Business, genießt den Respekt der Szene: „Ich habe bei den Clans sehr viele Freunde!“
Die Talkmasterin zeigt einen Film über einen Cousin des durch seinen Streit mit dem Rapper Bushido bekannt gewordenen Clanchefs Abou Chaker. Der Verwandte saß nach einem bewaffneten Raubüberfall zweieinhalb Jahre im Knast, stand kürzlich schon wieder vor Gericht und sagt ungerührt:
„Wir sind eine ganz normale Familie!“
Strafverteidiger Benecken sitzt mit in der Talkrunde und steht seinem Mandanten bei: „Viele arabische Großfamilien werden diskriminiert, durch die Medien, aber auch durch die Politik!“ schimpft er.
„Es gibt auch andere Banden“, stimmt Experte Kuhr zu. „Aber die Araber stehen jetzt im Focus, weil sie die großen Dinger reißen“ – etwa den Überfall 2010 auf ein Pokerturnier in Berlin.
„Einzelfälle!“ empört sich der Anwalt. „Aufgeblasen!“ Schon nach kleinsten Delikten fliege die Polizei mit Hubschraubern ein. Alles nur Show!
Widerlichster Spruch
„Die stärkste Gang in der Stadt ist die Berliner Polizei!“ sagt Kuhr. Nach einer Todesdrohung aus dem Clan-Milieu sei er unter Schutz gestellt, „evakuiert“ und versteckt worden.
Die Talkmasterin spielt eine Reportage ein, die sie bei einer Razzia in der Clan-Hochburg Essen zeigt. Dabei wurde sie von einem Araber wüst beschimpft. Als sie ihn fragen ließ, ob sie ihn interviewen dürfe, ließ der Mann ihr durch einen Polizeibeamten ausrichten: „Gerne – wenn sie ihm einen blasen würde!“
Irrster Vorwurf
„Clans sind sehr gefährlich“, stellt Chefermittler Jungbluth fest, „weil es bei ihnen immer nur um zwei Dinge geht: Um die Familienehre, und um das Recht des Stärkeren. Das aber führt zu einer Parallelgesellschaft mit einer Paralleljustiz und schließlich in die Organisierte Kriminalität.“
„Allgemeinplätze!“ erbost sich der Anwalt.
Erschütterndstes Beispiel
Hayali weiß von einem kleinen Mädchen, das seiner Lehrerin mit Clan-Gewalt drohte: „Ich würde es mir an Ihrer Stelle gut überlegen, ob Sie mir wirklich eine Fünf geben wollen!“
Doch der Anwalt wiegelt gleich wieder ab: „Da steckt viel Frust dahinter“, sagt er und geht zum Gegenangriff über: Die Razzien seien „geschäftsschädigend“, viele Araber deshalb schon pleite.
Härtester Vorwurf
„Der Staat hat komplett versagt!“ schimpft Experte Kohr. Das größte Problem seien die vielen Flüchtlinge, die seit 2015 ohne Pass eingereist seien, denn: „Die wissen, dass man sie nicht abschieben kann!“
„Das ist ein Fehlglaube!“ ruft Anwalt Benecken. „Das sagen nur Leute, die keine Ahnung haben!“
Klarste Kante
„Wir müssen den Rechtsstaat stärken“, sagt Chefermittler Jungbluth. „Nur dann kann auch die Prävention gelingen!“
„Mir wurde erzählt: Die Flüchtlinge sind wie ein Topf, aus dem sich die Clans bedienen“, berichtet die Talkmasterin.
Frage des Abends
„Ohne Repression geht es nicht“, weiß Jungbluth. „Wie soll ich einem Jungen, der eine Rolex am Handgelenk trägt, klarmachen, dass er eine Lehre für 300 Euro im Monat anfangen soll?“
Das räumt selbst der Anwalt ein: „In TV-Serien wie 4Blocks wird die Kriminalität heroisiert!“ kritisiert er.
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